Zug gewinnt spannendes Gotthard Derby

Von Benjamin Bienz

Der EV Zug gewann in der Verlängerung doch noch. Ambri Piotta steckte zwar nie auf, doch zu viele Strafen entschieden die Partie zugunsten der Zentralschweizer.

Das Gotthard-Derby zwischen dem EV Zug und HC Ambrì-Piotta begann mit dem schnellsten Tor in der laufenden Meisterschaft. Nach nur zehn Sekunden war es der Berner Björn Christen in Diensten der Zuger, der die Heimmannschaft in Front brachte. Von Beginn weg war Pfeffer im Spiel. Nach gut elf Spielminuten hatte Schiedsrichter Marco Prugger nicht weniger als fünf Spieler auf die Strafbank geschickt. Eine dieser Strafen konnte in der 13. Minute der Gast aus dem Tessin nutzen. Luca Cereda war es, der dank einem schönen Zuspiel von Eero Somervuori alleine vor Lars Weibel stand und keine Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen. Nach diesem Treffer der Leventiner, flachte das Spiel merklich ab. Die 5310 Zuschauer in der gut gefüllten Hertihalle bekamen nur noch mageres Eishockey geboten. Beide Teams vermochten nicht mehr das zu zeigen, wie noch in der ersten Viertelstunde.

Trudel mit Shorthander, Zugs Pfostenschüsse

Im Gegensatz zum Spielbeginn erwischten die Tessiner den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt. Keine vier Minuten waren gespielt im Mittelabschnitt und Domenichelli konnte in Unterzahl Patrick Oppliger den Puck abluchsen und so den völlig freistehenden Jean-Guy Trudel anspielen. Dieser blieb cool und konnte die Leventiner erstmals in Front bringen. Dieser Gegentreffer schockte den EVZ keineswegs. Es waren die Zentralschweizer die auf den Ausgleich drückten. Das Team von Coach Sean Simpson konnte sich im Drittel der Gäste zeitweise festsetzten. Der EVZ vermochte aber nicht zu reüssieren. Ralph Ott und Oleg Petrov trafen je nur den Pfosten. Das Team von Pekka Rautakallio blieb selber aber auch stets gefährlich mit ihren Kontern. Doch auch der immer besser werdende Lars Weibel konnte seine Mannschaft im Spiel halten.

Spannung bis zuletzt

Das letzte Drittel begann vergleichsweise lahm. Es brauchte erst eine Strafe von Oleg Siritsa um richtige Chancen zu kreieren. Das Powerplay brachte den Schwung wieder auf die Seite der Zentralschweizer. Der Zuger Verteidiger Patrick Sutter traf mit einem satten Schuss zum erneuten Ausgleich. Somit begann das von Spannung lebende Gotthard-Derby so gut wie neu. Doch nur wenige Minuten später war es Fabian Schnyder, der seine Zuger zum zweiten Mal am heutigen Abend in Führung schoss. Der EV Zug drückte weiter und suchte die Vorentscheidung. Das 4:2 ist auch gefallen. Doch Schiedsrichter Prugger anerkennte den Treffer nicht. Es ging ein hoher Stock eines Zugers voraus. Es schien, als könnte Zug die Partie in der regulären Spielzeit nach Hause bringen. Doch Ambrì-Piotta gab nicht auf. Sie kamen selber auch zu hochkarätigen Chancen. Wie beispielsweise Somervuori mit einem Lattenknaller nach 55 Minuten. Der erneute Ausgleich folgte trotzdem, Somervuori - der auffälligste Akteur der Tessiner - war es, der die Biancoblue in die Verlängerung schoss. Doch der EV Zug startete mit einer Überzahl in diese Verlängerung. Zeitweise sogar in doppelter, doch es schien als die Partie im Penaltyschiessen entschieden werden müsste. Der gebürtige Leventiner Paolo Duca hatte etwas dagegen: er war es, der doch noch den Sieg der Zuger bewerkstelligte.