Millionen Verlust und Kapitalschnitt bei den Lakers

Donnerstag, 28. Januar 2016, 21:38 - Pascal Zingg

Die letzte Saison der SC Rapperswil-Jona Lakers war nicht nur aus sportlicher Sicht eine Nullnummer. Auch finanziell war die Saison im wahrsten Sinne des Wortes eine Bankrotterklärung. Dies gab der Verwaltungsrat anlässlich der 15. ordentlichen Generalversammlung heute bekannt.

1.2 Millionen Franken Verlust schrieben die Lakers in der letzten Saison. Der deutliche Verlust rührt daher, dass die Einnahmen um 150‘000 Fr. zurückgingen, während der Aufwand gleichzeitig um eine Million Franken stieg. Das breite Kader mit einigen teuren Spielern brachte dabei einen Personalaufwand, der um 420‘000 Franken höher war, als noch im Jahr zuvor. Dazu kamen Transferkosten, die ebenfalls um rund 300‘000 Franken höher waren, als noch in der Saison 13/14. Mit dem Verlustvortrag von 1.2 Millionen Franken aus der vergangenen Rechnung, betragen die Schulden der Lakers neu rund 2.4 Millionen Franken. Sie sind damit rund 48‘000 höher als das Eigenkapital der Lakers. Der Verein ist deshalb überschuldet.

Sanierung dank Kapitalschnitt
Um den Konkurs zu verhindern haben die Aktionäre der Rosenstädter einen Kapitalschnitt beschlossen. So wird der Nennwert der Aktien von Fr. 100.- auf Fr. 20.- herabgesetzt. Die Lakers verringern ihre Verschuldung damit um 1‘880‘000 Fr. Gleichzeitig stimmten die Aktionäre einer Kapitalerhöhung um den gleichen Betrag zu. Verwaltungsrat Sandro Ruggli appellierte an Aktionäre mit Aktienkäufen den Nennwertverlust auszugleichen. Dank der Tatsache, dass die Aktie nicht ganz abgeschrieben wurde, haben die Aktionäre ein Vorkaufsrecht auf die neuen Aktien. Nehmen die Aktionäre dieses Recht nicht wahr, kommen die Aktien in den freien Verkauf. Laut Ruggli ist diese Kapitalerhöhung die einzige Möglichkeit um die Lakers zu retten. Er ist sich jedoch bewusst, dass es nicht einfach wird in rund drei Monaten alle neuen Aktien an den Mann zu bringen.

Misstrauen gegenüber Geschäftsleitung
Zu einem Misstrauensvotum kam es früher am Abend, als sich 430 Aktienstimmen dagegen wehrten, dass der ehemaligen Geschäftsleitung um Harry Rogenmoser und Roger Sigg Entlastung erteilt wird. Rogenmoser und Sigg haben mit Misswirtschaft und einer völlig falschen Transferpolitik massgebend zum Niedergang der Lakers beigetragen. Auch wenn die Gegenstimmen ein klares Misstrauensvotum waren, wurde das absolute Mehr klar verfehlt, weshalb der Geschäftsleitung doch noch die Entlastung erteilt wurde. Ebenfalls entlastet wurde der Verwaltungsrat. Dieser muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er durch seine sportliche Unwissenheit der Geschäftsleitung zu viel Macht einräumt. Nach den Rücktritten von Lukas Schluep, Peter Kilchenmann und Christa Gebert schrumpfte der VR derweil auf nur mehr drei Mitglieder. Das Dreiergremium wählte Konrad Müller im Sommer zum neuen Präsidenten.

Aufstieg in zwei Jahren
Wie Rolf Kaufmann, der externe Berater des Verwaltungsrates, bekannt gab, möchte man eine Pleite wie in der letzten Saison in Zukunft verhindern. Neben der Sanierung der Lakers Sport AG, setze man sich deshalb für eine nachhaltige Entwicklung des Vereins ein. Neben einer breiteren Abstützung des Vereins in der Region, will man auch die Infrastruktur ausbauen. Dies sei bitter nötig, habe man doch fast kein freies Eis mehr für die diversen Junioren Mannschaften. Sportlich will man bei den Junioren auf allen Stufen in der Elite Kategorie spielen und vom Verband das Future Label erhalten. Mit der ersten Mannschaft wird in dieser Saison das Halbfinale angestrebt. In der nächsten Saison möchte man in den Final kommen und in zwei Jahre das Projekt Wiederaufstieg in Angriff nehmen.