NLB - 34. Spieltag - Dienstag, 4. Januar 2011

7 : 0 (1:0, 6:0, 0:0) 

Zuschauer

2520 Zuschauer (56% Auslastung)

Graben, Sierre

Schiedsrichter

Tobias Wehrli; Georges Huguet, Steve Wermeille

Tore

Nicolas Gay [PP2]1:017:44
D. Cormier, R. Keller
Killian Mottet2:026:39
R. Summermatter, J. Dällenbach
Nicolas Gay [PP]3:032:36
D. Cormier, L. Jinman
Derek Cormier [SH]4:035:49
L. Jinman
Killian Mottet5:037:08
J. Bonnet, R. Summermatter
Daniele Mattioli [PP]6:038:13
D. Cormier, R. Keller
Jürg Dällenbach7:039:53
L. Jinman, D. Cormier

Strafen

10:49Stephan Moser
2 min - Halten
16:47Valentin Du Bois
2 min - Behinderung
Effektive Dauer: 57 Sekunden
16:53Michaël Bochatay
2 min - Spielverzögerung persönliche Strafe
Cyrille Scherwey24:15
2 min - Behinderung
24:15Danick Daucourt
2 min - Behinderung
Daniele Mattioli25:35
2 min - Beinstellen
26:35Benoît Mondou
2 min - Halten
31:55Danick Daucourt
2 min - Haken
Effektive Dauer: 41 Sekunden
Daniele Mattioli35:34
2 min - Halten
36:52Timothy Kast
2 min - Haken
Effektive Dauer: 81 Sekunden
Lee Jinman40:00
2 min - Stockhalten
Daniele Mattioli47:43
Penaltyschuss
49:43Johann Morant
2 min - Übertriebene Härte
49:43Johann Morant
2 min - Übertriebene Härte
Grégory Christen53:47
2 min - Behinderung
56:40Arnaud Jacquet
10 min - Unsportliches Verhalten

Aufstellung / Statistik

Torhüter Torhüter
#30 M. Zerzuben       60:00    #31 A. Todeschini       20:00   
Verteidiger Verteidiger
#36 J. Dällenbach ±0 1T 1A       # 9 D. Daucourt ±0          4'
#89 S. Gartmann ±0             #52 V. Du Bois ±0          2'
# 2 K. Guyenet ±0             #22 R. Erb ±0            
#23 R. Keller ±0    2A       #27 A. Huguenin ±0            
#82 D. Mattioli ±0 1T       4' #58 A. Jacquet ±0          10'
#21 R. Summermatter ±0    2A       #74 J. Morant ±0          4'
#15 F. Stephan ±0            
# 5 A. Vacheron ±0            
Stürmer Stürmer
#81 J. Bonnet ±0    1A       #90 O. Baur ±0            
#35 G. Christen ±0          2' #51 M. Bochatay ±0          2'
#19 D. Cormier ±0 1T 4A       #23 M. Charpentier ±0            
# 3 N. Gay ±0 2T          #12 R. Fuchs ±0            
#72 L. Jinman ±0    3A    2' #88 T. Kast ±0          2'
#12 M. Juri ±0             #16 B. Mondou ±0          2'
#16 R. Kuonen ±0             #97 S. Moser ±0          2'
#94 K. Mottet ±0 2T          # 7 M. Neininger ±0            
#88 X. Nendaz ±0             #80 A. Pasqualino ±0            
#43 X. Reber ±0             #28 S. Pochon ±0            
#10 D. Rotzer ±0             #19 N. Spolidoro ±0            
#79 T. Sammali ±0             #26 J. Turler ±0            
#15 C. Scherwey ±0          2'
Weitere
#25 M. Tobler               

Siders wieder über dem Strich

Von Lars Gansäuer

Grosses Kino in der Siderser Grabenhalle – doch La Chaux-de-Fonds wähnte sich im falschen Film. Mit 7:0 erhielt der Leader eine schallende Ohrfeige ... doch teilweise schlugen sich die Jurassier auch selbst. Zu reden gab es auch abseits des Eises mit im Profi-Hockey noch nie zuvor erlebten Ereignissen.

