SCB gewinnt attraktive Partie und steht wieder an der Spitze

Von Roman Badertscher

In der heutigen Partie traf das Team aus Lausanne mit den zweitmeisten erzielten Toren gegen den SC Bern mit den zweitwenigsten erhaltenen Treffer der Liga aufeinander. Zudem kam es zum ersten NLA-Einsatz für die kanadische Neuverpflichtung Aaron Gagnon im SCB-Trikot. Der 30-jährige erzielte in den letzten drei Jahren bei Lukko Rauma in der finnischen Liiga in 150 Spielen 104 Punkte und war mit 26 Punkten aus 43 Partien in dieser Saison mit Jesse Virtanen zweitbester Skorer von Lukko. Man durfte in Bern also gespannt auf die Nummer 27 sein.

Genug Statistiken für heute, auf ging es ins Spiel. Und dies begann auf beiden Seiten mit viel Tempo und hoher Intensität. So konnten sich bereits in den Anfangsminuten beide Torhüter in Szene setzen und sich als guten Rückhalt erweisen. Es dauerte knappe zehn Minuten bis das erste Tor fiel. Simon Bodenmann lenkte vor Pascal Caminada einen Schuss von Eric Blum unhaltbar ab. Das Spiel blieb weiterhin auf hohem Niveau. Nach 15 Minuten liess Tristan Scherwey einen Gegenspieler mit einer Täuschung kalt aussehen und schoss einfach mal auf die Scheibe. Der Schuss passte haargenau ins Netz – 2:0! In der 19. Minute ergab sich für Bern eine 5 vs. 4 Überzahlsituation, doch als Aaron Gagnon an der blauen Linie den Puck und seinen Stock verlor, machten die Mutzen für Lausanne den Weg frei zum Anschlusstreffer. Mit dem 2:1 ging es in die erste Pause.

Die Berner kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine. Nach nur 25 Sekunden im zweiten Drittel traf Simon Moser den Pfosten. Nur wenig später machte Gagnon seinen Fehler aus dem ersten Drittel wieder gut, in dem er mit einem Schuss aus der Luft auf 3:1 erhöhen konnte. Nach diesem Tor fand der Lausanne HC wieder stärker in die Partie zurück, Leonardo Genoni hielt mit einigen Glanzparaden lange entgegen. Bei Spielhälfte war aber auch er machtlos; nach einem Gemenge vor dem Berner Gehäuse konnte Etienne Froidevaux zum 3:2 einschieben. Gegen Ende des zweiten Drittels setzten sich die Berner nochmals in der Angriffszone fest. Justin Krueger traf acht Sekunden vor der Pausensirene mit einem satten Schuss zum 4:2. Auch wenn Lausanne in diesem Abschnitt um einiges besser war, konnten die Einheimischen mit der Hälfte an Torschüssen doppelt so viel Ertrag generieren. Lausanne war aber sonst in jeder Hinsicht ebenbürtig.

Der dritte Abschnitt begann etwas ruhiger, es blieb aber weiterhin gefährlich und spannend auf beiden Seiten. Als Froidveaux wegen eines Hakens auf die Strafbank musste, durfte der SCB heute Abend zum vierten Mal Powerplay spielen. Dies dauerte nicht lange, denn nach nur fünf Sekunden traf Ryan Lasch zum viel umjubelten 5:2 – fast ein klassisches Bully-Goal. Nun fiel die Mauer um Pascal Caminada als sich kurz darauf Thomas Ruefenacht den Puck an der gegnerischen blauen Linie erkämpfen und mit einem satten Schuss das 6:2 markieren konnte. Das Tor wurde mittels Coach Challenge des Lausanne HC nochmals auf Offside überprüft. Nach etwas längerem Videostudium gaben die Unparteiischen das Tor. Ein sehr knapper Entscheid! Die Spieler des Lausanne HC gaben aber nicht auf. So verkürzte Matteo Nodari nach einem Zuspiel von Loic In-Albon noch auf 6:3. Dies war lediglich Resultatkosmetik.

Bern - Lausanne 6:3 (2:1, 2:1, 2:1)

PostFinance-Arena. – 16‘674 Zuschauer. – SR Eichmann/Wehrli; Abegglen/Fluri.

Tore: 9:20 Blum (Andersson) 1:0. 14:49 Scherwey 2:0. 18:42 Junland (Jeffrey / Ausschluss Lardi!) 2:1. 22:29 Gagnon (Gerber) 3:1. 31:01 Froidevaux 3:2. 39:52 Krueger (Arcobello) 4:2. 50:09 Lasch (Ebbett, Andersson / Ausschluss Froidevaux) 5:2. 51:27 Ruefenacht 6:2. 55:34 Nodari (In-Albon) 6:3.

Strafen: 3mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Gerber) gegen Bern, 5mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Danielsson) gegen Lausanne. Im Detail: 10:08 Nodari (2‘ Übertriebene Härte); 18:24 Lardi (2‘ Hoher Stock); 23:39 Bodenmann (2‘ Halten); 32:15 Danielsson (2‘ plus 10‘ Disziplinarstrafe wegen Check von hinten); 34:57 Ruefenacht (2‘ Stockschlag); 50:04 Froidevaux (2‘ Haken); 56:39 Gerber (2‘ plus 10‘ Disziplinarstrafe wegen Check gegen den Kopf); 59:36 Schelling (2‘ Behinderung).

PostFinance-Topskorer: Arcobello, Jeffrey.

Bern: Genoni (Ersatz: Aebi); Blum (A), Untersander; Krueger, Jobin; Gerber, Andersson; Kamerzin; Moser, Arcobello, Bodenmann; Scherwey, Plüss (C), Lasch; Ruefenacht, Gagnon, Ebbett (A); Müller, Reichert, Berger; Randegger.

Lausanne: Caminada (Ersatz: Ritz); Genazzi (A), Trutmann; Junland, Borlat; Fischer, Nodari; Lardi, Deruns; Ryser, Jeffrey, Danielsson (A); Pesonen, Froidevaux (C), Walsky; Schelling, Kneubuehler, Antonietti; Herren, In-Albon, Augsburger.

Head Coachs: Kari Jalonen (Bern), Daniel Ratushny (Lausanne).

Bemerkungen: Bern ohne Noreau (verletzt), Hischier, Meyer (beide überzählig), Kreis (Olten), Dubois (Visp). Erstes NLA-Spiel von Aaron Gagnon. Lausanne ohne Mieville, Gobbi, Conz (alle überzählig), Huet (geschont), Savary, Ledin (beide Red Ice Martigny). – 20:25 Pfostenschuss Moser. – 51:27 Coach Challenge Lausanne (Tor wird für Bern anerkannt).

Schüsse aufs Tor: 34:37 (17:7, 8:17, 9:13).

Best Player: Junland (Lausanne), Andersson (Bern).