SCL Tigers besiegen divahafte Zuger

Von Roland Jungi

Die Emmentaler gaben heute ein deutliches Überlebenszeichen ab. Mit einer konzentrierten Leistung schlug die letztlich entfesselte Mannschaft von Chefcoach Christian Weber die Zentralschweizer mit 5:0-Toren. Der Leader fand nie ins Spiel und zog eine schmerzhafte, kaum für möglich gehaltene Niederlage ein.

Bereits nach dem ersten Drittel fiel die Vorentscheidung im Spiel des Tabellenletzten SCL Tigers gegen den souveränen Leader Zug. Zuerst waren kaum Torchancen zu notieren. Zwischen der 14. und 17. Minute schlugen die Emmentaler gleich zweimal Kapital aus Power-Plays. Zuerst erwischte Brooks Goalie Markkanen mit einem Beinschuss und in der nächsten Überzahl versorgte Bieber einen Abpraller mühelos. Die Zentralschweizer zeigten Wirkung und waren praktisch zu keiner Reaktion fähig resp. wurden für ihr arrogantes Auftreten eiskalt bestraft.

Goalie Benjamin Conz mit feinem Shut-Out

Die Tiger Fans wussten vor Spielbeginn vom Wechsel von Oliver Setzinger zum HC Davos. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass er bei jeder Puckberührung ausgepfiffen wurde. Nach dem überzeugenden Startdrittel hofften die mitgereisten Zuger Fans, dass ihre Schützlinge im Mitteldrittel erwachen würden. Weit gefehlt. Zu Recht stellte sich die Frage, wer Letzter und wer Erster im aktuellen Ranking ist. Nachdem McTavish am glänzend reagierenden Conz scheiterte, notabene in Überzahl, schloss auf der Gegenseite Aurelio Lemm einen Konter zum 3:0 erfolgreich ab. Zugs Chefcoach Doug Shedden musste in der 38. Minute den vierten Gegentreffer zur Kenntnis nehmen. Verteidiger Eric Blum, auf Zuspiel Camenzind, versorgte die Scheibe hinter Markkanen. Im letzten Abschnitt verwalteten die Emmentaler den klaren Vorsprung sicher. Verteidiger Naumenko schoss fünfzig Sekunden vor Schluss das 5:0-Schlussresultat. Goalie Benjamin Conz verbuchte seinen ersten Shut-out der laufenden Saison und hatte damit einen grossen Anteil am hohen, verdienten Sieg der Tigers. Nach dem Spiel meinte die Servette Leihgabe: "Wir sind in der Abwehr sicher gestanden, liessen den Zugern kaum Abschlussmöglichkeiten zu, konnten die beiden ersten Power-Plays optimal nutzen und haben letztlich den Sieg nicht gestohlen, sondern diesen redlich verdient." Mit seiner Leistung avancierte Conz zum besten Spieler seines Teams.

Telegramm

SCL Tigers - Zug 5:0 (2:0, 2:0, 1:0).

Ilfisstadion. - 4452 Zuschauer. - SR Prugger; Niquille/Zosso.

Tore: Brooks (Setzinger, Bieber / Ausschluss Duri Camichel) 1:0. 17. Bieber (Brooks, Naumenko / Ausschluss Oppliger) 2:0. 24. Lemm (Haas) 3:0. 38. Blum (Camenzind, Helfenstein) 4:0. 60. (59:10) Naumenko (Lemm, Gerber / Ausschluss Christen) 5:0.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen SCL Tigers; 8-mal 2 Minuten gegen Zug.

SCL Tigers: Conz; Blum, Murphy; Christian Moser, Naumenko; Reber, Lüthi; Flückiger; Simon Moser, Sutter, Helfenstein; Gmür, Camenzind, Sandro Moggi; Setzinger, Bieber, Brooks; Lemm, Gerber, Haas.

EV Zug: Markkanen; Dupont, Blaser; Diaz, Patrick Fischer; Schefer, Snell; Kress; McTavish, Duri Camichel, Rüfenacht; Brunner, Schnyder, Bashkirov; Di Pietro, Steinmann, Christen; Corsin Camichel, Oppliger, Lüthi.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Claudio Moggi, Schild (beide verletzt), Gasser (beim Partnerteam). Zug ohne Holden (gesperrt), Joss, Loichat, Jannik Fischer (alle überzählig).