Kämpferische Lakers stoppen den Schnellzug

Von Pascal Kühnis

Dank einer guten Teamleistung siegten die Rapperswiler gegen Zug mit 2:1. Matchwinner mit zwei Assists war Christian Berglund. Zug sündigte ungewohnt im Abschluss und Holden verlor die Nerven.

Lang ist es her, als der EVZ das letzte Mal als Leader in der Herti auflief. Doch dank dem erfolgreichen Spitzenkampf gegen den SC Bern, durften viele der begeisterten 4'456 Fans ein grosses, rotes Kreuz in den Kalender eintragen. Leader zu sein bedeutet jedoch auch, stets als Favorit in die Begegnung zu „müssen“. Dies war wiederum die Chance für die Rapperswiler. Und genau das sah man im ersten Drittel auch auf dem Eis. Das stark offensiv ausgerichtete Team von Doug Shedden, wurde mehrmals durch schnelle Rapperswiler Konter ausgespielt. Doch zu ungenaue Schüsse wechselten mit Paraden Jussi Markkanens ab. Ohne grosse Unterbrüche, jedoch mit wenig wirklich zwingenden Möglichkeiten verstrichen die ersten 20 Minuten.

Brunner – wer sonst?

Er kam sah uns scorte. Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass die Zuger Damien Brunner der Kloten Flyers gegen den schwachen Thomas Walser tauschten. Brunner blühte unter der Rute von Doug Shedden auf und avancierte zur Zuger Lebensversicherung. Zusammen mit Josh Holden und Fabian Schnyder erzielt er Punkt um Punkt. So erstaunte es wenig, dass Brunner nach 1:10 im zweiten Drittel die Partie vollends lancierte. Er staubte einen Abpraller zum 1:0 ab. Getragen von lautstarken Fangesängen suchte der EVZ sogleich auch den zweiten Treffer. Fabian Lüthi dribbelte sich technisch stark durch die Lakers-Hintermannschaft, blieb aber im letzen Moment am hervorragend reagierenden Daniel Manzato hängen.

Rappi und die Brechstange

Diese Szene war zugleich ein Weckruf für die keinesfalls schlechter spielenden Rapperswiler. Doch die Scheibe wollte und wollte nicht hinter den Zuger Schlussmann kullern. Mit Kombinationen versuchten es sie es bereits im Startdrittel vergebens. Nun musste die Brechstange her. Sie schossen aus allen Lagen und suchten den wohl verdienten Ausgleich. In der 29. Minute jubelten die Lakers nachdem Verteidiger Cyrill Geyer zum Schuss ausholte. Zugs Steinmann lenkte den Puck unhaltbar ab. Das Gummi flog in hohem Bogen über Markkanens Stockhand. Ein Lob-Tor im Eishockey? Das sieht man auch nicht alle Tage. Und wieder änderte das Spielgeschehen nach einem Tor. Setzten die Gäste anfangs auf Konter, überliessen sie dieses System nun wieder dem Gegner. Der Leader wirkte in Folge aber viel zu verkrampft. Selbst aus aussichtsreichsten Positionen vergaben der Reihe nach Oppliger, C. Camichel und Brunner. Somit blieb es bis zur zweiten Sirene bei gerecht verteilten Torerfolgen.

Belohnung für grossen Einsatz

Zum Schlussakt erschienen die Gäste wie auf Teufel komm’ raus. Lediglich zwölf Sekunden dauerte es, bis ein lautes Raunen durch die kalte Herti heulte. Der gut getimte Querpass durch den Zuger Slot, eröffnete Christian Berglund die Chance zur Führung. Doch der Topscorer in Diensten der Lakers schoss über das verwahrloste Tor! Es schien sich erneut abzuzeichnen, was die Rappi-Fans von ihrer Mannschaft kennen. Sie spielen gut mit, halten das Spiel lange offen und verlieren zum Schluss knapp. Einer wusste dies aber doch noch zu verhindern. Der Kanadier Stacy Roest profitierte von einem Chaos vor dem Zuger Tor und erzielte in der 44. Minute seinen vierten Saisontreffer. Zug war völlig konsterniert. Sie vermochten nicht mehr zu reagieren und verloren zuletzt auch die Nerven. Kurz vor Spielende versetzte Josh Holden Thierry Paterlini einen Stockschlag in die Hinterbeine. Für beide war das Spiel zu ende. Doch für den Zuger wird diese Szene wo möglich ein Nachspiel haben. Der Einzelrichter wird sich das Video bestimmt zu Gemüte führen.