Tschechen ziehen den Kopf aus der Schlinge

Von Leroy Ryser

Erneut gibt es für die Slowenen eine bittere Pille zu schlucken. Lange waren sie gegen die Tschechen einer Überraschung nahe, letztlich machte ein bisschen mehr Klasse in den Reihen vom schwachen Favoriten aber den Unterschied aus. Tschechien gewinnt nach einem weiteren miserablen Auftritt insbesondere dank vier Special-Team-Toren mit 4:2.

Nach dem schlechten Start ins Turnier von den Tschechen überraschte es nicht wirklich, dass sie auch im Spiel gegen die Slowenen nicht wirklich überzeugen konnten. Zwar gelang ihnen nach einem der zu Beginn zahlreichen Fehlern der Slowenen in einer eins-gegen-eins-Situation in Unterzahl in Führung zu gehen, besser war aber dennoch ihr Gegenüber. Der Underdog hatte nämlich mehr Scheibenbesitz, war präsenter vor dem gegnerischen Tor und gefährlicher. Eindeutig wurde dies, als nach dem 0:1 Robert Sabolic in Überzahl einen Abpraller nur 42 Sekunden nach dem 0:1 zum Ausgleich verwerten konnte. Fortan blieben die Slowenen dran und gefielen den unparteiischen Zuschauern erneut mit Kampfwille und Laufbereitschaft, wenn auch einige stocktechnische Fehler auszumachen waren. Dennoch wurden sie für ihr Engagement fürstlich belohnt: Nach zwölf stand es auf einmal 2:1 für die massiv abstiegsgefährdeten Slowenen, nachdem Rok Ticar sich im gegnerischen Slot, trotz eines gegnerischen Fouls durchsetzte und die Führung erzielte. Mit den Überraschungen aber nicht genug: Nach einer Strafe gegen Luka Tosic, entfachte sich ein Chancenspektakel zuerst vor dem Tschechischen Tor mit gleich mehreren Möglichkeiten welche sie ausgelassen hatten. Beim Gegenangriff fackelten die gegnerischen Stürmer und insbesondere Jiri Hudler nicht mehr solange, sodass die Tschechen noch im selben Drittel zum Ausgleich kamen. Vier Tore im ersten Drittel – die Zuschauer hatten ein torreiches, offensives Spektakel zwischen zwei überraschenderweise ebenbürtigen Teams vorgesetzt erhalten.

Und auch nach 40 Minuten war die Überraschung der Slowenen greifbar nahe. Auch wenn die Beine gegen Ende des Drittels langsam aber sicher müde schienen, konnten sie im Drittel selber ziemlich gut mithalten. Zwar hatten die Tschechien mit 6:13 Schüssen deutlich mehr aufs Tor gefeuert, das zu erwartende Einbahnhockey war aber in aller Deutlichkeit ausgeblieben. Nach torlosen 20 Minuten ging es dann die Pause, während die Slowenen mit dem Resultat nicht unzufrieden sein mussten, werfen die Tschechen weiterhin grosse Fragezeichen auf.

Das letzte Drittel war dann erneut eine bittere Pille für die engagierten Slowenen. Zwar hatten sie in der 46. Minute in Überzahl agieren können, es waren dann aber die Tschechen die im Powerplay durch einen Weitschuss die Führung realisieren konnten. Doch auch dieser zwischenzeitliche Erfolg vermochte die Tschechen weder aufzuwecken noch wirklich auf die Siegesstrasse zu führen. Weiterhin schienen die Slowenen dem Unmöglichen einigermassen Nahe, die Überraschung des Underdogs schien nach mehreren Gescheiterten Versuchen doch noch nahe. Dennoch wurde daraus nichts, denn nach einem Foul in der offensiven Zone von Pance, zerstörte ein weiteres Powerplaytor der Tschechen die letzten Hoffnungen der Slowenen.

Slowenien – Tschechien 2:4 (2:2, 0:0, 0:2)

Globe Arena. – 1949 Zuschauer. – SR: Kirk/Olenin, Suominen/Valach. – Tore: 6. Koukal (Ausschluss Novotny!) 0:1. 7. Sabolic (Ticar, Gregorc/Ausschluss Novotny) 1:1. 12. Ticar (Sabolic) 2:1. 20. Hudler (Nakladal, Voracek/Ausschluss Tosic) 2:2. 46. Michalek (Voracek/Ausschluss Kovacevic) 2:3. 56. Novotny (Hubacek, Caslava/Ausschluss Pance) 2:4. – Strafen: Je 5mal 2 Minuten.

Slowenien: Kristan; Gregorc, Robar; Kranjc, Pretnar; Kovacevic, Pavlin; Tavzelj, Tosic; Jeglic, Ticar, Sabolic; Rodman David, Rodman Marcel, Urbas; Razingar, Pajic, Basic; Music, Pance, Golicic.

Tschechien: Pavelec; Michalek, Smid; Hejda, Nakladal; Caslava, Kutlak; Hudler, Vrana, Voracek; Hubacek, Novotny, Irgl; Fleischmann, Tlusty, Kovar; Koukal, Tenkrat, Hertl; Vrbata, Hanzal.

Bemerkungen: Slowenien ohne Hocevar, Kopitar und Koren. Tschechien ohne Salak. 46. Time-Out Tschechien.

Robert Kristan #33, Jiri Novotny #12, Zbynek Irgl #24
Ziga Jeglic #8, Jakub Voracek #93
Ondrej Pavelec #31, Rok Ticar #24
Jiri Tlusty #19, Robert Kristan #33
Ales Kranjc #28, Jakub Voracek #93
Ondrej Pavelec #31, Jan Urbas #26
Jakub Nakladal #87, Marcel Rodman #22
© Andreas Robanser

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