Zug gewinnt Spitzenkampf in Davos

Von Martin Schlegel

Nach fünf Heimsiegen und einem Torverhältnis von 29:9 mussten sich die Bündner zum ersten Mal in dieser Saison zu Hause geschlagen geben. Gegen effiziente Zuger mit einer disziplinierten Defensivleistung fand der Meister zu keiner Zeit der Partie ein probates Mittel.

Davos - Der Spitzenkampf der 11. Runde fand zweifelsfrei in Davos statt, wo der Leader aus dem Bündnerland den dritt platzierten EV Zug empfing. Beim HC Davos fiel für ein Mal Josef Marha dem Rotationsprinzip der Ausländer zum Opfer, Marc Gianola musste wegen erneuten Schmerzen im Knie passen. Auf Seiten der Gäste fehlte nach wie vor der Langzeit Verletzte Michael Kress.

Die Platzherren fanden etwas besser ins Spiel, unter anderem dank einer Strafe gegen den EVZ nach lediglich 13 Sekunden. Je zwei Mal Joggi und Bürgler vergaben die Führung jedoch aus viel versprechender Position.

Ineffizientes Bündner Powerplay und eiskalte Zuger

In der Folge wirkte das Spiel fahrig, wobei der HCD durch weitere Powerplay Möglichkeiten Spiel bestimmend blieb. Die Gastgeber bekleckerten sich in Überzahl aber weiterhin nicht mit Ruhm; Salmonsson, Bürgler und Forster scheiterten gleich reihenweise an Jussi Markkanen im Zuger Tor. In Sachen Effizienz bekam der Meister dann eine Vorführung der Gäste präsentiert. In der 15. Spielminute tankte sich Björn Christen durch und bedient den mitgelaufenen Paul di Pietro, welcher eiskalt die Gäste-Führung erzielte. Danach kam es für die Bündner noch schlimmer. Während einem weiteren ineffizienten Powerplay sprintete Fabian Schnyder auf eine befreite Scheibe, Leonardo Genoni eilte aus dem Tor, doch sein Befreiungsschlag landete via Schnyder vor dem Tor und der EVZ-Flügel konnte in Unterzahl auf 0:2 erhöhen.

Wer Arno del Curto kennt, kann erahnen, dass es beim ersten Pausentee wohl etwas lauter geworden sein könnte. Seine Spieler waren vorerst aber nicht in der Lage zu reagieren und so fühlte sich der HCD-Coach in der 27. Spielminte bezwungen, bereits sein Timeout zu beziehen.

Davoser Reaktion bleibt aus

Der Grossteil der gut gezählten 4659 Zuschauer in der Davoser Vaillant Arena warteten jedoch vergeblich auf eine Davoser Reaktion. Die Gastgeber wirkten zwar angestachelt und bemüht, waren offensiv aber weiterhin zu harmlos. Kurz nach Spielmitte kam der EVZ immer besser ins Spiel und die Bündner konnten sich bei Genoni bedanken, nicht 0:3 in Rückstand zu geraten als der Keeper innerhalb weniger Minuten beste Chancen von Holden, Steinmann und McTavish zu Nichte machte. In der 36. Spielminte war dann aber auch der Davoser Schlussmann machtlos. Micki DuPont hatte im Powerplay viel Platz und passte in den Slot, wo Jannick Steinmann unhaltbar ins hohe Eck ablenkte und den 0:3-Pausenstand erzielte.

Zug bleibt defensiv äusserst kompakt

Die Geschichte des dritten Drittels ist schnell erzählt. Der HCD rannte weiterhin kopflos an während die Zuger die Räume vor Markkanen eng machten und den Bündner kaum Torchancen zugestanden. Knapp acht Minuten vor Schluss keimte dann auf Davoser Seite doch noch mal kurz Hoffnung auf, als sich Daniel Widing ein Herz fasste, und den mitgelaufenen Jan von Arx bediente, welcher via Volleyabnahme auf 1:3 verkürzen konnte. Die Hoffnung war aber nur von kurzer Dauer, denn die Davoser hatten bereits zum zweiten Mal an diesem Abend zu viele Spieler auf dem Eis und mussten wieder in Unterzahl antreten. Die Zuger liessen sich erneut kein zweites Mal bitten und brauchten lediglich sechs Sekunden, um den Dreitore-Vorsprung wieder herzustellen. McTavish bediente Fabian Schnyder, welcher mit seinem zweiten persönlichen Treffer den 1:4 Endstand markierte. Der HC Davos hat heute Abend in Sachen Effizienz eine wahre Lehrstunde erhalten.

Best Player EV Zug: Jussi Markkanen

Best Player HC Davos: René Back