Schweizer Sieg gegen Norwegen - Ewan Huet mit erstem WM-Shutout

Von Roman Badertscher

Die Norweger starteten erst heute in die Weltmeisterschaft, während die Schweizer bereits gestern gegen Finnland in den Spielrhythmus fanden. Auch spielerisch ging die Schweiz auf heimischem Eis als klarer Favorit ins Rennen.

Erneut viele Strafen und 2-Tore-Führung für die Schweiz

Die Anfangsphase gehörte den Norwegern. In Überzahl kam ein Puck gefährlich von der Bande zurück in den Slot vor Ewan Huet. Die Schweiz überstand das erste Boxplay. Die Norweger verzeichneten in der fünften Minute einen ersten Pfostenschuss durch Iver Wick Karlsen. Wenig später holte Jan Dorthe eine Strafe heraus. Die Schweiz kam zum ersten Powerplay, liess nach guten Chancen aber eine gefährliche 2-1-Situation für Norwegen zu. In der achten Minute klappte es dann mit der Führung. Andro Kaderli stand in der Mitte goldrichtig und schloss ab.

Eine unnötige Strafe von Leo Braillard wegen Stockschlags bei Drittelhälfte brachte den Norwegern erneut eine Powerplay-Möglichkeit, doch mit Philip Hagen musste später auch ein Norweger auf der Strafbank Platz nehmen. Die Schweiz nutzte das restliche Powerplay aus. Der Schuss von Braillard wurde von Rafael Meier noch unhaltbar ins Tor abgelenkt. Die Norweger gingen körperbetont zur Sache. Michael Stoen kam in der 14. Minute frei zum Abschluss und Karlsen verfehlt um ein Haar das Lattenkreuz. Die Schweizer hatten nach ersten Emotionsausbrüchen die letzte gute Chance im ersten Abschnitt. Ein super Pass von Leon Muggli in den Lauf von Nic Balestra konnte Letztgenannter nicht verwerten.

Jan Dorthe und Eric Schneller treffen

Zu Beginn hatte Simon Meier eine gute Möglichkeit auf dem Stock. Norwegens Alieu Bah holte eine Strafe heraus gegen Gioele Pedrazzini, der den Puck nicht aus der Zone brachte. Die Schweiz spielte ein offensives Penaltykilling. Unter anderem gab es einen schönen Vorstoss von Braillard aus der Mittelzone heraus. Die Eisgenossen überstanden die Situation unbeschadet und drehten das Spielgeschehen zu ihren Gunsten. Jan Dorthe und Eric Schneller erhöhten mit zwei Toren auf 0:4. Der vierte Treffer wurde auf Video wegen einem möglichen Offside nochmals geprüft. Da es in konklusiv war, zählte das Tor. Die Schweiz ging mit dem formidablen Vorsprung in Drittel drei.

Souveräne Mannschaftsleistung und Shutout für Huet

Die Schweizer spielten engagiert, doch im Powerplay haperte es noch. Sie nutzten erst eines von fünf Möglichkeiten aus. Die Sechste gab es in der 46. Minute und auch da verpassten es die Schweizer Jungs, die Führung weiter auszubauen. Die Schweizer nahmen Tempo raus, kontrollierten das Spiel aber weiterhin. Der gebürtige Basler netzte 46 Sekunden vor Schluss zum 0:5 ein und damit war auch Martin Lundberg bezwungen. 0:5 Sieg für die Schweiz und erster WM-Shutout für den Sohn von Cristobal Huet. So kann es weitergehen!

Stimmen zum Spiel:

Andro Kaderli: „Heute war das Spiel sicher viel besser als gestern. Wir konnten die kleinen Dinge heute richtig machen. Die Battles aber auch die Arbeit vor dem Tor war gut. Heute war es physischer. Norwegen kam auf den Körper. Gestern wurde schneller gespielt, wo wir etwas Mühe bekundeten. Es ist sicher etwas zum Lernen für Sonntag. Wir kamen gestern spät nach Hause, konnten zum Glück noch was Gutes essen. Heute Morgen hatten wir ein kurzes Training für die Beine, um diese zu aktivieren und dann am Nachmittag Erholung mit Schlaf. Dann hatten wir den Fokus auf das Spiel.“

Eric Schneller: „Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gezeigt. Trotzdem haben wir gewonnen und ich finde, das sagt etwas über unsere Qualität aus, die wir eigentlich haben. Jetzt müssen wir schauen, dass wir aufs nächste Spiel wieder besser werden. In der Defensivzone müssen wir noch schneller das Spiel stoppen und die Scheiben konsequent über die eigene blaue Zone rausbringen. Die Strafen wurden in der Garderobe nicht direkt angesprochen. Es war aber auf der Bank ein Thema. Das müssen wir auch ändern, denn es waren definitiv zu viele.“

