Langenthals Negativtrend hält weiter an

Von Roland Jungi

Die Luft für die Oberaargauer wird nach der heutigen 1:2-Niederlage für die direkte Qualifikation zu den Play-Offs immer dünner. Die Mannschaft zeigte leistungsmässig einen Aufwärtstrend, doch zwei völlig unnötige Strafen, welche Sierre eiskalt ausnutzte, brachten die Langenthaler auf die Verliererstrasse.

Wie wichtig das Spiel für die Langenthaler war, bewies die Mannschaft von Trainer Kevin Ryan bereits in der 3. Minute. Bodemann bediente uneigennützig Verteidiger Stalder, welcher Sierre Goalie Zerzuben nicht den Hauch einer Chance liess. Die Reaktion der Walliser fiel heftig aus. Grosses Glück hatten die Sideser kurz danach. Wellinger zog unwiderstehlich los und vermochte die Scheibe am reaktionsschnellen Zerzuben nicht vorbeizubringen. Danach spielte der Gastgeber erstmals Powerplay. Goalie Eichmann wehrte einen Blueliner von Topskorer Jinman sicher ab. Derselbe Spieler fand zwei Minuten später erneut in Eichmann seinen Meister. Nach 13 Minuten entwickelten die Langenthaler kaum grossen Druck bei ihrem Überzahlspiel. Hürlimann kehrte gerade von der Strafbank zurück, als Schäublin einen Fehlpass der Walliser erlief. Zerzuben ahnte dessen Absichten, liess keinen weiteren Treffer der Gäste zu. Ein vielversprechendes Powerplay zogen danach die Oberaargauer auf. Bodemann und Wellinger notierten sich gute3 Abschlussversuche. Kurz vor dem ersten Sirenenton musste Eichmann Kopf und Kragen riskieren, um den möglichen Ausgleichstreffer der Einheimischen zu verhindern.

Im Mittelabschnitt erhöhten beide Teams die Gangart. Topskorer Jinman, bis dato auffälligster Sierre-Spieler, schoss aus kurzer Distanz übers Tor und ein Rebounder vermochte die Mannschaft von Trainer Aegerter nicht in einen Treffer umzuwandeln. In lockerer Folge zeigten beide Equipen erneut grosse Schwächen bei der Torproduktion im Powerplay. Bis zur 32. Minute. Baumgartner kassierte eine dumme Strafe, die Scheibe kam zu Dällenbach, dieser nahm Mass und hämmerte den Puck von der blauen Linie aus, für Eichmann unhaltbar, da dieser keine Sicht hatte, ins Tor. Bis zum Drittelsende lebte die Partie von einigen Zufällen. Beide Mannschaften vergeigten Möglichkeiten, um in Führung zu gehen.

Die Oberaargauer suchten im Schlussdrittel sofort das zweite Tor und entwickelten direkten Zug aufs gegnerische Tor. Sierre liess sich jedoch nicht beeindrucken und hielt dagegen. Als Wellinger in der 47. Minute wegen Spielverzögerung in der Kühlbox sass, schoss Keller das 2:1 für die Walliser. Langenthal war danach zu einer Reaktion gefordert. Gleich zweimal konnten diese ein Powerplay spielen. Gruber und Wegmüller scheiterten an ihrem Unvermögen oder an Goalie Zerzuben. Danach vergab Sierre die Möglichkeit, den Langenthalern den definitiven Gnadenstoss zu verpassen. Immer wieder rettete Eichmann mit zum Teil mirakulösen Paraden. Letztlich blieb es beim 2:1-Sieg für Sierre.

Fällt die Entscheidung am 13. Januar 2009 im Oberaargau?

Der Vorsprung auf das heute siegreiche Thurgau ist auf 5 Punkte, zieht man die Direktbegegnungen gegen die Ostschweizer zu rate, gar auf deren 2 geschrumpft! Wird die Begegnung am 13. Januar 2009 zwischen den Oberaargauern und den Ostschweizerin zum Showdown mutieren? Da Thurgau das leichtere Schlussprogramm hat, muss davon ausgegangen werden.

Telegramm

Sierre – Langenthal 2:1 (0:1, 1:0, 1:0).

Graben. – 1175 Zuschauer. – SR Küng; Micheli / Tscherrig.

Tore: 3. Stalder (Bodemann, Wellinger) 0:1. 32. Dällenbach (Siritsa, Métrailler / Ausschluss Baumgartner) 1:1. 47. Keller (Cormier, Jinman / Ausschluss Wellinger) 2:1. .

Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Sierre; 10-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Gruber) gegen Langenthal.

HC Sierre-Annivièrs: Zerzuben; Lamprecht, Keller; Dällenbach, Jenni; Marugg, Gartmann; Lötscher, Cormier, Jinman; Wüst, Siritsa, Métrailler; Hürlimann, Maurer, Reber; Pannatier, Pottier, Kohli.

SC Langenthal: Eichmann; Stalder, Wellinger, Haldimann, Wegmüller; Bochatay; Gurtner; Flurin Randegger, Toumainen, Maneluk; Schäublin, Baumgartner, Gerber; Gruber, Bodemann, Gian-Andrea Randegger; Falett, Rezek, Beccarelli.

Bemerkungen: Sierre ohne Faust, Bernasconi, Tognini (alle verletzt), Kamber und Sammali (beide krank), Maret (beim HC Davos). Langenthal ohne Brägger (verletzt). – Time-Outs: Sierre: 59:05; Langenthal: 56:17.