Lugano verpasst Leaderposition

Von Philipp Mürner

Die SCL Tigers durchbrechen dank eines verdienten 5:3-Erfolges über den HC Lugano die eigene Negativserie von fünf verlorenen Partien in Folge. Jeff Toms entschied mit einem herrlichen Powerplay-Tor in der 45. Minute die hart umkämpfte Begegnung. Die Gäste aus dem Tessin konnten dabei das Spiel nach einem miserablen ersten Drittel zwar wieder ausgleichen, verpassten schlussendlich aber trotzdem den ersten Platz in der Tabelle.

Der mögliche Sprung an die Tabellenspitze schien die Tessiner im ersten Drittel überhaupt nicht anzuspornen. Das Team von John Slettvoll liess jegliche Aggressivität vermissen und liess die bis anhin in der Krise steckenden Tigers schalten und walten wie sie wollten. Die Passivität des HC Lugano lässt sich ideal am 1:0 der Emmentaler illustrieren. Sandro Moggi, der sich rechts neben Lugano-Goalie David Aebischer postiert hatte, konnte völlig freistehend seinen Zwillingsbruder Claudio lancieren, der im Slot mühelos den Führungstreffer erzielen konnte. Dieser Gegentreffer war keinesfalls der Weckruf für die Gäste - nein, die Tigers dominierten nach wie vor und bauten die Führung mit einem weiteren Treffer - Topskorer Martin Kariya traf in Überzahl - gar noch aus. Das 2:0-Pausenresultat zu Gunsten der Tigers war angesichts der vielen Torchancen, die von Oliver Setzinger (5’), Sandro Moggi (15’) und Jeff Toms (20’) nicht verwertet wurden, überaus verdient.

Lugano’s schleppende Reaktion

Gab der sonst so ruhige John Slettvoll seinen Team in der ersten Drittelspause den Tarif durch? Wohl kaum, Lugano bäumte sich im zweiten Abschnitt etwas auf, doch dem Anschlusstreffer von Kevin Romy, der mustergültig von Patrick Thoresen bedient wurde, folgte gleich wieder ein Gegentreffer. Ein unnötiger Puckverlust in der Mittelzone konnte von Fabian Sutter abgefangen und zum 3:1 verwertet werden. Der Tigers-Captain setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und bezwang den nicht nur in dieser Situation unsicheren David Aebischer mit einem Handgelenkschuss in die rechte, untere Torecke. Die zweifelsohne vorhandene spielerische Klasse der Tessiner blitzte ab Ende der zweiten 20 Minuten aber dann doch noch auf. 90 Sekunden vor Drittelsende erzielte der zuvor blasse Hnat Domenichelli in Überzahl backhand den Anschlusstreffer.

Sutter sichert Tigers-Sieg

Eine halbe Minute nach der zweiten Pause glich Thierry Paterlini, an diesem Abend der beste Luganesi, gar zum 3:3 aus. Dem Treffer des Schweizer Nationalspielers ging eine Anreihung von Fehlern in der Tigers-Defensive aus. Lugano bliess nun seinen Angriff Richtung Tabellenspitze. Zur Überraschung der Zuschauer waren es dann aber die Tigers, die Moral zeigten und nach 45 Minuten, etwas überraschend, wieder in Front gingen. Jeff Toms, der das Tigers-Spiel nach seiner Verletzungspause immer mehr belebt, glich mittels präzisem Weitschuss in die linke hohe Torecke aus. Lugano drückte nach diesem erneuten Rückstand zwar vehement auf den Ausgleich. Doch Murray, Näser und Thoresen verpassten den wiederholten Ausgleich. So sicherte Fabian Sutter den Emmentalern mit seinem zweiten persönlichen Treffer ins leere Tor den zweiten Heimerfolg in dieser Saison.

Ansprechendes Debüt von Murray

Ein besonderes Augenmerk an diesem Abend war auf Brady Murray gerichtet. Der Kanadier trat nach seinem Abenteuer in Nordamerika erstmals wieder auf Schweizer Eis an. Der Auftritt des Stürmers darf als vielversprechend bezeichnet werden. Nach einem holprigen Start und einer 2 + 10-minütigen Strafe im ersten Drittel fand Murray immer besser ins Spiel und setzte mit seiner Sturmlinie um Patrick Thoresen und Kevin Romy auf Tessiner Seite am meisten Akzente.