Noch nicht in Form

Von Urs Berger

Die Schweizer Nationalmannschaft im Eishockey zieht nicht die Massen an, wie dies im Fussball der Fall ist. So waren denn heute Abend nur 2`339 Zuschauer im Eisstadion Biel anwesend. Zu Beginn der Partie sollten die zu Hause gebliebenen Recht bekommen, ehe sich dann das Spielgeschehen im letzten Abschnitt steigerte und man auch einen Faustkampf nach nordamerikanischem Muster sah. Am Schluss endete die Partie mit einem Gerechten 2 zu 2 Unentschieden.

Beide Teams starteten zurückhaltend und auf ihre Defensive bedacht. In den ersten zehn Minuten war denn auch keine richtige Chance zu verzeichnen. Beide Teams besassen aber ihre Chancen in Unterzahl, um ein Tor zu erzielen. Diese wurden aber nicht genügend ausgenützt. So stand es denn in der 15. Minute immer noch 0 zu 0. Thomas Deruns fasste sich, wie schon in Winterthur, ein Herz, schnappte sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie. Er tankte sich gegen die Slowaken durch und setzte den Abschluss an den linken Torpfosten. Die nächste grosse Chance eröffnete sich dann in der 19. Minute John Gobbi, als die Schweizer in einer schnellen Kombination die Verteidigung der Slowaken schwindlig spielte. Dieser drückte von der blauen Linie ab und die Scheibe landete zum 1 zu 0 im Tor. Sekunden später war es der Berner Thibaut Monnet, der mit einem weiteren Schuss an den Pfosten die Torumrandungen der Bieler Tore testete. Im mittleren Spielabschnitt konnte dann keines der beiden Teams auf dem Eis überzeugen. Zu viel wurde die Scheibe nur hin und her geschoben und es kam keine Intensität auf.

Im Schlussdrittel konnten beide Teams zeigen, zu was sie fähig waren. Zuerst war es der Schweizer Goran Bezina, der einen Abschlussversuch nicht verwerten konnte, ehe Sekunden später die Slowaken den 1 zu 1 Ausgleichstreffer erzielen konnte. Gabriel Spilar verwertet ein Zuspiel von Rene Jarolin. Die Schweizer hatten in dieser Phase vergessen, dass man auch defensiv arbeiten musste, um den knappen Vorsprung zu verwalten. Drei Minuten später erhielt die Schweiz die Quittung für ihr bisher zu passives Spiel. Andrej Kollar luchste die Scheibe Ivo Rüthemann an der blauen Linie der Schweizer ab und erzielte mit einem satten Schuss die 1 zu 2 Führung. Das Spiel wurde nun intensiver. Beide Teams erwachten. Die Schweizer wussten, dass sie vermehrt nach vorne Spielen und Druck auf das Tor der Slowakei entwickeln mussten. Dies gelang den Eisgenossen und 182 Sekunden nach dem Führungstreffer der Slowakei war es Matthias Seger, der die Scheibe zum Ausgleich über die Linie bugsierte. Wiederum drei Minuten später lieferte sich Thomas Deruns mit Rene Vydareny einen Faustkampf, der der Genfer verdient gewann. Beide mussten danach für je vier Minuten auf die Strafbank. Beide Teams waren nun bemüht, noch weitere Tore zu erzielen. Doch es wollte nichts mehr gelingen.

Wollen die Schweizer im morgigen Spiel gegen die Slowaken gewinnen, dann müssen sie vermehrt auf den Körper spielen, die Räume eng machen und die wenigen Chancen resoluter ausnutzen. Denn nur so können die Schweizer bestehen und auch gegen die Nummer vier der Weltrangliste den einen oder anderen Sieg landen. „Wir wussten, dass es eine schnelle Partie geben wird. Heute haben wir gesehen, dass wir noch mehr an uns arbeiten müssen,“ sagte Ralph Krueger nach der Partie. Wie wahr, stehen doch die Schweizer vor keiner einfachen Aufgabe vor der Weltmeisterschaft in Lettland. Bis dahin muss die Nationalmannschaft noch kompakter auftreten und zu einer Einheit finden.

Aktuelle Spiele

Donnerstag, 27. April 2006

Schweiz - Slowakei

Kalender

<< April 2006 >>
MoDiMiDoFrSaSo
     12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930