Dritter Sieg und trotzdem Platz 4

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft zeigte im letzten Gruppenspiel viel Moral. Sie kämpfte sich im dritten nach einem 1:3 zurück und gewann das Spiel im Penaltyschiessen. Trotz nur einer Niederlage beendete das Team von Coach Marco Bayer die Vorrunde auf Platz 4.

Es war einmal mehr eine gute Leistung, die Schweizer am heutigen Nachmittag in Moncton ablieferten. «Einzig die letzten fünf Minuten im zweiten Drittel haben mir nicht gefallen», kritisierte Marco Bayer. Genau in diesen fünf Minuten gelangen Servac Petrovsky zwei Tore innert nur 49 Sekunden. Abermals liessen sich die Schweizer von diesem Rückstand jedoch nicht beeindrucken. Nachdem Ramel die Schweizer in der 43. herangebracht hatte, war es Lorenzo Canonica, der nach 49 Minuten zum 3:3 traf. Mit den beiden Toren zeigten die Schweizer, dass auch sie in der Lage von Fehlern des Gegners zu profitieren. So war beim 2:3 das Stellungsspiel der Slowaken ungenügend, während Canonica beim 3:3 von einer äusserst unnötigen Strafe der Slowaken profitierte.

Hatte man in den ersten 60 Minuten Moral bewiesen, überzeugten die jungen Schweizer in der Überzeit vor allem durch ihre unglaubliche Nervenstärke. Gleich zwei Mal gingen die Slowaken im Penaltyschiessen in Führung. Dabei hatten sowohl Miles Müller als auch Lorenzo Canonica das Messer am Hals. Beide liessen sich jedoch nicht beeindrucken und versenkten ihre Penaltys souverän. Neben den Schützen ist aber auch Goalie Kevin Pasche zu loben, der es den Slowaken im Shootout nicht eben einfach machte. Nicht zuletzt dank seinen Paraden führte der Treffer von Rodwin Dionicio im insgesamt 20. Penalty dazu, dass die Schweiz dieses Spiel doch noch gewann.

Trotz des insgesamt dritten Sieges beendeten die Schweizer die Gruppenphase damit auf dem vierten Platz. «Eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass wir drei Mal gewonnen haben», erkannte Marco Bayer. Dabei war dem Coach bewusst, dass sich die Schweiz in der Gruppenphase mit erfrischendem Spiel viel Selbstvertrauen erarbeitet hat. Schlussendlich spielt es auch nicht so eine grosse Rolle, ob man die Vorrunde nun auf den Plätzen, zwei, drei oder vier beendet. «Einen guten Gegner hätten wir sowieso erhalten», erkannte Coach Bayer. Ausgehend von dieser Ausgangslage verzichtete er zum Ende des dritten Drittels dann auch darauf Kevin Pasche durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. «Wir wollten den Spielern ein gutes Gefühl geben. Dies ist uns auch gelungen», erklärt der Coach.

Dieses gute Gefühl können die Schweizer im Viertelfinale auch gebrauchen. Dort wird mit Tschechien oder Schweden kein einfacher Gegner warten. Da die Schweizer beide Teams in der Vorbereitung auf dieses Turnier bereits bezwungen haben, darf man jedoch gespannt sein, ob es den jungen Eisgenossen gelingt im Viertelfinale die grosse Überraschung zu schaffen und nochmals einem Grossen ein Bein zu stellen.

 

Telegramm:

Schweiz – Slowakei n.P. 4:3 (0:1, 1:2, 2:0, 0:0, 1:0)

Avenir Centre, Moncton: 4849 Zuschauer. – Schiedsrichter: Hamilton (CAN), Iwert (GER); Knox (CAN), Laguzov (GER). – Tore: 4:11 Sykora (Becar, Natny) 0:1; 21:07 Reichle (Taibel, Streule) 1:1; 37:20 Petrovsky (L. Nemec, Mesar) 1:2; 38:09 Petrovsky (Mesar, L. Nemec) 1:3; 42:20 Ramel (Reichle, Müller) 2:3; 48:40 Canonica (Biasca, Robin; Ausschluss: Ciernik) 3:3. – Penalties: Biasca scheitert; Petrovsky scheitert; Reichle scheitert; Mesar scheitert; Despont scheitert; Dvorsky scheitert; Ramel scheitert; Repcik 0:1; Müller 1:1; Sykora scheitert; Petrovsky scheitert; Biasca scheitert; Misak scheitert; Reichle scheitert; Mesar 1:2; Canonica 2:2; Repcik scheitert; Canonica scheitert; Dvorsky scheitert; Dionicio 3:2. Strafen: 1 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 3 x 2 Minuten gegen die Slowakei.

Schweiz: Pasche (Beglieri); Streule, Bichsel; Zanetti, Sidler; Meile, Dionicio; Deussen, Despont; Biasca, Canonica, Robin; Jabola, Alge, Taibel; Ramel, Müller, Reichle; Perrenoud, Truog, Muggli.

Slowakei: Gajan (Marinov); Funtek, S. Nemec; Natny, Strbak; Groch, Kmec; Becar; L. Nemec, Petrovsky, Mesar; Ciernik, Dvorsky, Sykora; Sotek, Repcik, Zlnka; Bacom Dej, Misiak; Stefancik.

Bemerkungen: 38:09 Timeout Schweiz; Schweiz zwische 64:58 und 65:00 ohne Torhüter.

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