Schweiz schrammt an der Sensation vorbei

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nati zeigt im Viertelfinal gegen Schweden ihr bestes Spiel an diesem Turnier. Die jungen Eisgenossen kämpfen sich von einem 0:2-Rückstand zurück und müssen sich in der Overtime äusserst unglücklich geschlagen geben.

Es war das perfekte Spiel, dass die Schweizer U20-Nati am heutigen Abend gegen Schweden gezeigt hat. Angefangen bei einem äusserst soliden Alessio Beglieri im Tor, über die taktisch geschickt agierenden Verteidigung, bis hin zu den leidenschaftlich kämpfenden Stürmern passte bei den Schweizern einfach alles. Dabei liessen sich die jungen Eisgenossen auch nicht davon beeindrucken, dass die Schweden im ersten Drittel mit 2:0 in Führung gingen. Wie schon gegen Tschechien powerten die Schweizer einfach weiter, was dazu führte, dass man immer besser ins Spiel fand. 

Überraschenderweise liessen sich die Tre Kronor offenbar vor den tapfer kämpfenden Eisgenossen verunsichern. So produzierten sie plötzlich diverse unnötige Turnover. Einen solchen konnte sich Jamiro Reber sichern. Der Stürmer zog ins Drittel der Schweden und sah dort Jan Hornecker, der Hugo Hävelid ein erstes Mal an diesem Turnier bezwang. Da die Schweden im Mitteldrittel mit drei Schüssen an die Torumrandung und einem Tor kurz nach der zweiten Pausensirene nicht gerade vom Glück verfolgt waren, schien die Zeit tatsächlich reif für eine Sensation. 

Diese Sensation kam noch etwas näher, als Nick Meile in der 50. Minute der Ausgleich gelang. «Weber hat die Scheibe erobert und mir einen Pass gespielt. Der Instinkt sagte mir, dass ich den Puck aufs Tor bringen muss», erklärte Meile. Wie schon Hornecker traf auch der zweite Schweizer Neuzuzug ins Schwarze. Hatten die Schweizer viel Momentum auf ihre Seite gezwungen, merkte man, wie sehr bei den Schweden die Knie zu zittern begannen. «Wir waren schon zu Beginn gut eingestellt. Die Tore haben uns aber nochmals ein bisschen mehr Energie gegeben», analysierte Jamiro Reber.   

Erstmals in diesem Turnier schien der Gastgeber die Situation nicht mehr im Griff zu haben. Dies zeigte sich auch in der Overtime, als den Tre Kronor teilweise einfachste Scheiben versprangen. Dass es für die Schweden am Ende trotzdem reichte, war einer äusserst streng gepfiffenen Strafe geschuldet. Klar hatte Rodwin Dionicio in dieser Situation etwas eingehackt. Es ist jedoch fragwürdig, ob man eine solch fragwürdige Strafe in der Overtime pfeifen muss. 

Schweden interessierten diese Diskussionen verständlicherweise nicht. Da Otto Stenberg wunderbar vor Alessio Beglieri stand, hatte Axel Sandin Pellika keine Mühe die Scheibe an Beglieri vorbei zum 3:2 ins Netz zu hauen. Einmal mehr kassierten die Schweizer damit eine schmerzhafte Niederlage gegen die Tre Kronor. «Die letzten beiden Jahre haben wir klar verloren. Diesmal sieht das Resultat besser aus, das Gefühl ist jedoch das gleiche», war Nick Meile enttäuscht. 

Für den Verteidiger war klar, dass die Schweizer an diesem Abend nahe dran waren Geschichte zu schreiben. Stattdessen blieb den jungen Eisgenossen einmal mehr der Blumentopf der ehrenvollen Niederlage. Dabei zeigte sich, dass es in einem solchen Spiel nicht reicht, wenn die Schweizer eine perfekte Leistung zeigen, nein auch alle anderen Faktoren müssen für eine solche Sensation stimmen.

 

Telegramm:

Schweden – Schweiz n.V. 3:2 (2:0, 0:1 ,0:1, 1:0)

Scandinavium, Göteborg: 11'512 Zuschauer. – Brander (FIN), Kohlmüller (GER); Gustafson (USA), Rampir (CZE). – Tore: 1:34 Stenberg (M. Hävelid, E. Pettersson) 1:0; 18:00 Lekkerimäki (Öhgren, Wahlberg; Ausschluss: Dionicio) 2:0; 37:26 Hornecker (Reber) 2:1; 49:10 Meile (Weber, Christe) 2:2; 65:22 Sandin Pellikka (Lekkerimäki, Östlund; Ausschluss: Dionicio) 3:2. – Strafen: 1 x 2 Minuten gegen Schweden; 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweden: H. Hävelid (Thelin); E. Pettersson, M. Hävelid; Lindstein, Willander; Salominsson, Sandin Pellikka; Johansson; Wahlberg, Östlund, Lekkerimäkki; Öhgren, Bystedt, O. Pettersson; Stenberg, Edström, Unger Sörum; Born, F. Wagner, Forsfjäll; Rudslatt.

Schweiz: Beglieri (Huet); Muggli, Bünzli; Terraneo, Dionicio; Meile, Christe; Ustinkov; Müller, Taibel, Schild; Rod, Gredig, Weber; Reber, E. Meier, Hornecker; Braillard, S. Meier, Jenni.

Bemerkungen: Schweden ohne Reidler (überzählig); Schweiz ohne Füllemann, M. Wagner (verletzt), Grüter, Reinhard (überzählig); 23. Pfosten F. Wagner; 27. Latte Östlund; 40. Latte Öhgren; 59:28 Timeout Schweden.

Filip Bystedt #18, Elias Salomonsson #3, Simon Meier #27, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Simone Terraneo #26, Tom Willander #24, Hugo Hävelid #35, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Jonathan Lekkerimäki #23, Leon Muggli #23, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Fabian Wagner #10, Alessio Beglieri #29, Isac Born #11, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
SUI Ass. Coach Tommy Albelin, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Alessio Beglieri #29, Noah Östlund #12, Rodwin Dionicio #4, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Julien Rod #18, David Edstrom #15, Gaël Christe #15, Felix Unger Sörum #16, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
SUI Head Coach Marcel Jenni , IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Anton Wahlberg #22, Alessio Beglieri #29, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Jonas Taibel #10, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Jamiro Reber #6, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Hugo Hävelid #35, Gregory Weber #22, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Ass. Coach Manuele Celio, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Julien Rod #18, Hugo Hävelid #35, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Hugo Hävelid #35, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Simon Meier #27, Tom Willander #24, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
SWE Head Coach Magnus Hävelid, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Rico Gredig #8, Hugo Hävelid #35, Julien Rod #18, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Julien Rod #18, Gaël Christe #15, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Hugo Hävelid #35, Rico Gredig #8, Otto Stenberg #25, Tom Willander #24, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Alessio Beglieri #29, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Jan Hornecker #16, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Leo Braillard #5, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
Alessio Beglieri #29, IIHF World Juniors 2024 VF SWE - SUI, Arena Scandinavium, © Hockeyfans.ch / Andreas Robanser
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