Die ZSC Lions verschenken Punkt

Von Andreas Bernhard

Nach einer sicheren 2:0 Führung und in einem überlegenen Spiel, lassen die ZSC Lions im letzten Drittel zwei Tore zu, müssen in die Verlängerung. Cyrill Bühler und Mathias Seger für die Zürcher, Rico Fata und Kevin Lötscher für Biel treffen in einer nur im ersten Drittel unterhaltsamen Partie

Das Spiel startete für die Zürcher denkbar schlecht. Nach nur 1:36 musste Andres Ambühl auf die Strafbank. Die Bieler konnten aus der nummerischen Überlegenheit keinen Profit schlagen. Trotzdem kamen sie in der 7. Minute zur ersten Chance des Spiels. Manuel Zigerli kurvte gefährlich vor das Zürcher Tor, brachte die Scheibe jedoch nicht an Lukas Flüeler vorbei. Drei Minuten später konnten sich die Lions die ersten Möglichkeit gutschreiben. Der Bieler Goalie, Reto Berra, liess sich nicht bezwingen. Beide Mannschaften lieferten sich ein recht unterhaltsames erstes Drittel. Kevin Lötscher und Ahren Spylo hatten mehrere Chancen, den Gast in Führung zu bringen. Spylo wurde von Sébastien Bordeleau mustergültig angespielt und schoss nur knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite wehrte Reto Berra mit dem Beinschoner knapp gegen Patrik Bärtschi ab. Domenico Pittis und wieder Kevin Lötscher scheiterten mit weiteren Versuchen am gegnerischen Torhüter. Als kurz vor der ersten Pause Mathieu Tschantré für Spielverzögerung auf die Strafbank musste, zeigte Reto Berra seine erste Unsicherheit. Er konnte einen harten Schuss von Cory Murphy nicht festhalten und musste gegen Blaine Down nochmals eingreifen.

Im Mittelabschnitt ging es gemächlicher zu. In der 25. Minute hatte Thibaut Monnet als Erster den ersten Treffer auf den Stock. Im Powerplay hatte er eigentlich schon alle umspielt, als Reto Berra noch irgendwie an die Scheibe heran kam. Drei Minuten später erspielten sich die Zürcher eine 2:1-Situation mit Cyrill Bühler und Thomas Ziegler. Bühler zog den Alleingang einem Zuspiel vor und hatte Erfolg. Er verwandelte sicher zum verdienten 1:0 für die ZSC Lions. In den ersten 10 Minuten des zweiten Drittels spielten nur die Zürcher. Die Bieler konnten keinen einzigen Torschuss verbuchen. Die Lions strebten das 2:0 an, doch Ziegler konnte einen Pass von Paterlini nicht verwerten. In einem weiteren Überzahlspiel verschoss Andres Ambühl aus aussichtsreicher Position. In der 16. Minute blieb Reto Berra nach einem schönen Doppelpass zwischen Domenico Pittis und Blaine Down Sieger. Das 2:0 fiel in der letzten Minute dieses einseitigen Drittels. Mathias Seger schloss eine schöne Kombination über Blaine Down, Patrik Bärtschi und Domenico Pittis sicher ab.

Die ZSC Lions waren auch im Schlussabschnitt klar überlegen, was sie prompt zum Anlass nahmen, die Konzentration etwas zu vernachlässigen. Dadurch kamen die Bieler in der 48. Minute zu zwei guten Chancen durch Gianni Ehrensperger und Manuel Gossweiler. Die Seeländer schwächten sich kurz darauf mit einer weiteren Zweiminutenstrafe gegen Joel Fröhlicher, der heute sein erstes Saisonspiel bestritt. Gefährlich wurde es für Reto Berra nur bei einem Schuss von Cory Murphy, den der Bieler abprallen lassen musste. Schiedsrichter Didier Massy schenkte den Bielern eine Powerplaysituation, als er Thibaut Monnet für ein fragwürdiges Halten auf die Strafbank schickte. Die Bieler konnten die Strafe nach nur sieben Sekunden ausnützen. Sie wurden vor Lukas Flüeler zuwenig gestört. Rico Fata konnte den Anschlusstreffer erzielen und brachte damit etwas Emotion und Spannung ins Hallenstadion. In der 56. Minute hätte Patrik Bärtschi alles klar machen können. Sein Schuss geriet ein paar Zentimeter zu weit links und traf somit den Beinschoner von Berra anstatt das Tor. Weil auch Pittis und Down aus besten Positionen scheiterten, konnten die Bieler weiter auf einen Punkt hoffen. Mit sechs Feldspielern strebten sie vehement den Ausgleich an. Kevin Lötscher erzielte ihn, nach einem katastrophalen Puckverlust von Mark Bastl, 17 Sekunden vor Schluss und erzwang eine Verlängerung.

Adrian Wichser sorgte für die erste Aufregung. Beinahe bezwang er den eigenen Torhüter. Dider Massy glich darauf das Strafengeschenk wieder aus und schickte Curtis Brown für ein imaginäres Beinstellen auf die Strafbank. Das entscheidende Tor schossen die Lions kurz nach dem Powerplay und sicherten sich wenigstens noch den zweiten Punkt.

Torschüsse: 30:19 (12:8; 12:4; 5:7, 1:0)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Meili); Seger, Murphy; Westcott, Geering; Stoffel, Schnyder; Müller, Down, Pittis, Bärtschi; Monnet, Wichser, Ambühl; Paterlini, Ziegler, Bühler; Krutov, Bastl, Ryser.

EHC Biel: Berra (Ersatz: Streit); Steinegger, Gossweiler; Brown, Kparghai; Schneeberger, Trunz; Fröhlicher, Seydoux; Spylo, Bordeleau, Haas; Ehrensperger, Tschantré, Bärtschi; Zigerli, Fata, Nüssli; Lötscher, Gloor, Wetzel.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Schommer (verletzt).

EHC Biel ohne Wellinger (überzählig) und Peter (verletzt).

58:42 Time-out EHC Biel

58:42 – 59:43 EHC Biel ohne Torhüter, mit sechstem Feldspieler

62:08 Time-out ZSC Lions