Grenzen aufgezeigt

Von Urs Berger

Der SC Bern bekam in einer intensiven und spannenden Partie aufgezeigt, welche Mängel im Schweizer Eishockey vorherrschen. Die Südschweden waren in jeder Beziehung und in jeder Situation einen Schritt besser. Zu dem schienen die Berner zu sehr nur auf die Defensive konzentriert zu sein. Am Ende der Lehrstunde verlor der SC Bern mit 6:2 klar.

Von Beginn an mussten die Berner in Schweden hartes Brot essen. Der Vorsatz wenige Strafe zu nehmen mussten sie bereits nach 45 Sekunden vergessen. Beat Gerber musste wegen eines Haken auf die Strafbank. HV71 machte denn in diesem Powerplay denn auch klar, wer der Hausmeister war. Trotz dem grossen Druck auf die Berner konnten die Schweden aber kein Tor erzielen. Immer wieder war Marco Bührer Endstation der Schüsse. Die Berner waren denn auch im ganzen ersten Drittel mit Verteidigen beschäftigt. Erst in der 15. Minute konnte Patrick Bärtschi das erste Mal auf das Tor von Stefan Liv schiessen. Doch der Torhüter der Schweden war auf der Hut. In der 15. Minute konnten die Berner mit einem Mann mehr spielen. Teemu Laine war auf der Strafbank. Sebastien Bordeleau wollte an der offensiven blauen Linie einen Pass auf seinen Linienkollegen spielen. Der Pass missriet. Der Schwede Simon Onderud entwischte den Bernern. Dieser konnte nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Die Schiedsrichter erkannten auf Penalty. HV71 Spieler Jukka Voutalainen trat an um gegen Marco Bührer das Duell zu gewinnen. Doch der Berner Keeper hielt auch in dieser Situation Oberwasser. Sekunden später musste Simon Gamache wegen eines hohen Stockes für vier Minuten auf die Strafbank. Die Berner Verteidigten erneut geschickt, liessen den Schweden kaum Raum um gefährlich vor das Tor zu kommen. Erst 27 Sekunden vor Ende der Strafe konnten die Schweden von einem Abpraller des Bernern Schlussmannes profitieren und gingen verdient durch Teemu Laine mit 1:0 in Führung.

Wieder Einbruch im mittleren Spielabschnitt

Den Start in das zweite Drittel hatte sich der SC Bern wohl auch anders vorgestellt bereits nach 151 Sekunden stand es 3:0 aus der Sicht von HV71. Was war geschehen? Die Bernern kassierten durch ein Defensives Blackout nach nur 20 Sekunden das 2:0. Marco Bührer wurde durch den Teemu Laine ein zweites Mal bezwungen. Nur kurze Zeit später erzielte der vierte Block der Schweden das 3:0 Matthias Tedenby liess dabei die ganze Berner Verteidigung alt aussehen und versenkte die Scheibe. Die Berner fingen sich wieder und kamen nun vermehrt zu Torchancen. HV71 schraubte nach dem Treffer durch Tedenby das Tempo etwas hinunter und liessen die Berner besser in das Spiel kommen. Stefan Live im Tor der Südschweden hielt jedoch seinen Kasten auch in Überzahl rein. Im letzen Spielabschnitt versuchten die Berner das eine oder andere Mal mit guten Kombinationen sich vor das Tor der Schweden durch zu spielen. Doch es blieb beim Versuch. Stefan Liv hielt seinen Kasten weiter rein. Anders Marco Bührer. In der 45. Minute musst er, in Unterzahl, einen Slapshot von der blauen Linie zum 4:0 passieren lassen. 14 Sekunden später musste der Berner Schlussmann erneut hinter sich greifen. Die ganze Defensive war nicht bereit. So konnte der Schwede Lindstrom ganz ungehindert die Scheibe in das Tor von Marco Bührer versenken. In der 49. Minute konnte der in den letzen Tagen viel gescholtene Sebastien Bordelau das erste Tor der Berner im Powerplay erzielen. Die Schweden erhöhten kurz das Tempo und erzielten drei Minuten später das 6:1. Der alte Spielstand mit fünf Toren Differenz war wieder hergestellt. Die Berner gaben nicht auf und kamen durch Christian Dube zum 2:6. Kurz nach diesem Treffer kam es zu einer Rangelei vor dem Tor von Marco Bührer. Jonas Johansson musste wegen übertriebener Härte für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Berner besassen die letze Möglichkleit, mit einem Tor die Niederlage in grenzen zu halten. Diese Chance konnten sie nicht nutzen. Am Ende war das Verdickt zu Gunsten des schwedischen Meisters klar.

Stimmen zum Spiel:

Trevor Meier: "Wir haben nicht das gemacht, was wir wollten. Wir haben uns vorgenommen wenige Strafen zu nehmen und liefen den Schwenden bereits nach 45 Sekunden in das Messer. Wir konnten zudem unser Spiel mit der Scheibe nicht richtig umsetzen. Wir liefen nicht gut und trafen teilweise die falschen Entscheidungen. Im letzen Drittel machten wir weniger Fehler und kamen dadurch besser in das Spiel. Im nächsten Spiel dürfen wir diese Fehler nicht wiederholen."

John van Boxmeer: "Wir sind in der Schweizer Meisterschaft nicht gewohnt, jeden Abend und in jedem Spiel immer und immer wieder an die Grenzen zu gehen. In der Schweiz kommen die Scheiben zu uns. Wir müssen nicht um sie kämpfen. Hier in Schweden mussten wir um jede Scheibe kämpfen. Dies war einer der Unterschiede im heutigen Spiel. Auch das Spiel ohne Scheibe ist in der Schweizer Liga nicht so gut wie hier. Dennoch denke ich, dass wir aus diesem Spiel unsere lehren ziehen werden."

Aktuelle Spiele

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Slavia Prag - Linköping
4:2 (2:1 1:1 1:0)

Eisb. Berlin - Kärpät
3:2 (1:1 1:0 1:1)

HV71 - Bern

S. Julajew - Budejovice
7:1 (1:0 3:0 3:1)

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