Ein versöhnlicher Abschluss, mehr aber nicht

Von Leroy Ryser

Die Schweiz kann die WM-Kampagne mit einem positiven Resultat abschliessen. Sie besiegen Lettland im letzten Spiel von Sean Simpson mit 3:2. Im ersten Abschnitt zeigten sie eine sehr überzeugende Leistung. Erneut konnten sie diese aber nicht 60 Minuten lang durchziehen. Mit dem 2:3-Anschlusstor in der 58. Minute kamen die Letten dem Ausgleich nahe.

Und auf einmal konnten die Schweizer wieder lachen. Im letzten Spiel gegen Lettland gelang ihnen im ersten Abschnitt eine Leistung, wie man sie sich zuvor gewünscht hätte. Die Schweizer spielten offensiv wie aus einem Guss, waren kreativ und erfolgreich und mussten defensiv kaum Zugeständnisse machen. So entstand der erste wie auch der zweite Treffer zur 2:0-Führung nach Pässen von hinter dem Gehäuse vors Tor. Zuerst bediente Luca Cunti den herannahenden Damien Brunner in der 9. Minute, 130 Sekunden später kurvte Andres Ambühl durchs gegnerische Drittel und bediente den Verteidiger Dominik Schlumpf auf ähnliche Art und Weise. Die Schweizer hätten ihre Führung sogar noch erhöhen können. Simon Moser traf in der 15. Minute nur den Pfosten, Denis Hollenstein scheiterte nach einem Dribbling und Pass von Luca Cunti an Kristers Gudlevskis. Moser, Ambühl und Cunti? Drei Leistungsträger, die zu Beginn gegen Lettland einen guten Eindruck hinterliessen. Dieser kommt aber definitiv zu spät. Hat die Schweiz einfach nur zu spät die beste Leistung abgerufen? „Wir sind auch trotz diesem Sieg enttäuscht. Ein insgesamt guter Auftritt sieht anders aus. Da ändert auch der Sieg gegen Lettland nichts“, sagte Simon Moser nach der Lettland-Partie.

Auch im zweiten Abschnitt konnten die Schweizer mit ihren Leistungen besser begeistern als in den Startspielen dieser WM. Denn nach nur 27 Sekunden hatte Yannick Weber mit seinem dritten Turnier-Tor bereits das 3:0 erzielt. Er wurde von Roman Josi mustergültig aus dem einen Ecken heraus bedient und schloss direkt ab. Mit gütiger Mithilfe von Reto Berra gelang es den Letten aber die Partie etwas spannender zu machen. Ein harmloser Flachschuss von Koba Jass liess er eine Minute später überraschend zwischen den Beinen passieren. Beim 3:1 sollte es dann aber lange bleiben. Die Schweizer hatten die Partie im Griff und erstickten die Lettischen Angriffsversuche im Keim.

Während die Letten im letzten Abschluss die Leistung erneut steigerten, bauten die Schweizer ab. Sie hatten die Partie zwar grösstenteils im Griff, waren aber nicht mehr so unwiderstehlich wie noch im ersten Abschnitt. Weil die Schiedsrichter in den Schlussminuten ausserdem einige Strafen aussprachen, litt der Spielfluss. Erst wenige Minuten vor Schluss setzten die Letten schliesslich zu ihren Schlussfurioso an. 143 Sekunden vor Schluss gelang zu sechst sogar der 2:3-Anschlusstreffer, welcher die Spannung in die entschieden geglaubte Partie zurückbrachte. Als Reto Suri und Thomas Rüfenacht zu zweit alleine auf das leere Tor losstürmten hätte die Partie endgültig entschieden sein können. Es gelang ihnen aber, die Scheibe an den Pfosten zu setzen, womit die Letten ein weiteres Mal angreifen konnten. „Ich wollte meinem Kollegen für sein erstes WM-Tor auflegen“, erklärte Suri nach der Partie. „Irgendwie war das Scheitern in diesem Moment sinnbildlich für unser Turnier.“ Tatsächlich gelang den Letten der Ausgleich nicht mehr. Zugleich hätte dieses eine Tor aber den neunten WM-Schlussrang bedeutet. Die Schweiz schliesst damit aber nur auf Rang zehn ab.

Lettland - Schweiz 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)

Minsk Arena. – 12868 Zuschauer. – SR: Ronn/Vinnerborg, Dahmen/Valach. – Tore: 9. Brunner (Cunti, Hollenstein) 0:1. 11. Schlumpf (Ambühl) 0:2. 21. Weber (Josi, Ambühl) 0:3. 22. Jass Koba (Dzernis, Kulda) 1:3. 58. Girgensons (Sotnieks, Vasiljevs) 2:3. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Lettland. 6mal 2 Minuten gegen Schweiz.

Lettland: Gudlevskis; Galvins, Kulda; Sotnieks, Pujacs; Lavins, Redlihs Jekabs; Jass Maris; Daugavins, Redlihs Mikelis, Kenins; Stals, Girgensons, Indrasis; Vasiljevs, Nizivijs, Cipulis; Dzerins, Meija, Jass Koba; Berzins.

Schweiz: Berra; Weber, Josi; Kukan, Blum; Seger, Schlumpf; Grossmann, Ramholt; Cunti, Hollenstein, Brunner; Ambühl, Schäppi, Moser; Fiala, Suri, Froidevaux; Rüfenacht, Plüss, Stancescu.

Bemerkungen: Schweiz ohne Genoni (überzählig) Bärtschi und Romy (beide verletzt). Lettland ohne Lipsbergs, Punnenovs und Jaks. 15. Pfostenschuss Moser. 49. Pfostenschuss Vasiljevs. 57:18-57:37, 58:15-58:47 und 59:02-59:56 Lettland ohne Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

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Dienstag, 20. Mai 2014

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