Zu späte Steigerung Rapperswils

Quelle: tagesanzeiger.ch/Si

Rapperswil wirkte daheim gegen Langnau konfus und geriet immer wieder in Rück- stand. Den 4:2-Siegtreffer für die Gäste erzielte Daniel Steiner ins leere Tor.

Viele der wenigen Zuschauer waren gekommen, um mitzuerleben, wie ihr Rapperswil, das diese Saison so überrascht hat, gegen den langjährigen Standardtorhüter Bayer spielen würde. Doch dieser erlebte die gestrige Partie im Lido so, wie er seine Rapperswiler Periode im Frühling beendet hatte: auf der Ersatzbank. Die Gäste gaben ihrem U-20-Torhüter Marc Streit wieder einmal eine Chance. Rapperswil seinerseits reagierte auf die anhaltende Formbaisse des Duos Richard/McTavish mit umgestellten Linien. Doch diese fanden sehr lange überhaupt nicht ins Spiel. Ein Missverständnis in der Abwehr ermöglichte Gauthier zudem die verdiente Führung. Der erste nennenswerte Angriff der Einheimischen stellte Hüter Streit nach 25 Minuten erstmals auf die Probe. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Publikum seinem Unmut bereits Luft gemacht, die St. Galler liessen bei ihrem Auftritt jeglichen Einsatz vermissen.

Das sollte sich auch nach dem glücklichen Ausgleich nicht ändern. Nur elf Sekunden später markierte der nicht gestörte Schneider das zweite Tor der Gäste. "Traurig, wie bei der Swissair", schrieb ein frustrierter Fan von der Gegentribüne per SMS auf die andere Seite. Langnau zeigte ebenfalls wenig, doch das reichte an diesem Abend gegen dieses offensichtlich nicht zu motivierende Rapperswil. Das Trennen der Ausländer hatte nicht den gewünschten Effekt gebracht. So waren einfach zwei statt bisher nur eine Linie mehr oder weniger ausgefallen.

Mike Richard, der Vorbild im Team, der früher solche Spiele allein entscheiden konnte, erinnert in seiner momentanen Hilflosigkeit an den Ken Yaremchuk vor einigen Jahren, der ebenfalls bei Rapperswil eine Saison zu lang in der obersten Liga gespielt hatte. Richards Fussverletzung ist verheilt, aber die erhoffte Form will sich nicht einstellen. Der Kanadier, bisher stets in den vordersten Rängen der Torschützenliste, hat in den acht Partien, in denen er eingesetzt wurde, noch kein Tor erzielt. Dass seine Mannschaft dennoch gut im Reigen der Grossen mithielt, ist auf den zuverlässigen Martikainen, den starken Goalie Berger, generell auf die Schweizer Spieler zurückzuführen. Gegen Langnau vermochten aber auch sie den Erfolg nicht ins Lido zu zwingen. Als sich Rapperswil gegen Spielende endlich zu einer Steigerung aufraffte, konterten die Gäste eiskalt.