Zugs Cleverness obsiegt gegen Biels optische Überlegenheit

Von Roland Jungi

Der EV Zug realisierte auf einfache Art und Weise den 4:2-Auswärtssieg. Dabei mussten die Zentralschweizer nicht einmal die sonst übliche Power-Play Stärke unter Beweis stellen. Das Team um Trainer Shedden benötigte lediglich ein gutes Mitteldrittel. Im Gegensatz dazu scheiterte Biel am Unvermögen vor des Gegners Tor und dem Spiel im Überzahl.

Schon zu Beginn der Partie herrschte keine vorweihnächtliche Stimmung im Bieler Eisstadion. Beide Teams entwickelten grossen Zug aufs gegnerische Tor. Doch sowohl die Bieler als auch die Zuger zeigten sich generös im Power-Play. Immer mehr übernahmen die Seeländer das Kommando erarbeiteten sich eine optische Überlegenheit, ohne daraus Nutzen zu ziehen. Bordeleau und Nüssli prüften die Reflexe von Goalie Markkanen. Letztlich blieb es nach dem ersten Abschnitt beim torlosen Remis.

An dieser Situation wollten die Gastgeber im Mitteldrittel eine Änderung vornehmen. Bärtschi schien die Scheibe bereits verloren zu haben, brachte diese auf Markkanen und der Bieler Stürmer stocherte die Scheibe über die Torlinie. Danach überstanden beide Teams wieder je ein Power-Play schadlos. Wie aus heiterem Himmel schoss Verteidiger Andy Wozniewski für die Zentralschweizer in der 31. Minute den schmeichelhaften Ausgleich. Kurz nach Ablauf einer Strafe an die Adresse von Wozniewski liess sich Oppliger nicht zweimal bitten. Es kam nur zwei Minuten später noch besser für die Zuger. Haas musste von der Strafbank aus mitverfolgen, wie sein Leichtsinn durch Top Scorer Josh Holden mit dem dritten Gegentreffer bestraft wurde. Die Führung der Gäste nach 40 Minuten ist absolut nicht zwingend, zeigt aber deren grosse Effizienz vor Berra auf.

Beide Torhüter verhinderten zu Beginn des letzten Abschnitts mit je einem Big-Save Torgelüste von Fata und Ruefenacht. Die Zuger verwalteten danach den Vorsprung äusserst clever. Bis zur 55. Minute, als Spylo, Fischer sass auf der Strafbank, den verdienten Anschlusstreffer schiessen konnte. De Schlusspunkt setzte in der vorletzten Minute Schnyder, Schiedsrichter Prugger kontaktierte das Video, zum 4:2-Endergebnis zu Gunsten der Gäste.

Biel - Zug 2:4 (0:0, 1:3, 1:1).

Eisstadion. - 4008 Zuschauer. - SR Prugger; Mauron/Schmid.

Tore: 21:09 Bärtschi (Ehrensperger, Kparghai) 1:0. 30:10 Wozniewski (Duri Camichel) 1:1. 35:14 Oppliger (Ruefenacht) 1:2. 37:13 Holden (Metropolit, Brunner / Ausschluss Haas) 1:3. 55:48 Spylo (Fata, Bordeleau / Ausschluss Fischer) 2:3. 58:57 Schnyder (Brunner, Wozniewski) 2:4.

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Biel; 5-mal 2 Minuten gegen Zug.

EHC Biel: Berra; Kparghai, Brown; Fröhlicher, Seydoux; Wellinger, Steinegger; Gossweiler, Trunz; Ehrensperger, Tschantré, Fata, Spylo; Zigerli, Bärtschi; Nüssli, Bordeleau, Haas; Lötscher, Gloor, Wetzel.

EV Zug: Markkanen; Fischer, Wozniewski; Kress, Diaz; Lüthi, Snell; Blaser, Chiesa; Duri Camichel, Sutter, Lindemann; Casutt, Metropolit, Ruefenacht; Schnyder, Holden, Brunner; Corsin Camichel, Oppliger, Di Pietro.

Bemerkungen: Biel ohne Schneeberger (gesperrt), Peter (verletzt), Miéville (krank), Gerber, Leuenberger, Stoller (alle bei den Elitejunioren). Zug ohne Christen (verletzt). - 37. Pfostenschuss Holden. Biel ab 59:32-60:00 ohne Torhüter. - Time-Out: Biel: 54:38. - Best-Players: Biel: Clarence Kparghai; Zug: Josh Holden.