Fribourg-Gottéron mit dem Glück des Tüchtigen

Von Roland Jungi

Die Partie war für den Gastgeber ein wichtiger Schritt, sich vom Strich zu entfernen. Den Grundstein zum Erfolg darf bei Goalie Sébastien Caron gesucht werden, welcher mit zum Teil sensationellen Paraden seinem Team die 3 Punkte sicherte. Lars Weibel, sein Gegenüber, verdiente sich ebenfalls Höchstnoten. Letztlich genügte dies nicht.

Beide Teams, gestern siegreich, schlugen von Beginn weg ein hohes Tempo an. Es war deshalb kaum verwunderlich, dass sich der erwartete, offene Schlagabtausch sofort einstellte. Die frühe Führung der Zentralschweizer, kam in der dritten Minute etwas überraschend. Paul Di Pietro eröffnete auf Zuspiel von Trevor Meier und Tobias Bucher das Skore.

Goalieduell prägt das Geschehen

Dies hinterliess bei den Fribourgern in keine Spuren. Sie übernahmen das Spieldiktat. PostFinance-Topscorrer Julien Sprunger prüfte in der 6. Minute die Reflexe von Zug Goalie Lars Weibel. Der Sünder setzte in der 9. Minute die Scheibe aus vollem Lauf nur an den Pfosten. Immer mehr rückten beide Goalies in den Mittelpunkt. Fribourgs Sebastien Caron und Weibel liefen zu einer beneidenswerten Hochform auf.

Das Duell der Torhüter fand im Mittelabschnitt seine logische Fortsetzung. Die jeweiligen gegnerischen Sturmreihen scheiterten immer wieder an ihrem Unvermögen im Abschluss oder an den teilweise sensationellen Paraden der Goalies. In der 25. und 27. Minute gelang den beiden Keepern ein Big-Save.

Fünf Minuten vor dem zweiten Sirenenton konnte der Gastgeber in doppelter Überzahl spielen. Dies gute Möglichkeit konnte die Mannschaft von Serge Pelletier nicht nutzen. Dale McTavish und Dominic Meier machten vor Caron eigentlich alles richtig, doch der Fribourger Goalie blieb erneut Sieger.

Zugs Aufholjagd kam zu spät

In den letzten 20 Minuten überschlugen sich im St-Léonard die Ereignisse. Endlich konnten die Fribourger durch Neuenschwander den verdienten Ausgleich erzielen. Danach überstand der Gastgeber eine doppelte Unterzahl. Die logische Folge davon war die erstmalige Führung der Fribourger. Eine Sekunde vor Ablauf einer Bankstrafe an die Adresse von McTavish gelingt Benjamin Plüss das 2:1.

In der 51. Minute schien durch einen weiteren Überzahltreffer der Fribourger die Vorentscheidung gefallen zu sein. Julien Sprunger liess sich zum Torschützen unter dem frenetischen Applaus der Fans ausrufen. Doch die Zuger stemmten sich vehement gegen die drohende Niederlage. Marco Maurer, erstes Saisontor, brachte sein Team vier Minuten vor dem Ende mit dem Anschlusstreffer wieder ins Spiel zurück. Mit einer mirakulösen Parade verhinderte Goalie Caron gegen den heranstürmenden Duri Camichel Sekunden vor dem Ende den Ausgleichstreffer resp. sicherte seiner Mannschaft den knappen, nicht unverdienten Sieg.

National League A

Fribourg-Gottéron – Zug 3:2 (0:1, 0:0, 3:1).

Patinoire du St-Léonard. – 4’820 Zuschauer. – SR Prugger; Bürgi/Marti.

Tore: 3. Di Pietro (Trevor Meier, Bucher) 0:1. 42. Neuenschwander (Laaksonen/Ausschluss Grosek) 1:1. 45. Plüss (Birbaum/Ausschluss McTavish) 2:1. 51. Sprunger (Bykov, Snell/Ausschluss Camichel) 3:1. 56. Maurer (McTavish) 3:2.

Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron; 10-mal 2 Minuten gegen Zug.

HC Fribourg-Gottéron: Caron; Birbaum, Snell; Reist, Seydoux; Heins, Marc Abplanalp; Marquis; Laaksonen, Chouinard, Neuenschwander; Plüss, Bykov, Sprunger; Botter, Vauclair, Rizzello; Genazzi, Bielmann, Lauper.

EV Zug: Weibel; Back, Diaz; Richter, Maurer; Dominic Meier, Sutter; Frunz; Grosek, Green, Casutt; McTavish, Camichel, Walser; Trevor Meier, Di Pietro, Schnyder; Bucher, Oppliger.

Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Ngoy, Sandro Abplanalp, Montandon, Bärtschi, Hezel, Hasani (alle verletzt), Sorokins (überzähliger Ausländer). Zug ohne Christen, Kress (beide verletzt), Steinmann (Hirnerschütterung aus Spiel gegen Ambri-Piotta). – Pfostenschüsse: 9. Sprunger, 45. Birbaum, 59. Grosek. - 58:50–59:30 Zug ohne Goalie zu Gunsten eines 6. Feldspielers.

Timeout: Zug: 47:01.

Schussverhältnis: 34:40!

Spezielles: für das Kinderhilfswerk „Telethon“ warfen die anwesenden Zuschauer beim ersten Tor der Fribourger (42. Minute) Plüschtiere aufs Eis!