Hlinka Memorial: Niederlage nach guter Leistung
In einem intensiven und spannenden Spiel setzte sich am Ende Kanada mit 4:3 nach Penaltyschiessen durch. Eigentlich hätte das Spiel keinen Sieger verdient gehabt. Für Kanada reicht dies jedoch für die Halbfinal-Teilnahme, für die Schweiz leider nicht, wie sich nach dem Abendspiel herausstellen sollte.
Für die Nationalmannschaft von Manuele Celio war heute viel auf dem Spiel gestanden. Das Team hätte zum ersten Mal seit 2002 unter Roger Bader wieder in das Halbfinale vordringen können. Damals hiess das Turnier, das traditionell in Piestany (SLK) und Breclav (CZE) ausgetragen wird, noch anders. Beide Orte liegen etwa 80 Kilometer auseinander und haben schon den einen oder anderen Internationalen Event veranstaltet. So spielte die Schweizer A-Nationalmannschaft auch schon in Piestany. Piestany selber indes wurde eher wegen einer Massenschlägerei an einer U20-Weltmeisterschaft bekannt. Damals wurden die beiden Mannschaften aus der Sowjetunion und aus Kanada vom Turnier ausgeschlossen. Im heutigen internationalen Eishockey wäre dies fast nicht mehr denkbar.
Kehren wie jedoch wieder nach Breclav und dem Spiel zwischen Kanada und der Schweiz zurück. Das Team von Celio begann sehr konzentriert, liess den Kanadiern kaum Raum und stand vor allem in der Verteidigung gut. Immer wieder versuchten die Kanadier über die aussen Bahnen vor das Tor von den Eisgenossen zu ziehen. Dieser wurde in diesem Spiel von Kevin Fehr gehütet, welcher im Verlaufe des Spieles noch die eine oder andere gute Szene hatte. So tat sich den im Spiel selber lange nicht viel.
Erst in der 18. Minute konnte das erste Team jubeln. Simon Kindschi traf im Powerplay mit einem satten Schuss zu Führung für die Schweizer. Die Freude währte nur kurz, konnte Kanada nur 93 Sekunden später zum 1:1 ausgleichen.
Kanada drückte – Eisgenossen mit viel Selbstvertrauen
Nach der Pause machte Kanada Druck, und versuchte die Schweizer in Verlegenheit zu bringen. Dies gelang ihnen jedoch nicht. Die Mannschaft von Celio stand wie eine Bank. Wenn die Kanadier zu einer guten Chance kamen, dann war dies hauptsächlich von den Aussenbahnen. Und damit keine richtige Gefahr für die Verteidigung der Schweizer. Erst als die Kanadier das direkte schnelle Spiel aufzogen und die Schweizer damit in Bedrängung brachte, bracht der Riegel.In der 28. Minute war dies der Fall und Kanada konnte auf 2:1 erhöhen.
Die jungen Schweizer Spieler liessen sich aber nichts anmerken und glichen kurz nach Spielhälfte zum 2:2 aus. Kevin Fiala schloss ein solo gekonnt mit einem Schuss in hohe Eck ab. Leider musste aber das Schweizer Team kurz vor Drittelsende eine erneute Führung der Kanadier hinnehmen. Nach einem Fehler in der Verteidigung nützen die Kanadier die Chance und trafen zum 3:2.
Schweiz defensiv stark - Erneut Penaltyschiessen
Im dritten Drittel mussten die Schweizer manche brenzlige Situation überstehen. Die Kanadier waren die etwas aktivere Mannschaft, konnten aber nicht von ihrer optischen Überlegenheit nutzen ziehen. Die Schweizer ihrerseits zeigten in der Verteidigung eine ausgezeichnete Leistung und liessen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ganz im Gegenteil. Mit einem sehr schönen Slapshot in der 55. Minute konnte erneut Simon Kindschi treffen. Mit dem 3:3 im Rücken und im Wissen um den einen wichtigen Punkt, zeigte die Mannschaft auch in der fälligen Verlängerung erneut gutes defensives Eishockey. Die Kanadier suchten den Sieg, kamen aber nicht zum entscheidenden Abschluss.
„Heute hätten wir den Sieg verdient gehabt“, so Assistenztrainer Luca Cereda nach dem Spiel. „Gestern führten wie bis zwei Minuten vor Ende und gaben dann das Match verloren. Heute jedoch kämpften wir über das ganze Spiel. Und die Kanadier waren nicht unbezwingbar.“
So musste erneut das Penaltyschiessen die Entscheidung bringen. In dieser gewannen die Kanadier. Die Schweizer konnten erneut keinen Penalty versenken. Nun müssen die Schweizer das Abendspiel abwarten. Wenn die Tschechen heute nach Verlängerung siegen, dann sind die Schweizer sicher im Halbfinale. Ansonsten spielen die Schweizer um Platz 5.