Ewan Huet: „Die Jungs haben sehr gute Arbeit gemacht. Wir hatten ein hartes Spiel gestern und waren etwas müde heute. Aber es ist gut zusehen, dass auch wenn wir müde sind, wir trotzdem ein gutes Spiel und effizient sein können! Es fühlt sich unglaublich an vor diesem Publikum einen Shutout geschafft zu haben, dank meiner Teamkollegen. Ich bin aufgewachsen meinem Vater zuzuschauen. Auch wenn er für ein anderes Land gespielt hat, war die Intensität die gleiche. Ich komme langsam auch dahin. Aber mein Vater war unglaublich, was er erreicht hat... Ich kann mich nicht mit ihm vergleichen.“

Marcel Jenni: „Es war ein schweres Spiel gegen ein sehr aufsässigen Gegner. Aber ich bin sehr glücklich mit dem Sieg. Wir waren effizient und machten die Tore im richtigen Moment. Die Passqualität war nicht ganz da und im Kopf fehlte etwas die Frische. Nicht desto trotz ist es ein klares Resultat und das nehmen wir gerne mit. Defensiv haben wir gut gearbeitet. Das braucht es an so einem Turnier sicher auch, dass man sich auch mal in den schwierigen Situationen durchbeisst und das haben wir gut gemacht. Wir wussten das Norwegen mit viel Tempo und kämpferisch kommen. Wir haben uns reingehängt und blieben dran. Jetzt zählt in erster Linie die Regeneration. Back to back Spiele sind auf dieser Stufe sehr anstrengend. Dann erwartet uns ein hartes Spiel gegen die Letten. Sie verfügen über grosse starke Verteidiger, welche wir mit unsere Wendigkeit ausschalten müssen. Es braucht eine gute Vorbereitung gegen Lettland!

Christer Nylund: „Das 5:0 entspricht nicht ganz dem Spielverlauf. Aber sie waren etwas schneller und etwas stärker an der Scheibe und wir haben die Kämpfe vor den Toren verloren. Es ist unsere Identität physisch zu spielen. Wir müssen härter kämpfen. Wir haben etwas gehofft, dass die Schweizer etwas müde sein werden und es sich über 60 Minuten bezahlt werden wird. Positiv ist sicher die Erfahrung gemacht zu haben, was heisst es eine u18wm zu spielen. Das ist eine neue Erfahrung für uns alle und jetzt sind wir aber auch in diesem Zirkus angekommen.“

Norwegen U18 – Schweiz U18 0:5 (0:2, 0:2, 0:1)

St. Jakob Arena, Basel. – 2‘126 Zuschauer. – SR: Brander (FIN)/Kika (CZE), Nordlander (SWE)/Rampir (CZE).

Tore: 7:58 Kaderli (Gredig, Muggli) 0:1. 12:51 Rafael Meier (Braillard, Simon Meier) 0:2. 27:30 Dorthe (Reber, Ustinkov) 0:3. 31:04 Schneller (Reber, Gredig) 0:4. 59:14 Wagner (Endo Meier) 0:5.

Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Norwegen U18, 7-mal 2 Minuten gegen Schweiz U18.

Norwegen U18: Bjornsgaard (ab 31:04 Lundberg); Solberg, Lafton; Amundsen, Hagen; Stoen, Semmerud-Garcia; Satre, Oversveen; Sjothun, Haugen, Bah; Vatne, Karlsen, Granath; Sandnes, Indergaard, Klungtveit; Myhre, Langland, Boger.

Head Coach: Christer Nylund

Schweiz U18: Huet (Ersatz: Kirsch); Ustinkov, Bünzli; Rhyn, Schneller; Muggli, Balestra; Martin; Braillard, Graf, Simon Meier; Rafael Meier, Gredig, Kaderli; Wagner, Endo Meier, Zehnder; Zürcher, Reber, Dorthe; Pedrazzini.

Head Coach: Marcel Jenni

Bemerkungen: Norwegen U18 ohne Fatland (überzählig). Schweiz U18 ohne Deussen (überzählig). – 31:04 Torhüterwechsel Norwegen U18. – 31:04 Coach’s Challenge Norwegen U18 (Tor zählt). – 53:44 Leo Braillard verschiesst Penalty.

Schüsse aufs Tor: 20:23 (3:7, 13:7, 4:9)

Best player: Ewan Huet (Schweiz U18), Stian Solberg (Norwegen U18).

Anzahl Punkte in der Gruppenphase: Norwegen U18: 0, Schweiz U18 3.

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