Das überdeutliche 7:0 des Strichclubs HC Siders gegen den Leader HC La Chaux-de-Fonds gab in Fankreisen einiges zu reden. Via SMS wollten Journalisten und Fans bereits während des Spieles wissen, was sich in der Grabenhalle abgespielt. Und vorab: Das Resultat war lange Zeit nicht logisch, in der Konsequenz jedoch korrekt.

Die Schützlinge von Gary Sheehan waren über lange Zeit jedoch das bessere Team. Zehn Minuten lang dominierten sie die Scheibe und den Gegner nahezu nach belieben und gaben den Hausherren kaum einmal Luft zur Befreiung: Mit unglaublichem Tempo, vor allem in der neutralen Zone, dazu mit strukturiertem und konzentrierten Break-Outs in der Spieleröffnung zeigten die Jurassier, warum sie auf dem Leaderthron sitzen. Siders konnte jedoch mit konsequenter Defensivarbeit fast ohne individuelle Fehler jeglichen Schaden vermeiden. Vor allem die Center waren beinahe als dritte Verteidiger auf- und eingestellt. So hatte La Chaux-de-Fonds nur schlechte Schusspositionen und traf auf einen Martin Zerzuben, der seine seit Wochen, ja Monaten gute Form einmal mehr unter Beweis stellen konnte.

Je langer das Spiel aber dann dauerte, desto mehr fanden die Hausherren aber auch Lösungen für die Offensive. "La Chaux-de-Fonds spielt schnell und offensiv. Diese Spielweise kommt uns eigentlich entgegen", sagte Captain Derek Cormier nach dem Spiel. Und er hatte recht: In doppelter Überzahl eröffnete Siders den Score und ging mit 1:0 in die Pause.

Im Mitteldrittel waren die Walliser dann im Torabschluss deutlich realistischer als die Romands. Nachdem Mottet und zweimal Cormier hüben, sowie Neininger, Turler und Moser drüben noch ohne Erfolgserlebnis blieben, war es dann Killian Mottet, der mit dem 2:0 vor allem für grosses Selbstvertrauen im Lager der Sonnenstädter sorgen konnte. Von diesem Moment an begannen Spieler und Fans, an eine mögliche Sensation zu glauben. Und gleichzeitig verlor La Chaux-de-Fonds den Faden und auch die Contenance. Von der 33. Bis zur 40. Minute schaubte Siders das Resultat auf 7:0 in die Höhe – und die Jurassier musste froh sein, dass es nur 7:0 hiess. Ohne die brilliante Leistung der Rot-Gelben schmälern zu wollen: La Chaux-de-Fonds schlug sich aber auch selbst.

Einige Medien vergeben Sterne oder goldene Pucks für die Besten – wir wollen an dieser Stelle drei Narrenkappen verteilen. Diese Rangliste zeigt nicht nur den Gemütszustand einiger Akteure, sondern gibt auch Grund zum Schmunzeln – oder Auslachen der Spieler, denn einiges, was vorfiel, sucht nicht nur national seinesgleichen:

Auf dem dritten Rang klassiert ist Michael Bochatay: La Chaux-de-Fonds spielt seit wenigen Sekunden und gewinnt das wichtige Bully. Nach einem Querpass hat Bochatay alle Zeit der Welt, um zu befreien oder sogar den Vorwärtsgang einzulegen. Doch der Stürmer der Bienen holt zum Schlagschuss aus – und schiesst die Scheibe mit voller Wucht – aus dem Rink beinahe unter das Hallendach. Die Folgen: Der Leader muss 1:54 Minuten mit 3 gegen 5 spielen und kassiert prompt das 1:0.

