In den Final gezittert

Von Pascal Zingg

Die USA ziehen mit einer durchzogenen Leistung ins WM-Finale ein. Die US-Boys zeigten über weite Strecken eine fahrige und unkonzentrierte Leistung. Dass die US-Amerikaner zum Schluss doch noch mit 3:2 gewannen, war einmal mehr einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung zu verdanken.

TSN Experte Craig Button hatte es bereits in der Vorrunde treffend formuliert: «Die USA haben auf dem Papier das beste Kader. Auf dem Eis haben sie bisher jedoch in keinem Spiel eine gute Leistung über 60 Minuten gezeigt.» Was bereits für die Vorrunde galt, änderte sich auch im Halbfinale nicht. So traten die US-Boys unkonzentriert, fahrig und phasenweise auch zu verspielt auf. Die Quittung für die schwache Leistung folgte in Form von zwei Toren. Dabei ging dem 1:0 von Keskinen ein katastrophaler Turnover von Rinzel voraus. Beim 2:0 hatten die Amerikaner den Slot nicht im Griff, weshalb Kumpulainen unhaltbar für Augustine ablenken konnte. 

Dass die US-Boys durchaus eine feine Klinge führen können, zeigten sie zum Ende des zweiten Drittels, als sie den Rückstand innert vier Minuten durch Treffer von Snuggerud und Smith ausgleichen konnten. Statt an dieser Performance anzuknüpfen, entschied man sich im letzten Drittel aber erneut dazu unkonzentriert und fahrig aufzutreten. Anders als im ersten Drittel kassierte man diesmal jedoch keine Quittung dafür. Stattdessen erfanden die Schiedsrichter fünf Minuten vor dem Ende eine Strafe, die Cutter Gauthier zum 3:2 nutzen konnte. 

Wie die Schweden (nach ihrem umstrittenen Sieg gegen die Schweiz) zogen damit auch die US-Boys dank einer kuriosen Schiedsrichterentscheidung in den Final ein. Bereits jetzt darf man deshalb sagen, dass die Leistung der Unparteiischen dem Turnier nicht würdig war. Schaut man sich den Auftritt der US-Boys an, muss man weiter feststellen, dass ihre Leistung eines Finales unwürdig war. Da das Team von David Carle jedoch über mehr individuelle Klasse verfügte, als der Gegner aus Finnland, zitterte man sich am Schluss eben doch ins Gold-Rennen. Dabei bleibt die Gewissheit, dass die US-Boys mit der Leistung von heute im Endspiel gegen Schweden nicht den Hauch einer Chance haben werden.

Telegramm:

USA – Finnland 3:2 (0:2, 2:0, 1:0)

Scandinavium, Göteborg: 10'561 Zuschauer. – Schiedsrichter: Björk (SWE), Eriksson (SWE); Fsaucher (CAN), Heffner (GER). – Tore: 1:51 Keskinen (Mannistö) 0:1; 12:45 Kumpulainen (Kärki, Bau) 0:2; 32:10 Snuggerud (Casey, Smith; Ausschluss: Hämeenaho) 1:2; 36:16 Smith (Perreault, Chesley) 2:2; 56_47 Gauthier (Hutson, Brindley; Ausschluss: Kulonummi) 3:2. – Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die USA; 2 x 2 Minuten gegen Finnland. 

USA: Augustine (Fowler); Hutson, Chesley; Fortescue, Casey; Rinzel, Buium; Pohlkamp; McGroarty, Moore, Gauthier; Brindley, Howard, Nazar; Smith, Leonard, Perreault; Finley, Nelson, Snuggerud; Hayes. 

Finnland: Kokko (Vali); Kulonummi, Pulkkinen; Salion, Pienniemi; Kärki, Kangas; Väisänen; Lassila, Hämeenaho, Naukkarinen; Helnius, Kaskimäki, Nyman; Keskinen, Halttunen, Mannistö; Kumpulainen, Bau, Hemming; Koskipirtti. 

Bemerkungen: 46. Pfosten Finley; 57:27 Timeout Finnland; Finnland ab 57:57 ohne Torhüter.