Weiterer Heimsieg der ZSC Lions

Von Andreas Bernhard

Vor 7059 Zuschauer schlugen die ZSC Lions den EHC Biel nach anfänglichen Schwierigkeiten sicher mit 5:2. Biel verlor neben dem Spiel in der 20. Minute seinen Topscorer Sébastien Bordeleau

Der EHC Biel ist nicht zu beneiden. Gestern wurde bekannt, dass Gianni Ehrensperger für 2,5 Monate ausfällt und heute Abend musste Thomas Nüssli nach dem Einlaufen fortfait geben. Ihm macht eine Nackenverspannung zu schaffen. Trotz der widrigen Umstände hatten die Bieler einen Start nach Mass. Sie gingen bereits mit dem ersten Schuss in Führung. Stefan Tschannen umkurvte Domenico Pittis, passte auf Kevin Lötscher, der sich gegen Daniel Schnyder durch setzte und den Puck sicher versenkte. Die Lions liessen sich durch diesen frühen Rückstand nicht beeindrucken. Bereits wenige Sekunden später landete ein Backhandschuss von Peter Sejna im Aussennetz des Bieler Tors. In der 6. Minute sorgte Ryan Gardner mit einem platzierten Schuss wieder für den Gleichstand. Der Schuss schien nicht unhaltbar zu sein für Reto Berra. Die Bieler konnten das Geschehen zunächst noch ausgeglichen gestalten. Je länger das Drittel dauerte desto stärker wurden die Gastgeber. Peter Sejna traf in der 13. Minute nur den Pfosten, nachdem Rico Fata auf der Gegenseite mit einem harten Schuss an Lukas Flüeler scheiterte. Jean-Guy Trudel liess in der 16. Minute Curtis Brown und Marco Truttmann an der blauen Linie stehen, fuhr alleine auf Reto Berra zu und liess dem Bieler Goalie keine Abwehrchance. Die lange Verletzungsliste des EHC Biel wurde in der 20. Minute prominent verlängert. Sébastien Bordeleau knallte in die Bande und musste in die Kabine geleitet werden.

Auch der erste Schuss des Mitteldrittels gehört den Seeländern. Rico Fata prüfte Lukas Flüeler mit einem harten Schuss. Bis zum nächsten ihrer Lieblinge mussten sich die Bieler Fans knapp 10 Minuten gedulden. Die Bieler spielten zwar gefällig, wurden aber von den Zürchern meist auf Distanz, sprich an den Banden gehalten. Peter Sejna sorgte bei Spielmitte für das 3:1. Er schlich sich hinter den Rücken von Martin Steinegger und versenkte den Pass von Patrik Bärtschi direkt. Mit dem Pausenpfiff vergab Rico Fata den Anschlusstreffer. Bei der 2:1-Situation wurde er von Tschannen angespielt und lenkte die Scheibe ganz knapp neben das Tor.

Nach vier Minuten im Schlussdrittel sorgte Domenico Pittis für die Entscheidung. Bei einem Konter täuschte er zunächst einen Pass auf Peter Sejna an und verwertete sicher zum 4:1. Rico Fata erzielte nach einem Sololauf in der 54. Minute das 4:2. Zu mehr reichte es den Bielern nicht mehr. Im Gegenteil: Thibaut Monnet sorgte in der 57. Minute wieder für den Dreitorevorsprung. Der Pass kam von Jan Alston, der damit seinen 500. Scorerpunkt in der Nationalleague A erzielte. Für Aufregung anderer Art sorgten Ryan Gardner und Martin Steinegger, die sich in 54. und 59. Minute gleich zweimal in die Haare gerieten.

Hockeyfans.ch: Jan Alston, wir gratulieren Dir zum Sieg und zu den 500 Scorerpunkten in der NLA.

Jan Alston: Danke schön. Das habe ich nicht gewusst.

Hf: Bedeutet Dir dieser Meilenstein etwas?

J.A.: Für mich ist das nicht so wichtig. Ich spiele Eishockey damit ich mit dem Team Pokale gewinnen kann.

Hf: Du wirkst in jedem Jahr jünger.

J.A.: Vielen Dank. Ich mache viel Fitness, um fit zu bleiben auch im Kopf. Es ist ein gutes Gefühl, der Mannschaft immer noch helfen zu können. Es ist natürlich immer schön, wenn man solche Komplimente erhält.

Hf: Wie schwierig war es, sich nach dem Victoria Cup wieder auf die nationale Meisterschaft zu konzentrieren?

J.A.: Das ist schon nicht einfach. Wir sind ein wenig in ein Tief gefallen und hoffen, dass wir mit dem heutigen Spiel die Talsohle erreicht haben. Jetzt freue ich mich auf das Wochenende mit zwei starken Gegnern. Zug ist offensichtlich gut in Form und Bern ist halt Bern.

Torschüsse: 39:18 (13:7, 13:6, 13:5)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Hermann); Suchy, Reist; Seger, Schnyder; Geering, Stoffel; Müller; Trudel, Wichser, Gardner; Sejna, Pittis, Bärtschi; Bastl, Alston, Monnet; Bühler, Kamber, Grauwiler.

EHC Biel: Berra (Ersatz: Caminada); Trunz, Jackman; Brown, Fröhlicher; Steinegger, Schneeberger; Meyer, Kparghai; Tschantré, Bordeleau, Truttmann; Tschannen, Fata, Lötscher; Haas, Peter, Wetzel; Beccarelli, Gloor, Zigerli.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Krutov, Schommer, Schelling (verletzt), Cadonau (GCK Lions) und Sulander (überzählig).

EHC Biel ohne Gossweiler, Seydoux, Bärtschi, Nüssli und Ehrensperger (verletzt).

13. Pfostenschuss Sejna

20. Sébastien Bordeleau verletzt ausgeschieden

Best Player: Kevin Lötscher, Domenico Pittis