Bieler Punktverlust in Davos

Von Martin Schlegel

Dem EHC Biel reichten 40 überlegene Minuten sowie eine 0:2-Führung nicht zu drei Punkten in Davos. Mathias Joggi glich im Schlussdrittel für Davos aus, den Zusatzpunkt holten sich die Bündner dann im Penaltyschiessen. Mit dem einen Punkt sind die Seeläänder schlecht bedient.

Davos - Nach zwei deutlichen Heimniederlagen in Serie war beim Meister aus Davos Wiedergutmachung angesagt. Doch es schien vorerst, als hätten sich die Bündner zu viel vorgenommen, denn deren Spiel war durch Nervosität und Ungenauigkeit geprägt.

Eiskaltes Bieler Powerplay

Ganz im Gegenteil präsentierten sich die Gäste aus dem Seeland. Aus einer geordneten Defensive spielend besassen sie ein Chancenplus, dazu spielten ihnen die vier Strafen gegen den HCD zusätzlich in die Karten. Beim 0:1 in der 12. Spielminute spielten vier Bieler Stürmer gegen drei Davoser und Thomas Nüssli nützte den Raum eiskalt zur Gästeführung. Kurze Zeit später durften sich die Seeländer erneut in Überzahl üben, zehn Sekunden davon gar mit fünf gegen drei Feldspieler. Lediglich acht Sekunden vergingen als Sébastien Bordeleau nach Zuspiel von Thomas Nüssli gar auf 0:2 erhöhte und in der Vaillant Arena definitiv für Totenstille sorgte. Nach gut 17 gespielten Minuten im ersten Drittel schickte Headschiedsrichter Brent Reiber zur Davoser Erleichterung die Teams dann frühzeitig zum Tee, da eine Plexiglas Scheibe ausgewechselt werden musste.

Meister bemüht aber harmlos

Die drei nachgespielten Minuten vom ersten Spielabschnitt blieben abgesehen einer guten Chance von Rico Fata ereignislos. So wirklich beruhigend schien der Pausentee der Davoser nicht zu wirken, doch immerhin kamen sie nun durch die Gebrüder Wieser sowie Sciaroni und Jan von Arx zu passablen Abschlussmöglichkeiten. Pascal Caminada, der den Vorzug gegenüber dem Ex-Davoser Reto Berra erhielt, vereitelte jedoch sämtliche Davoser Torchancen.

Der Meister wirkte in der Folge ebenso bemüht wie ideenlos. Die Ungenauigkeit war weiterhin unübersehbar, sinnbildlich dafür liess Daniel Widing bei einem viel versprechenden 2:1 Konter bei Spielhälfte die Scheibe im Mitteldrittel liegen. Die im Vergleich zum letzten Jahr nicht wieder zu erkennenden Bieler hielten diszipliniert an ihrem System fest und lancierten einige gefährliche Konter. Marco Truttmann hatte ebenso wie Stefan Tschannen das dritte Tor auf dem Stock und die Davoser konnten sich bei den Bieler Stürmern und Leonardo Genoni bedanken, nach 40 Minuten nur 0:2 im Rückstand zu sein.

113 torlose Minuten sind endlich zu Ende

Der Bieler Abschussschwäche im zweiten Drittel hatten es die Bündner also zu verdanken, doch noch im Spiel zu sein und die 3770 Zuschauer in der Davoser Vaillant Arena warteten gespannt auf die Davoser Reaktion in Form eines Tores. Nach knapp 113 torlosen Minuten zu Hause durften die HCD-Fans dann endlich wieder einmal jubeln. Josef Marha sah in der 45. Spielminute den frei postierten Mathias Joggi vor dem Bieler Tor und dieser liess sich kein zweites Mal bitten und erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2.

Joggi schiesst den HCD in die Overtime

Nach dem Anschlusstreffer schienen die Platzherren wieder ins alte Fahrwasser zu geraten, vor allem das Powerplay war erschreckend schwach. Josef Marha stemmte sich aber vehement gegen die drohende Niederlage und war auch Ursprung des zweiten Davoser Treffers. Der Tscheche setzte sich auf der rechten Seite durch, bediente erneut Joggi vor dem Bieler Tor und dieser lenkte die Scheibe geschickt zum viel umjubelten Ausgleich ab. Die Bieler mussten sich an der eigenen Nase fassen, in Davos Überzeit absolvieren zu müssen, hätten sie das Spiel im Mitteldrittel zu ihren Gunsten entscheiden können. Angesichts der Davoser Schlussoffensive konnten sie gar froh sein, mindestens einen Punkt aus Davos entführen zu können, denn es brennet noch einige Male lichterloh vor Caminada's Gehäuse.

Davoser Zusatzpunkt durch Penalty

In der Verlängerung knüpften die Bündner da an, wo sie im dritten Drittel aufgehört hatten. Daniel Widing und Reto von Arx scheiterten jedoch an Caminada. 39 Sekunden vor Schluss musste Biel's Schneeberger auf die Strafbank, doch erneut waren es Reto von Arx und Daniel Widing, welche den Sieg nur hauchdünn verpassten. Schliesslich musste das Penaltyschiessen über den zu vergebenen Zusatzpunkt entscheiden. Im Showdown

Penaltyschiessen:

Bordeleleau scheitert an Genoni

Joggi scheitert an Caminada

Lötscher triff den Pfosten

Forster scheitert an Caminada

Fata scheitert an Genoni

Jan von Arx schiesst übers Tor

Tschannen scheitert an Genoni

Marha scheitert an Caminada

Nüssli scheitert an Genoni

Back schiesst am Tor vorbei

Reto von Arx trifft zum 3:2 zwischen Caminada's Schonern

Bordeleau verzieht

Best Player EHC Biel: Sébastien Bordeleau

Best Player HC Davos: Mathias Joggi