Ein Loch in der Fanghand bringt Schweden ins Finale

Von Pascal Zingg

Schweden schlägt Tschechien im Finale der diesjährigen World Juniors mit 5:2. Die Tre Kronor wurden in diesem Halbfinale immer stärker und profitierten davon, dass Tschechiens Michael Hrabal nicht seinen besten Abend hatte.

Zwei Treffer auf der Fanghandseite von Torhüter Michael Hrabal brachte Schweden im ersten Halbfinale an den Junioren Weltmeisterschaften auf die Siegstrasse. Besonders übel aus tschechischer Sicht war das 1:1 von Theo Lindestein. Hrabal hatte die Scheibe ganze einfach unterschätzt, weshalb sie aus seinem Fanghandschuh ins Tor sprang. Auf der gleichen Seite traf auch Axel Sandin Pellikka zu Beginn des zweiten Drittels. Diesmal hatte Hrabal ganz einfach zu langsam verschoben, weshalb er den präzisen Schuss nicht mehr erreichte.

Schweden kaschierte mit diesen beiden Toren, dass es zu nonchalante in dieses Spiel gestartet war. Da die Tschechen im ersten Drittel das Spieldiktat übernahmen, war es auch nicht verwunderlich, dass das Team von Patrik Augusta in der siebten Minute durch Matyas Melovsky in Führung gehen konnte.

Der gute Start der Tschechen nutzte darum nichts, weil es Schweden ab dem zweiten Drittel verstand, das gewonnen Momentum in positive Energie umzusetzen. Zwar kassierte man durch den Powerplaytreffer von Tomas Cibulka noch einmal den Ausgleich, doch hatte man auch im letzten Drittel alles im Griff. Einmal mehr sollte es daher ein schwedisches Powerplay sein, dass ein Spiel zu Gunsten der Tre Kronor entschied. Jonathan Lekkrimäki traf nach nur 16 Sekunden Überzahl zum 3:2.

Da die Tschechen ab dem zweiten Drittel Mühe hatten bei personellem Gleichstand einen Zugriff auf dieses Spiel zu finden, mussten sie nach dem Führungstreffer etwas mehr riskieren. Dies bot Theo Lindstein die Chance Kollege Noah Östlund mit einem langen Pass auf die Reise zu schicken. War das Spiel nach Östlunds Treffer bereits vorentschieden, machte Lekkrimäki 62 Sekunden später den Deckel drauf. Der Stürmer profitierte davon, dass die Zuordnung bei den Tschechen nach einem Turnover nicht stimmte.

Obwohl der Sieg der Schweden zum Schluss um ein Tor zu hoch ausfiel, waren sie der logische Sieger dieses Spiels. So Tschechiens Offensive ab dem zweiten Drittel einfach zu wenig Durchschlagskraft um den starken Hugo Hävelid zu schlagen. In der Replik wogen die beiden Treffer auf Hrabals Fanghandseite so schwer, dass man davon sprechen kann, dass diese Schwäche den Schweden den Weg ins Endspiel ebnete. 

Telegramm:

Schweden – Tschechien 5:2 (1:1, 1:1, 3:0)

Scandinavium, Göteborg: 11’512 Zuschauer (ausverkauft). – Schiedsrichter: Hebeisen (SUI), Pearce (CAN); Durmis (SVK), Gustafson (USA). – Tore: 6:55 Melovsky (Redlich, Sale) 0:1; 11:52; 11:52 Lindstein (Edstöm) 1:1; 22:35 Sandin Pellikka (Salomonsson) 2:1; 27:36 Cibulka (Bares, Rymon; Ausschluss: Willander) 2:2; 45:14 Lekkerimäki (Sandin Pellikka, Wahlberg; Ausschluss: Cech) 3:2; 52:00 Östlund (Lindstein, Willander) 4:2; 53:02 Lekkrimäki (Östlund, Stenberg) 5:2. – Strafen: x 2 Minuten gegen Schweden; x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweden: H. Hävelid (Thelin); E. Pettersson, M. Hävelid; Lindstein, Willander; Salomonsson, Sandin Pellika; Johansson; Östlund, Wahlberg, Lekkerimäki; Bystedt, Öhgren, O. Pettersson; Edström, Unger Sörum, Stenberg; Wagner, Born, Forsfjäll; Rudslatt.

Tschechien: Hrabal (Vondras); Hamara, Alscher; Cech, Cibulka; Prcik, Galvas; Koci; Baros, Sapovaliv, Kulich; Melovsky, Redlich, Sale; Rymon, Becher, Stancl; Pribyl, Zidlicky, Mastalirsky; Hujer.

Bemerkungen: 57:25 Timeout Tschechien; Tschechien ab 57:25 bis 58:24 und ab 58:29 ohne Torhüter.