Biel drehte das Spiel zum Auftaktsieg!

Von Roland Jungi

Die 5:7-Auftaktniederlage müssen die Freiburger klar auf ihre Kappe nehmen. Zum einen brachte es das Team um Coach Pelletier nicht fertig, einen Dreitorvorsprung zu sichern und zum anderen erfolgte der Torhüterwechsel Ciaccio - Caminada zu spät. Im Gegensatz dazu hatte Biel leichtes Spiel, die zahlreichen, individuellen Fehler der Gastgeber auszunutzen.

Simon Gamache, die Berner Leihgabe der Drachen, sagte: „Ich bin den Bernern dankbar, dass sie mir die Gelegenheit bieten, Praxis zu holen. Doch ich war erstaunt, dass der Wechsel so schnell über die Bühne ging.“ Zum ersten Spiel mit seinem neuen Team meinte der Wirbelwind: „Wir wollten das Spiel gewinnen, doch wir standen defensiv phasenweise schlecht. Die Ambience im Stadion war hervorragend, trotz der Tatsache, dass wir verloren haben.“ Deutlich im Gesicht war bei Gamache zu entdecken, dass die Niederlage sowie der Wechsel sichtbare Spuren hinterlassen hat.

Serge Pelletier, Coach der Fribourger, nahm nach der Niederlage wie folgt Stellung: „Mein Team beging zu viele individuelle Fehler und ermöglichte den Bielern, wieder ins Spiel zurückzukehren.“ Zum späten Goaliewechsel sagte der Trainer: „Ich wollte ein Zeichen setzen und bin der Meinung, den Wechsel nicht zu spät durchgeführt zu haben.“ Im morgigen Spiel gegen die heute ebenfalls sieglosen Tigers ist eine klare Steigerung vonnöten.

Gespannt waren die 6'900 Fans beim erstmaligen Auftritt von Simon Gamache, der Leihgabe des SC Bern. Dieser bekundete noch einige Schwierigkeiten, sich im Ensemble der Gastgeber zu Recht zu finden. Trotzdem vermochte der Wirbelwind aufzuzeigen, dass Serge Pelletier, sein neuer Coach, mit ihm rechnen kann. Das Startdrittel zwischen den Fribourgern und den Bieler wird in die Geschichte eingehen. Hochbetrieb herrschte bei beiden Torhütern – 9 (!) Tore! Bereits in der 4. Minute schossen sich die beiden Sturmreihen warm. Dabei machten sowohl Ciaccio und Berra keine glückliche Figur. Die Fribourger zogen bis zur 8. Minute mit drei Treffern davon. Doch urplötzlich schlichen sich bei den Gastgebern zum Teil unerklärliche Schwächen ein. Folge davon war der zwischenzeitliche Ausgleich von Bordeleau in der 17. Minute. Kurz vor dem ersten Sirenenton markierte Bykov seinen zweiten Treffer.

Der Mittelabschnitt blieb, ausser den Toren, dem ersten Drittel nichts schuldig. Beide Teams schlugen weiter ein hohes Tempo an, aber die Genauigkeit der Zuspiele liess zu wünschen übrig. Die Partie blieb spannend und äusserst intensiv. Praktisch zur Spielhälfte glichen die Bieler aus. Gloor vernaschte Goalie Ciaccio, dabei sah nicht nur der Torhüter sondern auch die gesamte Verteidigung der Fribourger schlecht aus. Es kam für die Seeländer nur Sekunden später noch besser. Ahren Spylo, der Neuzuzug im Team von Coach Schläpfer, schoss für seinen neuen Arbeitgeber sein erstes Tor. Danach vermochten sowohl die Gastgeber als auch die Gäste nichts aus den Power-Plays zu realisieren, dies im krassen Gegensatz zu Durchgang eins, als gleich die ersten vier Überzahlsituation zu Toren führten.

Im letzten Drittel ersetzte Coach Pelletier Torhüter Ciaccio durch den Ex-Bieler Caminada. Die Fribourger rannten dem knappen Rückstand erfolglos hinterher. Vergaben zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten, um sich in die Verlängerung zu retten. Letztlich schoss Fata 10 Sekunden vor Schluss - ins leere Tor - das letzte Tor des Spiels zum letztlich nicht unverdienten 7:5-Auswärtssieg der Bieler.

Fribourg-Gottéron – Biel 5:7 (5:4, 0:2, 0:1).

FKB-Arena. – 6900 Zuschauer (ausverkauft!). – SR Rochette; Dumoulin/Zosso.

Tore: 3:11 Birbaum (Rosa, Knoepfli / Ausschluss Wellinger) 1:0. 3:42 Ehrensperger 1:1. 3:52. Bykov (Heins) 2:1. 6:33 Sprunger (Jeannin, Ngoy / Ausschluss Trunz) 3:1. 7:30 Wirz (Rosa) 4:1. 9:56 Lötscher (Ausschluss Heins – angezeigte Strafe!) 4:2. 11:30 Nüssli (Bordeleau, Miéville / Ausschluss Leuenberger) 4:3. 16:25 Bordeleau (Gossweiler) 4:4. 18:48 Bykov (Sprunger, Plüss) 5:4. 29:27 Gloor (Lötscher, Wetzel) 5:5. 30:17 Spylo (Zigerli, Bordeleau) 5:6. 59:50 Fata (Bordeleau - ins leere Tor!) 5:7.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron; 9-mal 2 Minuten gegen Biel.

HC Fribourg-Gottéron: Ciaccio (ab 40:00 Caminada); Collenberg, Abplanalp; Ngoy, Loeffel; Birbaum, Heins; Leuenberger, Gerber; Lakhmatov, Mowers, Rosa; Knoepfli, Jeannin, Gamache; Plüss, Bykov, Sprunger; Wirz, Botter, Lauper.

EHC Biel: Berra; Steinegger, Gossweiler; Schneeberger, Trunz; Seydoux, Wellinger; Bärtschi, Kparghai; Spylo, Bordeleau, Zigerli; Tschantré, Brown, Ehrensperger; Nüssli, Miéville, Fata; Wetzel, Gloor, Lötscher.

Bemerkungen: Gottéron ohne Aubin, Rytz, Hasani, Leblanc (alle verletzt), Lüssy (überzählig). Biel ohne Peter (verletzt), Fröhlicher (überzählig), Haas (Elitejunioren). - Gottéron: ab 59:29-59:50 ohne Torhüter für einen weiteren Feldspieler.

Best-Players: Gottéron: Andrej Bykov; Biel: Sébastien Bordeleau.