„HCC-Feuer konnte nicht erstickt werden“

Von Leroy Ryser

Die Spiele zwischen dem HC La Chaux-de-Fonds und dem SC Langenthal waren immer eng und hart umkämpft. Der Sieger aber war in den letzten 15 Partien (inklusive heute) immer der selbe. Auch heute Abend war es der HCC der den SCL mit 3:2 zuhause besiegte. „Wir konnten mit unseren beiden Führungstreffern das HCC-Feuer nicht ersticken“, sagt Gian-Andrea Randegger.

Die letzten paar Spiele in La Chaux-de-Fonds gingen allesamt genau gleich aus. Der HCC war meist besser, das Spiel war eng mit Vorteilen für das Heimteam und resultierten auch mehr Tore für die Romands. Auf dem Papier eine klare Sache und zudem Begann das Spiel auch in die prophezeite Richtung. Das Heimteam hatte mehr vom Spiel und konnte sich dadurch auch zwei-drei gute Chancen herausspielen. „Uns liegt ein schnelles Spiel, wir können aber auch hart spielen. Das war heute nötig“, sagt Nico Spolidoro. Der SCL verteidigte aber mit Händen und Füssen, liegend und stehend gegen die HCC-Angriffswellen. Dies mit Erfolg und mit Eichmannn. Der Hintermann der Langenthaler liess kein bisschen Unsicherheit aufkommen.

Einer der ersten Chance bei den Langenthalern hatte Stephan Moser. Dieser ging mit Bodemann auf nur einen Chaux-de-Fonniers Verteidiger los, konnte aber nicht zum Führungstreffer einschieben. Der HCC blieb dominierend und hatte in der 16. Minute die wohl beste Chance des ersten Drittels. SCL-Torwart Eichmann wehrte den Puck ab und der SCL griff zum Gegenangriff an. „Eichmann wehrte super“, findet auch Gian-Andrea Randegger, „Chaux-de-Fonds spielte sehr bissig, das Spiel aber war sehr offen.“ Das Interesse für den Gegenangriff entflammte schnell als auf dem Spiel erste Emotionen im einem Fight entladen wurden. Das erste Drittel war durchaus spannend und hatte viel zu bieten, Tore fielen aber keine.

Das zweite Drittel begann rasant. Erste Chancen waren zu verzeichnen und nach nur 1:22 fiel das erste Tor für den SC Langenthal. Ein Pass direkt vors Tor konnte von Cory Larose erfolgreich abgelenkt werden. Verunsichern liess sich Chaux-de-Fonds aber nicht. Eineinhalb Minuten später war es Michael Neiniger, der ebenfalls nach einem Querpass abschloss. Randegger: „Das Feuer, welches meist lautstark von den Fans entfacht wird, konnte von uns nicht erstickt werden, trotz unseren beiden Führungstreffern.“ Mit der Offensive der beiden Teams war noch nicht fertig. Im Gegenzug war es Didier Bochatay, welcher Todeschini umkurvte und für die erneute Führung einschob.

Das Offensivspektakel ging weiter. Torchancen auf beiden Seiten und ein sehr schnelles, trickreiches Spiel war zu bestaunen. Auch im Powerplay spielten die Teams sehr stark und mit viel Druck aufs Tor. „Wir hätten ein Powerplaytor erzielen müssen“, sagt Randegger. Als in der Mitte des Drittels Topscorer Mondou unfair von den Beinen geholt wurde, stand dem SCL die nächste Unterzahl Situation bevor. Die Zuschauer wurden lauter, das Heimteam bekam noch mehr Aufschwung und Benoit Mondou konnte kurz vor Ende des Drittels den Ausgleich erzielen. „Das Spiel war ausgeglichen und es war kein einfaches Spiel, denn nach dem 1:8 gegen Visp war eine Reaktion nötig. Wir haben unsere Chancen genutzt, das war wichtig“, erklärt Spolidoro.

Der SCL begann stark mit einer Druckperiode, mit vielen ausgelassenen Chancen. Wenn man die Tore nicht macht, kann man sie erhalten. Die Druckperiode fand ein hiesiges Ende in Form eines Powerplays. Chaux-de-Fonds begann wieder zu spielen und sobald der Motor lief, konnte der Gegner diesen kaum ausschalten. Ein Fehler in den eigenen Reihen entschied dann aber das Spiel. Ein Missverständnis in der ersten Linie von Langenthal mit einem darauf folgenden Fehlpass welcher Mondou gerne annahm. Die Chaux-de-Fonniers wussten was damit anzufangen und erzielten im 1 gegen 1, zwischen Eichmann und Emery, das spielentscheidende Tor zum 3:2.

Das Spiel wurde rauer und die Emotionen nahmen zu. In der 57. Minute wurde Didier Bochatay hart aber fair über die Banden gecheckt. Morant, der den Check ausführte, kriegte lautstarken Szenenapplaus.

Aufgrund einer Strafe hatte der SCL die bestmöglichste Chance, sich in die Verlängerung zu schiessen. Alexis Vacheron kassierte nach einem Check gegen Kopf des Gegners eine 2 Plus 10 Minuten Diszplinarstrafe und das zweieinhalb Minuten vor Schluss. Der SCL drückte, suchte den Ausgleich und hatte hochkarätige Chancen. Immer wieder war das Gewühl vor Torwart Todeschini gross, doch der Puck landete nicht dort wo es der SCL wollte. Beim Schlusspfiff war jedoch noch nicht fertig. Eine Schlägerei mit nahezu sämtlichen Spielern wurde den Fans am Schluss als Leckerbissen geboten. Auch heute war der HCC besser als der SCL und gewann zum 15. Mal in Folge zuhause gegen die Oberaargauer, heute mit 3:2.

16. Runde Meisterschaft Nationalliga B

HC La Chaux-de-Fonds – SC Langenthal 3:2 (0:0, 2:2, 1:0)

Les Mélèzes. – 2633 Zuschauer. – SR: Küng Michael, Brunner Markus/Wüst Simon

Tore: 21:22 Larose (Murley, Lüssy) 0:1, 23:03 Neininger (Bochatay, Vacheron) 1:1, 23:38 Bochatay (Baumgartner, Gerber) 1:2, 39:17 Mondou (Spolidoro, Vacheron) 2:2, 52:43 Emery (Mondou, Neininger) 3:2.

Strafen: 5x2 Strafminuten gegen La Chaux-de-Fonds, plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Vacheron, 6x2 Strafminuten gegen Langenthal.

Langenthal: Eichmann; Randegger, Aegerter; Bochatay, Gurtner; Fäh, Wegmüller; Murley, Lüssy, Larose; Fischer, Baumgartner, Gerber; Gruber, Bodemann, Moser; Bärtschi, Schäublin, Kummer.

HC La Chaux-de-Fonds: Todeschini; Membrez, Vacheron; Emery, Morant; Du Bois, Daucourt; Huguenin, Frutig; Fuchs, Cloutier, Turler; Neininger, Mondou, Bochatay; Conte, Pasqualino, Christen; Pochon, Baur, Spolidoro.

Bemerkungen: Chaux-de-Fonds ohne Girardin (von Neuchatel, noch nicht spielberechtigt) und Massa (überzählig). Langenthal ohne Blaser (verletzt), Burri (beim EHC Burgdorf), Bashkirov (überzählig), Jannick Fischer (EVZug) und Hohlbaum (SC Unterseen). 59:50 SCL ohne Torhüter Eichmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.