Es gibt noch viel zu tun

Von Roman Badertscher

Der SC Bern bestritt anlässlich des Kick-Off Events in der PostFinance Arena vor 3‘500 Zuschauern das letzte Vorbereitungsspiel. Wie die letzten Testspiele ging auch dieses verloren. Nur dasjenige gegen das Partnerteam EHC Basel konnte der SCB knapp für sich entscheiden. Eventuell ist es aber auch ein gutes Omen.

ZSC nutzt die Strafen aus

Nach ersten Abschlussversuchen der Berner bot das Team von Jussi Tapola dem Berner Anhang relativ magere Kost. Es funktionierte noch nicht alles, was man sich erhoffte. Simon Moser wurde bereits nach 84 Sekunden auf die Strafbank beordert. Nach gut einer Minute erwischte Denis Malgin SCB-Neuverpflichtung Adam Reideborn über der Schulter zum 0:1. In der elften Minute stellte Derek Grant auf 0:2. Zuvor wurde ein Tor der Lions wegen hohen Stocks noch aberkannt.

Weil die tschechische Neuverpflichtung Martin Frk, der mehrmals mit dem härtesten Schuss in diesem Testspiel auffiel, der Puck mit der Hand spielte und bestraft wurde, liess sich Denis Malgin als Doppeltorschütze feiern. Nur eine Handvoll ZSC-Fans bejubelten die bisherigen Tore im Berner Tempel. Den Bernern gelang zwar noch der vermeintliche erste Treffer. Dieser wurde wegen einer Kickbewegung aber aberkannt. Immerhin war dann Pause und man konnte sich drinnen wie draussen verpflegen.

Die Verteidigung gefestigt, die Offensive weiterhin ungenau

Im Mitteldrittel agierten beide Teams in der Defensive stabiler. In der Offensive gab es zwar Chancen auf beiden Seiten, aber mit dem Abschlussglück mangelte es bei beiden. Das Drittel blieb fast ohne Strafen, aber auch ohne Tore.

6 gegen 4-Versuch über mehrere Minuten

Der SC Bern hatte noch ein Drittel Zeit, um den Drei-Tore-Rückstand aufzuholen. Der SCB bekam vier Mal in Überzahl die Chance dazu. Sieben Minuten vor Schluss nahm Jussi Tapola bereits sein Time-out. Der Zeitpunkt war für einen Berner durchaus ungewohnt. In der Vergangenheit gab es meistens keines oder eines wenige Sekunden vor Spielende.

Tapola nahm auch mehrmals Adam Reideborn vom Eis und liess mit 6 gegen 4 weiterspielen. Der schwedische Goalie wurde zum Marathon-Läufer erkoren. In dieser Phase brachten die ZSC Lions kaum Abschlüsse zustande, bis auf den einzigen Treffer ins leere Tor von Vincenz Rohrer.

Das Spiel war ohnehin verloren, aber immerhin versuchte Tapola andere Elemente ins Spiel zu bringen und zu testen, wie das Spielsystem in doppelter Überzahl funktionierte. Und sind wir ehrlich: es war nur ein Testspiel, aber es gibt auch noch viel zu tun.

Der SC Bern bestritt letztes Jahr eine gute Vorbereitungsphase, bekundete mit dem Saisonstart aber Mühe. Unter Bill Gilligan gab es auch einmal eine schwache Vorbereitung und das Team wurde dann Meister. Das beste Beispiel: Der EHC Biel verlor letztes Jahr praktisch alle Testspiele und stand im April im Playoff-Final. Vielleicht sind diese Niederlagen auch ein gutes Omen für den SCB und ihren Saisonstart nächste Woche. Die Antwort sehen wir dann auf dem Eis.

Stimmen zum Spiel:

Jussi Tapola (Headcoach SC Bern): «Wir wissen noch nicht wie wir die Meisterschaftsspiele bestreiten werden. Somit ist es etwas schwierig, das Team aktuell einzuschätzen. Wir müssen realistisch sein. Es gibt viel Neues, neue Spieler, neuer Headcoach, neues Spielsystem. Deshalb müssen wir den Willen haben, jeden Tag besser zu werden und herausfinden, wie wir gegenüber anderen Teams auf Augenhöhe auftreten können. Zu unserer Stärke und DNA müssen wir finden. Es liegt also noch viel Arbeit vor uns und es ist noch nicht sicher, ob alle Importspieler beim ersten Saisonspiel fit sind. Heute hatten wir nur zwölf gesunde Stürmer im Line-up. Wir haben einige Verletzte. Die Chancen stehen 40 zu 60, dass alle Ausländer spielen.»

SC Bern – ZSC Lions 0:5 (0:3, 0:0, 0:2)

PostFinance Arena, Bern. – 3‘500 Zuschauer. – SR: Lemelin/Dipietro, Stalder/Humair.

Tore:

02:35 0:1 Denis Malgin (Kukan) PP1

10:29 0:2 Derek Grant (Schäppi, Marti)

13:29 0:3 Denis Malgin (Grant) PP1

55:54 0:4 Vinzenz Rohrer (Frödén) EN

59:59 0:5 Simon Bodenmann (Zehnder)

Strafen:

SC Bern: 4-mal 2 Minuten

ZSC Lions: 8-mal 2 Minuten

Line-up SC Bern:

Goalie: Reideborn (Ersatz: Wüthrich)

Linie 1: Nemeth, Loeffel; Lehmann, Kahun, Frk

Linie 2: Kreis, Untersander; Scherwey, Baumgartner, Fahrni

Linie 3: Paschoud, Honka; Moser, Bader, Vermin

Linie 4: Fuss, Ritzmann, Schild

Headcoach: Jussi Tapola

Line-up ZSC Lions:

Goalie: Hrubec (Ersatz: Zumbühl)

Linie 1: Geering, Lehtonen; Balcers, Malgin, Chris Baltisberger

Linie 2: Kukan, Weber; Schäppi, Grant, Rohrer

Linie 3: Marti, Trutmann; Hollenstein, Lammikko, Frödén

Linie 4: Phil Baltisberger, Henry; Zehnder, Sigrist, Bodenmann

Headcoach: Marc Crawford

Bemerkungen:

SC Bern ohne Manzato, Mika Henauer (überzählig), Knight, Sceviour, Näf, Ryser (verletzt), Andri Henauer, Füllemann, Meile (Partnerteam EHC Basel). 

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