Machtdemonstration der Flyers gegen Aufsteiger Biel

Von Roland Jungi

Wer die Flyers in dieser Saison auf heimischem Eis spielen lässt, muss sich nicht verwundern mit einer kapitalen Niederlage die Heimreise anzutreten. Die Zürcher bekundeten zu keinem Zeitpunkt der Partie Mühe, weitere 3 Punkte, beim völlig indiskutablen 9:2-Sieg, zu buchen.

An der Pressekonferenz vor dem Spiel kündigte EHC Biel Sportchef Kevin Schläpfer den Torhüterwechsel für das heutige Spiel an! Wie sich bereits im ersten Drittel herausstellte, der falsche Griff in die taktische Trickkiste. Die Kloten-Flyers zündeten ein Feuerwerk nach dem anderen ab und überfuhren mit hohem Tempo den Aufsteiger. Bereits nach zwei Minuten schoss Rothen die Zürcher in Führung. Nur mit Glück konnte Wegmüller kurz danach einen Rintanen-Schuss abwehren. Nach neun Minuten gelang Santala, dem Finnen in den Reihen der Klotener, das zweite Tor. Wie stark die Verunsicherung bei den Seeländern war, zeigte sich beim 3:0 nach 12 Minuten. Biel Goalie Wegmüller lies einen haltbaren Schuss Lindemann, die Flyers spielten Power-Play, passieren. Damit war früh die Vorentscheidung gefallen. Als sich Santala nach 18 Minuten seinen zweiten Treffer, wieder in Überzahl, notierte, war es bereits um die hoffnungslos überforderten Bieler geschehen. Selbst als die Flyers kurz danach in Unterzahl spielten, hielten sich die Zürcher mehrheitlich in der gegnerischen Verteidigungszone auf.

Im Mittelabschnitt konnten sich die Flyers erlauben, etwas Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Wie Fribourg-Gottéron und die SCL Tigers am eigenen Leib erfahren mussten, ereilte den Bielern das gleiche Schicksal. Auch bei 5 gegen 5 Spielern agierten die Flyers wie im Power-Play. Die bis dato beste Chance der Seeländer ging nach 34 Minuten aufs Konto von Nüssli. Danach aber machten die Flyers den Sack definitiv zu. Zuerst gelang Wick in der 36. Minute ein sehenswertes Backhandtor und beim 6:0 feierten die Flyers gleich zwei Jubiläen: Steve Kellenberger schoss das 100. Tor der laufenden Meisterschaft und Fredi Rothen konnte den 100. Assist verbuchen.

Das letzte Drittel mutierte zum Schaulaufen der Flyers. Der vierten Klotener Linie gelang das 7:0, als Fischer die Strafbank drückte. Schlagenhauf vollstreckte das Zuspiel von Du Bois. Nur zwei Minuten später erhöhte Marcel Jenni auf 8:0. Die Flyers Fans skandierten bereits: „Stängeli“! Den Shut-Out für Goalie Ronnie Rüeger verhindert Biel Verteidiger Reber mit dem Ehrentreffer. Flyers Trainer Eldebrink nahm seinen unterbeschäftigten Keeper vorzeitig vom Eis und gab Ersatzgoalie Gallmann einen Einsatz. Welti, bei den Flyers, und Nüssli, bei den Bielern, sorgten mit je einem Tor für das aus Sicht der Seeländer brutale 9:2-Schlussresultat!

Telegramm

Kloten-Flyers – Biel 9:2 (4:0, 2:0, 3:2).

Kolping-Arena. – 3’955 Zuschauer. – SR Popovic; Bürgi/Marti.

Tore: 2. Rothen (Kellenberger, Lindemann) 1:0. 9. Santala (Wick) 2:0. 12. Lindemann (Winkler, von Gunten/Ausschluss Kamerzin) 3:0. 18. Santala (Rintanen, Hamr/Ausschluss Fata) 4:0. 36. Wick (Rintanen, Santala) 5:0. 37. Kellenberger (Jenni, Rothen) 6:0. 44. Schlagenhauf (Du Bois/Ausschluss Nüssli) 7:0. 46. Jenni (Du Bois, Hamr) 8:0. 49. Reber (Gossweiler, Fischer) 8:1. 51. Welti (Wick) 9:1. 55. Nüssli (Reber/Ausschlüsse Wick, Hamr) 9:2.

Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Wick) gegen Kloten-Flyers; 10-mal 2 Minuten gegen Biel.

Kloten-Flyers: Rüeger (ab 48:04 Gallmann); Welti, Hamr; von Gunten, Winkler; Du Bois, Sidler; Müller, Bonnet; Wick, Santala, Rintanen; Lindemann, Kellenberger, Stancescu; Jenni, Liniger, Rothen; Jacquemet, Schlagenhauf, Walser.

EHC Biel: Wegmüller; Steinegger, Kparghai; Reber, Gossweiler; Hill, Meyer; Kamerzin; Bärtschi, Peter, Ehrensperger; Nüssli, Fata, Ling; Tschannen, Himelfarb, Truttmann; Brägger, Küng, Fischer.

Bemerkungen: Kloten-Flyers ohne Hofer, Schulthess, Brown (alle verletzt), Bodenmann (beim Partnerteam). Biel ohne Schneeberger, Beccarelli, Tschantré, Wetzel (alle verletzt), Neff (krank), Tuomainen (überzähliger Ausländer). – Rothen, Flyers, 100. Assist.