Erster Schweizer Sieg in der diesjährigen EHT Tour

Von Rolf Probst

Trotz dominantem Spiel der Tschechen gewannen die Schweizer in Brno mit 2:1 durch Tore von Dario Simion und Calvin Thürkauf. Es war zugleich der letzte Test vor der am nächsten Freitag in Prag und Ostrava beginnenden Eishockey-WM. Durch diesen Sieg konnten die Schweizer etwas Moral tanken. Aber das Line-up an der WM wird sicher ganz anders aussehen, da sowohl aus der NHL (Roman Josi / Nino Niederreiter) als auch von den Finalisten ZSC Lions und HC Lausanne Spieler nachrücken werden.

Rolf Probst, Journalist Hockeyfans.ch – Sonntag, 5. Mai 2024 – 16:00 Uhr

 

Für beide Teams ist es nicht nur das letzte Gruppenspiel in diesem EHT-Turnier, sondern auch der letzte Test vor der WM in Prag. Die Tschechen kamen mit sehr viel Schwung in das Spiel, doch die Schweizer standen im ersten Drittel defensiv sehr stabil. Sie hatten sogar die erste grosse Chance durch Sven Senteler, doch sein Schuss alleine vor dem tschechischen Tor verfehlte das dieses Tor. Für einmal zeigten sich die Schweizer von der effizienten Seite. In der 9. Spielminute stand Dario Simion am hinteren Torpfosten goldrichtig und musste nur noch zur 0:1-Führung einschieben konnte. Kurz danach beanspruchte Leonardo Genoni das Glück, als der Schuss von Roman Červenka nur den Pfosten traf. Die Schweizer konnten 16 Sekunden vor Drittelsende durch einen schnellen Konter sogar noch durch Calvin Thürkauf auf 0:2 erhöhen. Die Schweizer hielten im Startdrittel sehr gut mit den Tschechen mit und liessen wenig zu. Und was auf das Tor kam, wurde zur sicheren Beute von Leonardo Genoni.

 

Tschechien kam sehr energisch aus der Pause raus und setzte die Schweizer vehement unter Druck. Die Schweizer standen jedoch sehr kompakt und liessen wirklich keine grossen Chancen zu. Klar führte dieser Druck aus dazu, dass die Schweizer sich nur mit Strafen wehren konnte. Das Boxplay funktionierte bei beiden Strafen sehr gut, sodass sie diese heiklen Phasen unbeschadet überstanden. Kurz vor Drittelsende hatte Tobias Geisser sogar die Chance zum 0:3, doch Lukas Dostál wehrte den Schuss mit der linken Schulter ab. Trotz der permanenten Scheibenkontrolle und des Drucks der Tschechen, konnten die Schweizer das eigene Tor reinhalten und die Zwei-Tore-Führung in die Pause retten.


Auch im dritten Drittel waren die Tschechen mehrheitlich am Drücker, aber lange Zeit sah es nicht danach aus, als würde es für die Schweiz noch eng werden. Jedoch ist im Sport im Allgemeinen und im Eishockey im Speziellen eine 2-Tore-Führung sehr gefährlich. Die Schweizer hatten während 4 Minuten Überzahl die Möglichkeit gehabt, den Vorsprung auszubauen. Ausser einer grossen Chance für Philipp Kurashev schaute nichts Zählbares raus. Im Gegenteil, die Tschechen konnten zwei gefährliche Konter lancieren. In der 57. Minute erzielte Jakob Krejčik den verdienten Anschlusstreffer zum 1:2. Es wurden noch spannende letzte Minuten für die Schweizer. Zumal Michael Fora 36 Sekunden vor Drittelsende eine grosse Strafe wegen Check gegen den Kopf aufgebrummt bekam. Einer blieb aber die Ruhe selbst und liess sich nicht mehr bezwingen. Leonardo Genoni spielte eines, seiner gewohnt starken Spiele und sicherte so dem Team am Ende den Sieg.


Fazit:

Das Boxplay funktionierte sehr gut und die Schweizer liessen dabei sehr wenig zu. Im ganz anderen Bereich der Skala ist noch das Powerplay. Dort ist eindeutig noch Steigerungspotential vorhanden. Dafür zeigten sich die Schweizer heute Nachmittag sehr effizient und trafen im ersten Drittel gleich doppelt. Hinten spielte Goalie Leonardo Genoni ein ganz starkes Spiel und empfahl sich definitiv für die kommende Eishockey-WM. Dagegen müssen einige Wackelkanditaten (Tyler Moy, Mike Künzle, Inaki Baragano, Michael Fora) wohl damit rechnen, dass sie morgen beim vorläufigen WM-Aufgebot nicht dabei sein werden, weil sie sich in diesen Spielen nicht gross aufdrängen konnten.

  

Tschechien vs. Schweiz 1:2 (0:2 / 0:0 / 1:0) 

 

Arena Brno –

 

SR/LM: Andreas Harnebring (SWE), Lasse Heikinen (FIN); Lauri Nikulainen (FIN), Petr Simanek (CZE)

 

Tore: 08:23 D. Simion (F. Herzog, M. Fora) 0:1; 19:44 C. Thürkauf (P. Kurashev, D. Egli) 0:2; 56:43 J. Krejčik (R. Zohorna) 1:2

 

Strafen: Tschechien 5 x 2 Min. (total 10 Strafminuten); Schweiz 4 x 2 Min. plus 1 x. Min. (M. Fora) plus Spieldauerdisziplinarstrafe (M.Fora) (total 33 Strafminuten)

 

Tschechien: L. Dostál (R. Vejmelka)

Linie 1: J. Rutta, D. Mašin; R. Červenka ©, D. Kubalik

Linie 2: D. Špaček, J. Krejčik; O. Kaše, D. Tomášek, O. Palát

Linie 3: T. Kundratek, J. Ščotka; J. Flek, L. Sedlák, D. Voženílek

Linie 4: J. Koštálek, L. Hájek; R. Lenc, R. Zohorna, J. Vrána

Coach: Radim Rulik

 

Schweiz: L. Genoni (A. Schmid)

Linie 1: J. Siegenthaler, R. Loeffel; C. Thürkauf, N. Hischier ©, P. Kurashev

Linie 2: S. Jung, D. Egli; D. Simion, S. Senteler, F. Herzog

Linie 3: T. Geisser, M. Fora; A. Ambühl, G. Haas, T. Scherwey

Linie 4: I. Baragano; T. Moy, T. Bader, M. Künzle; C. Bertschy (13. Stürmer)

Coach: Patrick Fischer

 

Ereignisse 1. Drittel (ohne Tore)

03:58 2’ D. Mašin, CZE – Haken

10:18 Pfostenschuss R. Červenka, CZE

16:05 2‘ R. Lenc, CZE – Stockschlag

 

Ereignisse 2. Drittel (ohne Tore)

22:25 2‘ T. Geisser, SUI – Halten

26:08 2‘ S. Senteler, SUI – Halten

32:36 2‘ J. Ščotka, CZE - Kniestich


Ereignisse 3. Drittel (ohne Tore)

42:54 2' M. Künzle, SUI - Halten

47:15 2' + 2' M. Špaček, CZE - Kopfstoss

54:26 2' J. Siegenthaler, SUI - Spielverzögerung

58:34 Goalie L. Dostál, CZE - aus dem Tor

59:24 5' + DS M. Fora, SUI - Check gegen den Kopf

60:00 Goalie L. Dostál, CZE - rein ins Tor

 

©: Captain

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