In vorletzter Sekunde

Quelle: tagesanzeiger.ch/Si

Der Schwede Fredrik Nilsson bescherte den Kloten Flyers mit seinem 2:2 nach 59:59 einen wichtigen Punkt bei den SCL Tigers.

Als die reguläre Spielzeit abzulaufen schien und eine verheerende Niederlage gegen Langnau drohte, wurden sich die Kloten Flyers plötzlich untreu. Sie taten das, worauf sie sonst in der Regel verzichten: Sie drängten vors gegnerische Tor. Wichser brachte den Puck fünf Sekunden vor dem vermeintlichen Ende aufs Tor, und der fleissige Schwede Fredrik Nilsson drückte den Puck nach 59:59 in einem Spielerpulk irgendwie zum 2:2 über die Linie.

In der Verlängerung drohte dann aber nochmals die Niederlage. Der finnische Verteidiger Erik Hämäläinen, der nach 59:19 nach einem cleveren Querpass Gauthiers das 2:1 erzielt hatte, tauchte in der 62. Minute nach grosser Klotener Verwirrung plötzlich alleine vor Reto Pavoni auf. Hämäläinen zeigte in dieser Szene dann aber, weshalb er kein Offensivverteidiger ist, sondern ein verlässlicher Arbeiter. Er legte den Puck auf die Rückhand und schob ihn kläglich am Klotener Tor vorbei.

Die 60. Minute und die Verlängerung boten den 4000 Zuschauern in der Langnauer Ilfishalle mehr als die 59 Minuten zuvor. Wichser eröffnete das Skore in der 16. Minute. Höhener hatte mit einem langen Pass den Gegenstoss eingeleitet, Plüss war an Langnaus Streit gescheitert, und der nach vorne gestürmte Wichser liftete den Puck backhand ins Tor. Die Führung nach dem Startdrittel schmeichelte den Gästen. Nilsson bot sich zu Beginn des Mittelabschnitts die Chance, sie auszubauen. Doch der Schwede vergab alleine vor Streit. Und als sich dann Cellar die erste Strafe des Spiels einhandelte, benötigte Langnau nur 20 Sekunden Powerplay, um durch den aufgerückten Verteidiger Künzi auf 1:1 (26.) auszugleichen.

Panik in Klotens Defensive

Die Emmentaler übernahmen in der Folge das Spieldiktat und säten immer wieder Panik in der Klotener Defensive. Einzig Goalie Pavoni, der nach einem Break von Gauthier umgefahren wurde, behielt die Übersicht. Nicht zur Stabilisierung trug hingegen der Amerikaner O'Sullivan bei, der seine Verteidigerrolle nicht zum ersten Mal etwas gar frei interpretierte und nicht nur mit seinen erfolglosen Sturmläufen, sondern auch mit einigen Fehlpässen negativ auffiel. Die Klotener Verteidigung war vor allem dann überfordert, wenn sich die SCL Tigers mit Gewalt den Weg zum Tor freizupflügen versuchten.

Die Klotener taten sich in der Ilfishalle, wo ihnen nicht mehr so viel Raum gewährt wurde wie noch gegen Rapperswil (6:1), während der ganzen Partie schwer. Angesichts der Spielanteile, der bescheidenen Leistung und des Ausgleichs in letzter Sekunden durften sie zufrieden sein, dass sie mit einem Punkt heimreisen konnten. Zu verdanken hatten sie das Unentschieden nebst Nilsson vor allem Pavoni, der sich gegen den zeitweiligen Langnauer Ansturm mit Bravour wehrte.