EHC Kloten gewinnt auch zweites Derby im Hallenstadion

Von Andreas Bernhard

Ein Sieg morgen in der Abstimmung ist den Lions wichtiger. Trotzdem wird sie die heutige Niederlage schmerzen. Zum zweiten Mal mussten sie sich zu Hause vom EHC Kloten schlagen lassen. Bobby Sanguinetti und Denis Hollenstein trafen für Kloten. Patrick Thoresen für die Lions

Das heutige Spiel war verkam etwas zum Nebenschauplatz im Vorfeld auf den morgigen Abstimmungssonntag. Für die ZSC Lions geht es an der Urne um nicht geringeres als das Überleben in der jetzigen Form. Ohne eigenes Hockeystadion ist dieser Klub nicht mehr zu führen. Der grössten Stadt der Schweiz würde ein echtes Sportstadion gut anstehen. Deshalb wurde heute rund um das Spiel nochmals kräftig die Werbetrommel gerührt.

Auf dem Eis ging es um die Wiedergutmachung der Niederlage im ersten Derby der Saison. Die Lions verloren nach einem 2:0 Vorsprung in der Verlängerung. Luca Boltshauser war der gewichtigste Abwesende des EHC Kloten. Der Torhüter hatte sich gestern am Innenband verletzt und fällt circa 6 Wochen aus. Somit stand auch im zweiten Derby Martin Gerber von Beginn weg im Tor. Der erste Abschnitt gehörte den Gästen aus Kloten. Die ZSC Lions kamen gegen die aufsässigen Klotener kaum dazu, ihr Spiel aufzuziehen. Sie kamen nur selten zu Chancen. Inti Pestoni hatte eine solche in der siebten Minute. Er scheiterte am nahen Pfosten. Roman Wick hatte die andere gute Zürcher Chance erst in der 18. Minute. Martin Gerber bleib cool und konnte den verzögerten Schuss des Zürchers behändigen. Dazwischen hatte Kloten mehr vom Spiel und führten nach 20 Minuten verdient mit 0:1. Bobby Sanguinetti profitierte von einem guten Rückpass von Denis Hollenstein. Sanuinetti konnte aus vollem Lauf abziehen und liess Lukas Flüeler in der neunten Minute keine Abwehrchance. Zuvor scheiterte schon Jan Lee Hartmann. Auch nach dem Tor war Kloten tonangebend. Roman Schlagenhauf tauchte in der 11. Minute gefährlich vor Flüeler auf. Sanguinetti hätte kurz vor der Pause gar auf 0:2 erhöhen können. Flüeler hatte Mühe mit seinem Schuss in der 19. Minute.

Zu Beginn des Mittelabschnitts war weiterhin Kloten stärker. Vincent Praplans Abschluss schlitterte in der 25. Minute knapp am Tor vorbei. Dann mussten die Klotener zweimal die Strafbank drücken. Zunächst Drew Shore in der 27. Minute für Crosscheck und in der 31. Minute Denis Hollenstein für Spielverzögerung. Die Lions waren im Powerplay zwar nicht erfolgreich, sie konnten damit aber das Spielgeschehen an sich reissen. Im ersten Powerplay scheiterte Chris Baltisberger nach einem Pass von Mattias Sjögren knapp. Dazwischen hatte Severin Blindenbacher eine gute Abschlusschance, danach musste er sich aber von Hollenstein überlaufen lassen. Nach dem zweiten Powerplay waren die Lions unwiderstehlich. Zuerst scheiterte Wick. In der 34. Minute kam Fabrice Herzog aus nächster Nähe nicht an Gerber vorbei. Eine Minute später vergab Patrik Bärtschi eine 100%ige Chance. Gerber blieb Sieger. In der gleichen Minute passte Chris Baltisberger auf Patrick Thoresen, der direkt schoss und genau in die rechte obere Ecke traf. Der Ausgleich verdient. Die Lions hätten die zweite Pause gar als führende Mannschaft in Angriff nehmen können. Herzog blieb in der 37. Minute wieder an Gerber hängen.

Martin Gerber hatte in der 45. Minute die erste brenzlige Situation im letzten Drittel zu überstehen. Patrick Thoresen kam vom Bullykreis aus zum Schuss. Gerber, der einen viel besseren Tag erwischte als zuletzt gegen den HC Davos, war zur Stelle. In der 47. Minute konnte Kloten mit zwei Spielern mehr agieren. Sjögren und Geering drückten für die Lions die Strafbank. Tommi Santala passte hart auf Hollenstein, der direkt abschloss. Der EHC Kloten war wieder in Führung. Der EHC verstärkte danach seine Defensive. Der Center spielte als dritter Verteidiger. Deshalb blieben Chancen wie jene von Mattias Sjögren in der 56. Minute Mangelware. Der EHC Kloten beklagte in derselben Minute den nächsten Verletzten. Matthias Bieber blieb nach einem Zusammenstoss mit David Rundblad liegen und musste in die Kabine. Geering kam in der 58. Minute gleich zweimal nicht an Gerber vorbei. Lukas Flüeler verliess 2:10 Minuten vor dem Schlusspfiff sein Gehäuse.

Schüsse aufs Tor: 34:27 (9:13, 13:8, 12:6)

Bully: 17:24 (5:5, 7:7, 5:12)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Zürrer); Marti, Blindenbacher; Geering, Rundblad; Guerra, Karrer; Seger; Wick, Shannon, Nilsson; Thoresen, Sjögren, Chris Baltisberger; Herzog, Schäppi, Pestoni; Cunti, Trachsler, Bärtschi; Künzle.

EHC Kloten Gerber (Ersatz: Seifert); Frick, Sanguinetti; Ramholt, Stoop; Harlacher, Back; Bircher; Hollenstein, Santala, Praplan; Bieber, Shore, Grassi; Kellenberger, Schlagenhauf, Lemm; Hartmann, Obrist, Leone..

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Schlegel, Hächler, Phil Baltisberger (überzählig), Guntern, Suter und Kenins (krank)

EHC Kloten ohne Boltshauser (Innenband) und Von Gunten (Rücken)

7. Pfostenschuss Inti Pestoni

57:50 – ZSC Lions ohne Goalie, mit sechstem Feldspieler.

59:02 Time-out ZSC Lions