Schweiz gewinnt wichtigen Punkt

Von Leroy Ryser

Die Schweiz verliert gegen Schweden, schafft es aber bis ins Penaltyschiessen und hält somit Hoffnungen auf einen Viertelfinaleinzug aufrecht. Letztlich schaut bei der 2:3-Niederlage aber auch zu wenig raus – obwohl die Schweizer weiterhin aus eigener Kraft weiterkommen können.

Es war so etwas wie eine Hiobsbotschaft: Dänemark hatte vor dem Schweizer Spiel Tschechien bezwungen und setzte damit die Schweizer unter Druck. Diese mussten nun gegen Schweden unbedingt Punkte gewinnen, wollten sie weiterhin aus eigener Kraft den Viertelfinaleinzug schaffen. Weil Dänemark die Schweiz zwischenzeitlich überholte und noch gegen Kasachstan antreten wird, war der bisher noch vorhandene Vorteil plötzlich weg.

Entsprechend engagiert starteten die Schweizer dann auch gegen die Tre Kronor. In den ersten zehn Minuten der Partie gegen Schweden haben sie mehr Vorteile, mehr Torschüsse und auch mehr Chancen. Was fehlte war der Killer-Instinkt, der eine der Chancen in ein Tor verwandelt. Auch Sven Andrighetto, der eine starke Leistung zeigt und später zum Best-Player gewählt wird, verpasst die erste Chance. Nach einem Hollenstein-Querpass scheitert er vor dem leeren Gehäuse. Gut fünf Minuten später tritt der Stürmer aber erneut in Erscheinung und macht es dann besser: Sein Ziehschuss aus dem Hinterhalt in der 19. Minute bringt die Schweiz dann verdientermassen in Führung. Schweden schoss in diesem Abschnitt nur gerade sechs Mal aufs gegnerische Tor und erfuhr deshalb einen klassischen Fehlstart im Duell mit den Schweizern. Wie Patrick Geering später sagen sollte hätte die Schweiz gerade in diesem Abschnitt mehr herausholen müssen.

Viele Strafen brechen Spielfluss

Die Partie aber bleibt spannend – einerseits wegen der konsequenten Haltung der beiden Teams und einiger Handgemenge in den Räumen vor den Toren. Aber auch wegen zahlreicher Strafen, welche den Spielfluss immer wieder brechen. Eine dieser Special-Team-Situationen führt dann auch zum ersten Ausgleich in der Partie, wobei ein Blue-Line-Schuss von Linus Omark zu einem Abpraller führt, welcher Johan Sundstrom im Schweizer Tor unterbringt.

Die Schweizer aber bleiben stark, zeigen sich von einer guten Seite und überzeugen mit ihrem angriffigen und schnellen Spiel. Dass sie in der 45. Minute dank einem Hollenstein-Ablenker erneut in Führung gehen können ist verdient. Zugleich stellen sie sich aber mit weiteren Strafen selbst ein Bein und kassieren in der 51. Minute den abermaligen Ausgleich während einem Unterzahlspiel. Zwar haben die Schweizer zuvor mehrere Boxplaysituationen überstanden, einmal sogar in doppelter Unterzahl, letztlich entstehen aber beide Gegentore des Spiels in Unterzahl. „Es hat viele Strafen gegeben. Im letzten Spiel kassierten wir keine Gegentore, jetzt schon. Wir sollten cleverer agieren“, bemängelte schliesslich Patrick Geering. Zudem erhalten die Schweden in den letzten Minuten dank dem Treffer Auftrieb in ihren Offensivbemühungen. Für ein entscheidendes Tor genügt es aber dennoch nicht, weshalb die Partie in Verlängerung und Penaltyschiessen gipfelt.

Zwei Burakovsky-Tore genügen

Damit war für die Schweiz durchatmen angesagt. Dank Punktgleichheit in der Tabelle überholen die Schweizer die Dänen erneut, weshalb ein Weiterkommen weiterhin aus eigener Kraft realisiert werden kann. Bald folgte aber der nächste Nackenschlag, weil im Penaltyschiessen der Zusatzpunkt an die Schweden geht. Zwar schiessen die vermeintlichen Penaltycracks Klasen und Omark miserabel, dank zwei Burakovsky-Toren in vier Versuchen gelingt ihnen aber dennoch der Sieg.

Insbesondere weil die Schweiz lange besser war und sogar ein Sieg möglich schien, war die Schweizer Mannschaft trotz der guten Leistung nicht restlos zufrieden. „Frustrierend“ betitelte Stürmer Nino Niederreiter das Resultat der Begegnung, während Denis Hollenstein die Ausbeute einerseits bemängelte, aber die Wörter „immerhin ein Punkt“ nachschob. Faktisch kann die Schweiz mit einem Sieg gegen Tschechien im letzten Spiel die Viertelfinals sichern. Sollte Dänemark gegen Kasachstan nicht nach 60 Minuten gewinnen, würde den Eisgenossen sogar ein Sieg nach Overtime oder Penaltyschiessen genügen. „Wenn wir rechnen läuft es immer falsch“, sagte Denis Hollenstein aber und fand ein entsprechendes Fazit: „Es braucht einen Dreier und alles andere zählt zu wenig. Das sind wir uns bewusst.“

Telegramm:

Schweiz – Schweden 2:3 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 0:1) n.P.

Ice Palace. – SR: Fonselius/Iverson, Nieminen/Ponomarjow – Tore: 19. Andrighetto (Schneeberger) 1:0. 32. Sundstrom (Omark, Nygren/Ausschluss Niederreiter) 1:1. 45. Hollenstein (Blum, Ambühl/Ausschluss Omark) 2:1. 51. Nyquist (Larsson, Rosen/Ausschluss Walser) 2:2. Penaltyschiessen: Schweden beginnt: Burakovski, trifft, 2:3. Hollenstein, Markstrom hält, 2:3. Klasen, verliert die Scheibe, 2:3. Andrighetto, Markstrom hält, 2:3. Omark, verschiesst, 2:3. Niederreiter, trifft, 3:3. Schweiz beginnt: Niederreiter, Markstrom hält, 3:3. Burakovsky, trifft, 3:4.– Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Schweiz. 8mal 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Berra; Geering, Du Bois; Weber, Blum; Grossmann, Schneeberger; Marti; Hollenstein, Schäppi, Andrighetto; Hofmann, Walser, Ambühl, Moser, Trachsler, Niederreiter; Dino Wieser, Walker, Marc Wieser; Martschini.

Schweden: Markstrom; Larsson, Gustafsson Erik; Lindholm, Gustafsson Erik; Fantenberg, Nygren; Omark, Backlund, Ericsson; Klasen, Wennberg, Nyquist; Burakovsky, Rosen, Sundstrom; Lundberg, Sjogren, Norman; Ritola, Cehlin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Diaz (verletzt), Zurkirchen und Haas (beide überzählig). Schweden ohne Fransson und Lassinanti (beide überzählig). 39:58-40:00 Schweiz ohne Torhüter Berra zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 48. Time-Out Schweiz. 56. Time-Out Schweden.

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