Mit Geduld zum Sieg

Von Samanta Grossen

Der HC Davos gewann gegen das Team Canada knapp mit 3:2. Die prestigeträchtige Partie wurde durch die strukturierte Defensivarbeit des HCD entschieden. Zudem bewiesen die Bündner Geduld und besiegeln nach einer Zitterpartie den sicheren Einzug ins Halbfinale.

Die Erwartungen an das letzte Gruppenspiel zwischen dem Team Canada und dem HC Davos waren hoch: Ein torreiches, abwechslungsreiches und knappes Spiel sollte es werden. Doch die Partie kam – was die Tore betrifft – erst im zweiten Drittel so richtig in Fahrt, als die Davoser gleich zweimal jubeln konnten. Mit viel Geduld, auch nach dem Anschlusstreffer der Kanadier, konnten sich die Bündner den vorzeitigen Platz im Halbfinale am diesjährigen Spengler Cup sichern.

Kein Risiko auf beiden Seiten

Die Scheibe möglichst lange in den eigenen Reihen zirkulieren lassen. Oder: Keine vermeidbaren Fehler im Spielaufbau wie auch im Abschluss produzieren. Dies schien die Devise im ersten Drittel zu sein. Der HC Davos sowie das Team Canada begannen die Partie ohne gross Risiko zu nehmen. Beide Torhüter wurden gut abgeschirmt, sodass beidseitig in den ersten Minuten keine zwingenden Chancen zu verzeichnen waren. Erst nachdem Ville Koistinen in der 8. Minute einen Schuss an die Latte setzte, war die Partie eröffnet. Fortan war es hauptsächlich der Gastgeber, der den Ton angab. Die Chancen häuften sich vor York, da die Kanadier vor allem im Spielaufbau Fehler machten und die Scheibe in der neutralen Zone verloren. In der 14. Minute kam der Puck über Dino Wieser zu Reto von Arx, der ihn zu Koistinen weiterleitete. Erneut war es der Finne, der den ersten Treffer für den HCD vergab. Zwei Minuten vor Drittelsende war es ein weiterer Davoser, der sich durch die Defensive der Kanadier dribbelte. Dino Wieser scheiterte schliesslich im Alleingang an schnell reagierenden Kanada-Goalie Allen York.

Schwedenpower eröffnet Skore

Kaum zwei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, so mussten die Davoser zum ersten Mal zittern: Reto von Arx bewahrte den HCD vor dem Rückstand. Nach einem Schuss von Anthony Stewart blieb die Scheibe auf der Torlinie liegen, bis der Routinier sie weg spedieren konnte. Das Chancenplus, welches sich der HCD am Ende des ersten Drittels erspielt hatte, konnte er im zweiten Spielabschnitt nicht erneut verzeichnen. Im Gegenteil, das Spiel flachte ab, denn die beiden Teams schienen sich vermehrt zu neutralisieren. In der 28. Minute war es dann so weit, die schwedische Powerlinie schlug zu. Nach einem Querpass von Niklas Persson, der den HCD am Spengler Cup verstärkt, traf Marcus Paulsson zum lang ersehnten und verdienten Führungstreffer für die Davoser. Wenig später konnten die Bündner sogar nachdoppeln. Peter Guggisberg verwertete ein Zuspiel von Ryan O’Connor aus spitzem Winkel zum 2:0-Pausenergebnis.

Canada kämpfte bis zum Schluss

Es war klar, dass die Kanadier offensiv keine Fehler mehr machen dürfen und die Torchancen effizienter nutzen mussten, wenn sie dieses Spiel noch drehen wollten. Gesagt, getan. Nach einer torlosen Überzahlsituation für die Ahornblätter traf Darran Haydar nach einem optimalen Pass von Byron Ritchie zum 1:2-Anschlusstreffer. Dies verlieh dem Spiel einen anderen Charakter. Kanada wurde aufsässiger und begann den scheibenführenden Davoser schneller unter Druck zu setzten. Trainer del Curto reagierte und nahm in der 48. Minute sein Time-Out. Der HCD spielte wieder ruhiger, und liess die Kanadier nur selten die Scheibe lange Zeit kontrollieren. Letztlich blieb die Frage, ob die Reaktion des Team Canada zu spät kam. Nachdem Andres Ambühl drei Minuten vor Schluss zum 3:1 in Überzahl erhöhte, nahm Doug Shedden sein Time-Out und ersetzte anschliessend Torhüter York gegen einen sechsten Feldspieler. Die Spieler und die Zuschauer wurden nervös, in der Vaillant Arena konnte kaum jemand sitzen bleiben. Maxime Noreau lenkte in der 59. Minute einen Blue-Line-Schuss von Byron Ritchie ins Tor ab. Es blieb jedoch bei der 3:2-Führung für den HC Davos, der bis am Schluss um den sicheren Halbfinaleinzug zittern musste.

Team Canada – HC Davos 2:3 (0:0, 0:2, 1:1)

Vaillant Arena. – 6303 (ausverkauft) Zuschauer. – SR: Olenin/Patafie, Arm/Kaderli. – Tore: 28. Paulsson (Persson) 0:1. 32. Guggisberg (O‘Connor) 0:2. 45 Haydar (Ritchie) 1:2. 58. Ambühl (Forster/Ausschluss McLean) 1:3. 59. Noreau (Ritchie /Auschluss Danielsson) 2:3. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Canada; 7mal 2 Minuten gegen Davos.

Davos: Noronen; Forster, Schneeberger; Koistinen, Grossmann; O Connor, Back; Kutlak; Ambühl, Corvi, Guggisberg; Wieser, von Arx Reto, Bürgler; Hofmann, Walser, Sejna; Paulsson, Ryser, Danielsson; Persson.

Canada: York; Kwiatkowsy, Walser; Kinrade, Noreau; Bell, Dupont; Vandermeer, Erhardt; Giroux, Stewart, Metropolit; Haydar, Williams, Ritchie; Genoway, Micflikier, McLean; Spylo, Beaudoin, Bolduc.

Bemerkungen: Davos ohne Sciaroni (verletzt) und Aeschlimann (überzählig). Canada ohne MacMurchy und Roche (beide überzählig). 8. Pfostenschuss Koistinen. 22. Pfostenschuss Stewart. 47:21 Time-Out Davos. 57:45 Time-Out Canada. 57:45-60:00 Canada ohne Torhüter anstelle von sechstem Feldspieler.

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