ZSC sichern sich mit Sieg den zweiten Tabellenplatz

Von Stefan Bosshard

Zürich – Zum zweiten Mal innert 24 Stunden standen sich die Lions und der EHC Biel gegenüber. Vor 7’304 Zuschauer besiegten die Stadtzürcher die Bieler klar mit 7:2. Mit diesem Sieg sicherten sich die Lions denn zweiten Tabellenplatz. Die Playoffs finden jedoch ohne Adrian Wichser statt.

Hiobsbotschaft für die ZSC Lions vor Spielbeginn. Adrian Wichser fällt mit einer schweren Halswirbelsäulenverletzung für mehrere Monate aus. Diese Saison wird Wichser mit Sicherheit nicht mehr auflaufen können. Der Champions Hockey League Topskorer hatte jedoch einen mächtigen Schutzengel. Im gestrigen Spiel gegen den EHC Biel prallte Wichser Kopf voran in die Bande. Die obersten beiden Wirbel wurden angerissen. Die Zukunft vom Center der Lions hing an einem golden Faden, wie es Teamarzt Gery Büsser formulierte. Wichser braucht mehrere Monate zur Rehabilitation. Auch Biel plagen Verletzungssorgen. Gianni Ehrensperger fällt mit Verdacht auf Innenbandriss mehrere Wochen aus, schlimmstenfalls könnte dies gar das Saisonende bedeuten.

Anders als gestern liessen die Löwen Biel nicht ins Spiel kommen und führten bereits nach 2 Minuten 1:0. Nach dem Pfostenschuss von Thibaut Monnet erbte Mark Bastl. Biel wurde in den Anfangsminuten vorgeführt und hatten auch noch Pech. Manuel Gossweiler rutschte als hinterster Spieler im dümmsten Moment aus. Dieses Missgeschick ermöglichte Alexei Krutov, alleine auf Schlussmann Pascal Caminada loszuziehen. Der junge Russe konnte mit seinen Mitspielern über seinen 10. Saisontreffer jubeln. Die Lions erspielten sich weitere gute Möglichkeiten, scheiterten aber immer wieder an Caminada oder wie Jean-Guy Trudel und Jan Alston am Pfosten.

Die Lions machten weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Sie erspielten sich Chance um Chance. Im Powerplay liessen die Lions ihre Anhänger ein weiteres Male jubeln. Mark Bastl lenkte einen Schuss von Mathias Seger unhaltbar ab.

Anschlusstreffer sorgte nur kurzzeitig für Spannung

Die Antwort der Bieler folgte postwendend. Frank Banham sorgte im nächsten Angriff für den Anschlusstreffer, wobei er Ari Sulander nicht gut aussehen lies. Die Lions mussten sich ein weiteres Mal die mangelhafte Chancenverwertung ankreiden lassen. Deny Bärtschi sorgte mit seinem Treffer in der 31. Minute nochmals für Spannung.

Dieses brachte die Lions aber nicht aus dem Konzept. Nach weiteren vergeben Grosschancen konnte Kevin Gloor das 4:2 bejubeln. Ausgerechnet Gloor, welcher für die kommende Saison beim heutigen Gegner unterschrieben hat. 5 Sekunden vor Drittelende überschlugen sich die Ereignisse. Domenico Pittis traf zum 5:2, erhielt beim jubeln vom ehemaligen NHL-Haudegen Sean Hill noch einen Stockschlag verpasst. Es sollte nicht nur beim Wortgefecht bleiben. Der Aussetzer von Hill hatte zur Folge, dass die Lions mit doppelter Überzahl ins Schlussdrittel starten konnten.

Nach 29 Sekunden im letzten Drittel jubelten die Zürcher wieder, Trudel traf von der blauen Linie zum 6:2. Die Lions liessen im Schlussdrittel die Zeit verstreichen, Biel konnte keine Akzente setzen und blieb weitgehend blass. Bis 3 Minute vor Schluss plätscherte das Spielgeschehen dahin. In der 57. Minute konnten die Lions ein weiteres Mal ihr Powerplayspiel üben und waren erneut erfolgreich. Zum zweiten Mal trug sich Kevin Gloor in die Torschützenliste.

Am nächsten Donnerstag treffen die ZSC Lions im Hallenstadion auf Fribourg Gottéron. Die Zürcher konnten den zweiten Platz von den Kloten Flyers erben, welche heute gegen den EV Zug verlor. Biel seinerseits muss in den Playouts gegen die SCL Tigers ran.

Best Player ZSC Lions: Kevin Gloor

Best Player EHC Biel: Thomas Nüssli

Jetzt beginnt die schönste Zeit im Jahr

Captain Mathias Seger war sichtlich gut drauf nach diesem hohen Sieg. „Wir sind gut in das Spiel gestartet und haben unsere Tore gemacht. Biel kam zurück, wir mussten nochmals zusetzen, haben schlussendlich aber verdient gewonnen.“ Die Qualifikation ist beendet und die Lions finden sich auf dem zweiten Schlussrang. „Jetzt beginnt die schönste Zeit im Jahr. Nicht nur für uns Spieler, nein auch für die Fans. Fribourg ist stark, dies sahen wir ja letztes Jahr, als sie den SC Bern aus dem Rennen warfen, dürfen sie nicht unterschätzen. Aber wir nehmen wer kommt. Wer Meister werden wir, muss alle Mannschaften schlagen.“ Bis Donnerstag haben die Lions noch Zeit, um sich auf die Playoffs vorzubereiten. „Wir Analysieren nun Fribourg ganz genau, dass wir am kommenden Donnerstag bereit sind.“

Aufstellung

ZSC Lions: Sulander (Ersatz: Flüeler); Suchy, Blindenbacher; Seger, Schnyder; Stoffel, Schelling; Müller, Geering; Gardner, Pittis, Trudel; Monnet, Alston, Bühler; Krutov, Kamber, Bastl; Lemm, Gloor, Grauwiler

Bemerkungen: Cadonau, A. Wichser (verletzt), Pratt, Sejna (überzählig)

EHC Biel: Caminada (Ersatz: Wegmüller); Kparghai, Hill; Gossweiler, Reber; Boss, Fröhlicher; Zigerli; Neff, Peter, Banham; Truttmann, Himelfarb, Nüssli; Bicek, Tschantré, Bärtschi; Dostoinov, Küng, Tschannen

Bemerkungen: Meyer, Steinegger, Ehrensperger, Fata, Wetzel (verletzt), Kamerzin (überzählig)