Russland mit „gestohlenem“ 6:1-Kantersieg

Von Leroy Ryser

Russland gewinnt auch das dritte Gruppenspiel. Gegen die Amerikaner gelingt den Turnierfavoriten ein 6:1-Sieg, obwohl sie deutlich weniger Schüsse abfeuerten. Die Russen dominierten die von 14124 Zuschauern besuchte Partie von Beginn an.

Spielt so ein künftiger Weltmeister? Im Spiel zwischen den nach zwei Spielen führenden Nationen in der Gruppe B Russland und USA gab es einen deutlichen Sieger. Russland fertigte Amerika gleich mit 6:1 ab. Bereits nach sechs Minuten lagen die Russen nach einem Tor von Nikolai Kulyomin in Front und Amerikas Trainer Peter Laviolette sah sich gezwungen, ein Time-Out zu nehmen. Zwar waren die Amerikaner nun energischer in der Defensive. Genützt hat es aber trotzdem nichts. Russland hatte die Partie von A bis Z im Griff und konnte noch vor der Pause durch einen Ovechkin-Penalty auf 2:0 vorlegen.

Was im zweiten Drittel folgen sollte, war bereits eine Kür. Obwohl die Amerikaner nach dem Treffer zum 3:0 reagieren konnten, erhöhten die Russen durch Kuznetsov und Plotnikov auf 5:1. In der Folge wechselte Laviolette den Torhüter, obwohl Tim Thomas kaum ein Vorwurf gemacht werden konnte. Und als die Russen auch noch eine doppelte Unterzahl überstanden war die Sache endgültig gegessen. Die Sahnehaube setzten die Russen aber 46 Sekunden vor der Pause auf, als sie zu dritt alleine auf den gegnerischen Keeper zugingen. Alexander Ovechkin bediente Tikhonov mit einem einzigen Pass und schon war der Treffer erzielt. 6:1 nach vierzig Minuten, das Amerikanische Desaster nahm seinen Lauf.

Im letzten Abschnitt wurden beidseitig weitere Mühen gescheut. Amerika war zwar bemüht die Niederlage in Grenzen zu halten, erfolgreich waren sie dabei – zumindest offensiv – nicht wirklich. Am Schluss war einzig das Schussverhältnis erstaunlich. Denn trotz der sichtlich erkennbaren Überlegenheit Russland dominierte die USA mit 40:23 Torschüssen diese Statistik. Dies verrät, dass für die Amerikaner mehr möglich gewesen wäre, obwohl die Russen die Partie grösstenteils im Griff hatten. Schlechte Chancenverwertung und ein hervorragender Andrei Vasilevski im Russischen Tor führten aber zum „Stolen Win“. In diesem Fall aber eher zum „gestohlenen“ 6:1-Kantersieg.