Die silberne Narrenkappe verleihen wir an Arnaud Jaquet. Im Schlussdrittel begeht der junge Verteidiger ein ahndungswürdiges Foul an Lee Jinman, doch der Arm von Schiri Wehrli bleibt unten. Kurz darauf ertönt ein Pfiff eines Linesmen, weil ein Walliser Angreifer im Offside war. Jaquet fuhr sofort zum Ref, reklamierte und beteurte seine Unschuld. Der Unparteiische erklärte ihm daraufhin, dass es keine Strafe gebe sondern Offside war. Jaquet war jedoch nicht zu beruhigen. Ein weiteres Mal kam es zum Gespräch zwischen den beiden. Sekundenlang sprachen sie miteinander. Jaquet liess sich jedoch nicht beruhigen, sondern vielmehr das Gegenteil war der Fall. Jaquet wurde immer leidenschaftlicher und wohl auch in der Wortwahl ausfallend. Das arme Schiedsrichter hatte dann gar keine andere Wahl, als dem Nachwuchs-Defender eine 10-Minuten- Strafe aufzubrummen – wohlgemerkt nach einem Offside-Pfiff zu Gunsten seines Teams.

Der Trottel des Abends war jedoch Johan Morant. Sorry für die Wortwahl, aber diese Bezeichnung ist deutlich untertrieben. Er leistete sich etwas einmaliges und wohl noch nie zuvor auf Schweizer Eis dagewesenes: Im Schlussabschnitt; das Spiel war längst entschieden, hatte des dem Verteidiger abgestellt: Erst streckte er mit einem Crosscheck gegen den Kopf auf offenem Eis Gegenspieler Mottet nieder – und weil Schiri Wehrli diese Aktion leicht Abseits des Geschehens entgangen war, lief das Spiel noch einige Sekunden weiter. Morant braucht also noch ein weiteres Opfer und fand es in der Person von Gay. Erst gab es böse Worte, aber weil der Walliser so gar keine Lust hatte, sich auf ein Scharmützel einzulassen, war der plötzlich losbrechende Faustkampf schnell beendet. Morant schlug und Gay reagierte nicht. Morant war kaum zu stoppen, doch Gay wehrte sich auch am Boden liegend nicht. Wenige Sekunden später hatten die Linesmen ihren Job erledigt. Die Türe zum Sünderbänkchen ging auf, Morant fuhr zwar durch, nahm jedoch nicht Platz, sondern nutzten den Hinterausgang der Kühlbox und marschierste schnurstracks in die Garderobe. Ehe auf dem Eis wieder Ordnung herrschte und sich das Schiri-Trio besprochen hatte, war derweil eine knappe Minute vergangen. Ein Linesmen suchte Morant vergeblich und wurdem vom Offiziellen über dessen Abgang durch die Hintertüre informiert. Doch es gab nicht etwa eine Matchstrafe und auch keine Spieldauerstrafe. Nicht einmal 10 Minuten, sondern nur 2 plus 2 Strafminuten wurden gegen Morant verhängt. Doch der Sünder war längst in der Garderobe verschwunden. Captain Alexis Vacheron eilte in die Kabine und konnte seinen Mitspieler gerade noch davon abhalten, unter die Dusche zu stehen. Es dauerte anschliessend knapp vier Minuten, ehe sich Morant wieder in spielfähigem Zustand in der Halle zeigte. In der verbleibenden Spielzeit zeigte der Jurassier dann nur noch einen Sprint: Bei Ertönen der Schlusssirene verliess er das Eis in windeseile und ohne Handshake.

La Chaux-de-Fonds hat im Wallis also nicht nur drei Punkte verloren, die sie nie hatten, sondern auch einige Spieler ihren Kopf. Wie tief die Wurzel des Übels liegt, kann man kaum beurteilen, solange das Team an der Spitze steht, doch derartiges Verhalten kann in den Playoffs eine ganze Saison zerstören. Auf Gary Sheehan wartet also einige Arbeit und manch ein Krisengespräch.... beim Leader wohlgemerkt.

Tabelle

1. Chx-de-Fds 34 16-6-4-8 127:110 64
2. Olten 34 19-2-2-11 150:109 63
3. Lausanne 34 17-3-3-11 120:90 60
4. Basel 34 16-2-5-11 106:102 57
5. Langenthal 34 14-6-2-12 139:125 56
6. Ajoie 33 16-2-3-12 105:100 55
7. Visp 33 11-6-1-15 99:117 46
8. Sierre 34 11-2-2-19 106:124 39
9. GCK Lions 34 10-2-4-18 104:138 38
10. Thurgau 34 8-0-5-21 103:144 29

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