Eishockeyfest mit zehn Toren

Von Pascal Kühnis

Nach zuletzt schwachen Auftritten gelang dem EV Zug ein Kampfsieg über die ZSC Lions. Gamewinner waren Patrick Oppliger (drei Tore) und Ersatzgoali Sandro Zurkirchen.

Zehn Tore. 74 Strafminuten. Drei Fights. Fakten, die vieles versprechen. Und vieles erleben durften die 4'124 anwesenden Fans auf jedenfall. Es ging Schlag auf Schlag. Weil Zugs Jussi Markkanen erkrankte. „Jussi leidet nicht an der Schweinegrippe“ , wusste Sportchef Patrick Lengwiler zu scherzen. Dennoch musste zweierlei Ersatz her. So stand mit Sandro Zurkirchen der Elite-Junior zwischen den Pfosten. Vom EHC Visp wurde kurzerhand Cory Pecker für das heutige Spiel engagiert.

Erster Schuss – erstes Tor!

Und Zurkirchen stand nach nur wenigen Sekunden bereits im Mittelpunkt. Am liebsten wäre er wohl im Boden versunken. Nur ein kleines Grüppchen ZSC-Fans jubelte. Was war passiert? Aus dem Nichts heraus, schlug Patrick Bärtschi die Scheibe aufs Tor – und erwischte den nervös agierenden Zuger Torhüter tatsächlich zwischen den Hosenträgern. Es war der erste Schuss überhaupt. Lediglich 19 Sekunden gespielt. Der EVZ bereits mit dem Rücken zur Wand? Keineswegs. Jeder der Spieler wusste, dass man den jungen Goali unterstützen musste und dies schien das Team noch mehr zusammenzuschweissen. Jeder ging für jeden. Obwohl die Lions mehr vom Spiel hatte - Zug war stets für den Ausgleich gut. ZSC spielten zwar gekonnt aus der Defensive heraus, doch genauso anfällig waren sie in dieser auch. In der achten Minute bedanke sich Corsin Camichel für die Zürcher Nonchalance. Mit einem gut getimten Pass, schickte Björn Christen seinen Kollegen Richtung Sulander. Und dieser erzielte mit letztem Einsatz den Ausgleich. Nach weiteren Toren von Alston (15’) und Oppliger (19’) durften die Akteure das erste Mal verschnaufen.

Wechselbad der Gefühle

Furios startete der EVZ ins Mitteldrittel. Erst 15 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Puck tatsächlich schon hinter Ari Sulander. Erneut war es Oppliger, der zuletzt an der Scheibe war und einen Konter zum neuerlichen Ausgleich abschloss. Was nun noch für ein Hockeyfest fehlte waren Emotionen. Durch das ständige Auf und Ab liessen diese aber nicht mehr lange auf sich warten. Referee Brent Reiber verteilte im zweiten Drittel 66 Strafminuten. Die Ausbeute? Zwei Powerplay-Tore (Alston 35’/ Di Pietro 39’) und einen Shorthander (Bastl 39’). Kaum etwas fehlte am heutigen Abend!

Die entscheidende Szenen nach 50 Minuten: Die ZSC Lions kamen zur grossen Chance den erneuten Ausgleich zu realisieren, als gleich zwei Zuger in die Kühlbox wanderten. Doch Sandro Zurkirchen zeigte sich nach schwachem Start um so stärker und hielt seinem Team mit mehreren Big Saves die wichtigen drei Punkte. Im anschliessenden Powerplay der Zuger erzielte Verteidiger Patrick Fischer das spielentscheidende 5:4. Oppligers dritter Treffer (Empty-Netter) war noch Kosmetik.