Bruchlandung gegen die USA

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft blieb gegen den Turnierfavoriten aus den USA chancenlos. Das Team von Marcel Jenni war von Beginn weg mit dem Tempo der US-Boys überfordert, weshalb man schon nach acht Minuten mit 0:3 hinten lag. Zum Schluss gab es für die bedauernswerten Eisgenossen gar eine 3:11-Klatsche.

Die Schweizer verloren dieses Spiel bereits in den ersten zehn Minuten. «Das war ein extrem schwieriger Start, wir hatten zu viel Respekt und dann ging auch noch jeder Schuss rein», rekapitulierte Coach Jenni. Konkret waren es Will Smith und drei Mal Jimmy Snuggerud, die die US-Boys bis zur 13. Minute mit 4:1 in Führung brachten. Neben der Schweizer Verteidigung schien auch Lorin Grüter mit der Situation überfordert, weshalb der Schweizer Schlussmann beim einen oder anderen Tor nicht sehr glücklich aussah. Es war daher nicht wirklich verwunderlich, dass nach dem 4:1 Ewan Huet im Tor der Schweizer stand. 

Obwohl Huet wesentlich mehr Schüsse halten konnte, gerieten die Schweizer bis zur zweiten Pause immer mehr in Rückstand. «Die USA haben einen unglaublichen Speed, sie spielen praktisch nur nach vorne und geben selten einen Pass zur Seite. Wenn du nur einmal nicht bereit bist, klingelts», zeigte sich Jenni beeindruckt. Dabei gestand er ein, dass es für sein Team extrem schwierig war mental auf der Höhe zu bleiben. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass man gegen Ende des zweiten Drittels leichte Auflösungserscheinungen zeigte. 

Als sehr positiv zu werten ist, dass es dem Coaching Staff in der zweiten Pause gelang das Team aufzurichten. «Im letzten Drittel ging es darum im Moment zu bleiben und nicht mehr aufs Resultat zu schauen. Diese Challenge haben die Spieler positiv umgesetzt», lobte Jenni. Die positive Einstellung der Spieler führte unter anderem dazu, dass sie das letzte Drittel mit einem Score von 2:2 ausgeglichen gestalten konnten. 

Ebenfalls ein positiver Aspekt dieser Kanterniederlage ist die Tatsache, dass die Schweizer drei Tore geschossen haben. «Ich habe nun schon oft gegen die Amerikaner gespielt, so viele Chancen wie heute haben wir uns allerdings noch nie erspielt», lobte Jenni. Auffällig war, dass die Schweizer vor dem Tor gewisse Tugenden zeigten, die ihnen gegen die Slowaken noch gefehlt hatten. So setzte Thierry Schild vor dem Tor gekonnt nach, Gaël Christe überzeugte mit einem guten Schuss ins hohe Eck und Gregory Weber zeigte mit seinem Dribbling, dass man auch die Defensive der USA bezwingen kann. 

«Ich habe eine Lücke gesehen und habe mich dann versucht durchzusetzen», erklärte Weber. Dabei war dem Stürmer bewusst, dass man im Hinblick auf das wichtige Spiel gegen Norwegen genau auf diesen Momenten aufbauen muss. «Wenn wir das Positive aus dieser Partie mitnehmen und gegen Norwegen unser Spiel durchziehen, werden wir dieses Match erfolgreich gestalten können», zeigte sich Weber selbstsicher. 

Schaut man aufs ganze Spiel, muss man feststellen, dass der übermächtige Gegner aus den USA die Schweizern heute zu einer Bruchlandung gezwungen hat. Da die jungen Eisgenossen im letzten Drittel jedoch nochmals aufgestanden sind und dabei auch positive Ansätze gezeigt haben, darf man sich aber trotzdem berechtigte Hoffnungen machen, dass sie im entscheidenden Spiel gegen Norwegen bereit sein werden, um ihre beste Leistung abzurufen. 

 

Telegramm:

Schweiz – USA 3:11 (1:5, 0:4, 2:2)

Frölundaborg, Göteborg: 1458 Zuschauer. – Schiedsrichter: Kova (FIN), Pearce (CAN); Rampir (CZE), Thomann (FIN). – Tore: 1:20 Smith (Buium, Perrault) 0:1; 3:21 Snuggerud 0:2; 8:11 Snuggerud (Gauthier) 0:3; 9:17 Weber (Füllemann, Reinhard) 1:3; 12:36 Snuggerud (McGroarty, Gauthier) 1:4; 18:29 Buium 1:5; 25:06 Brindley (Nazar) 1:6; 29:33 Leonard (Brindley, Casey; Taibel) 1:7; 30:04 Brindley (Nazar, Howard) 1:8; 34:55 Howard (Hayes) 1:9; 41:18 Christe (Füllemann, Weber) 2:9; 47:09 Finley (Nazar) 2:10; 49:30 Schild (Muggli, Taibel) 3:10; 54:28 Pohlkamp (Nazar, Finley; Ausschluss: Dionicio) 3:11. – Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 2 x 2 Minuten gegen die USA.

Schweiz: Grüter (13. Huet); Dionicio, Terraneo; Füllemann, Muggli; Ustinkov, Bünzli; Christe; Schild, Taibel, Müller; Reihard, Rod, Weber; Braillard, Reber, E. Meier; Gredig, Jenni, E. Meier; Wagner.

USA: Fowler (Augustine); Hitson, Chesley; Fortescue, Casey; Rinzel, Buium; Pohlkamp; McGroarty, Gauthier, Snuggerud; Smith, Leonard, Perrault; Finley, Nelson, Hayes; Moore.

Bemerkungen: Schweiz ohne Beglieri; 17. Latte Smith.

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