Antwort auf:
Youngsters-Gebilde am Zerfallen

Der EC Wil und der EHC Uzwil führen gemeinsam die Nachwuchs-Gemeinschaft Youngsters. Es scheint beschlossene Sache zu sein, dass diese Zusammenarbeit per Ende nächster Saison aufgelöst wird.
Urs Nobel

Eishockey. Lokalrivalen-Derbys der beiden 1.-Liga-Mannschaften von EC Wil und dem EHC Uzwil sind im Verlauf einer Saison das Salz in der Suppe. Diese Rivalität ist nun mit ein Grund, dass die Nachwuchs-Zusammenarbeit der beiden Vereine aufgelöst wird. Gerüchteweise ist nämlich durchgesickert, dass sich der Vorstand des EC Wil bereits damit befasst, eine neue Partnerschaft mit einem anderen Verein anzustreben.
Unbestätigterweise handelt es sich dabei um den EHC Winterthur, bei dem bereits drei Nachwuchsspieler des EC Wil bei den Elite-Junioren B mittun oder um den EHC Frauenfeld, der ebenfalls Richtung Westen in einem anderen Kanton gelagert ist.
«Es ist noch alles offen»

Aufgrund der sich hartnäckig haltenden Gerüchte zu einem sich abzeichnenden Ende der Zusammenarbeit wurde der EC-Wil-Präsident mit schriftlich gestellten Fragen zu diesem Thema konfrontiert. Weder er noch der Nachwuchs-Obmann vermochten die Fragen innert der gestellten Frist zu beantworten. EC-Wil-Präsident Daniel Kamber bestätigte allerdings am Telefon, dass sich der EC Wil tatsächlich mit dem Gedanken befasse, den auslaufenden Nachwuchs-Vertrag mit dem EHC Uzwil per Ende Saison aufzulösen und sich einen neuen Partner suchen zu wollen. «Wir sind uns jedoch im Vorstand noch nicht ganz einig, welchen Weg wir tatsächlich einschlagen wollen», lässt er noch alle Optionen offen.
Erste Reaktionen erfolgt

Zwei Väter von EC-Wil-Nachwuchsspielern mit Ambitionen in nationalen Auswahlmannschaften wollten nicht warten, bis sich die eine oder andere Partei für oder gegen die aktuelle Nachwuchs-Gemeinschaft entschieden hat. Zugunsten einer möglichen Hockey-Karriere ihrer Sprösslinge haben sie diese neu beim EHC Uzwil lizenzieren lassen. «Der EHC Uzwil verfügt als Ausbildungsstätte für talentierten Nachwuchs immer noch über einen hervorragenden Namen im Verband», geben beide als Hauptgründe für ihr Vorgehen an. Ein Vater doppelt nach und meint, dass er seinen Sohn lieber jetzt schon am richtigen Ort plaziere, bevor es zwischen den beiden Vereinen auf die nächste Saison zum grossen «Chlapf» komme.

Beide Väter, respektive deren Söhne, wechseln aber ohne Groll zum neuen Verein. «Es gibt keinen Guten oder Bösen» wissen sie und bedauern, dass es vielmehr einzelne Hardliner in beiden Vereinen gibt, welche einfach nicht damit leben können, dass der EHC Uzwil und der EC Wil partnerschaftlicher miteinander umgehen können.
Die Leaderrolle in Frage gestellt

Was einst unbestritten war, wird heute in Frage gestellt. Nämlich die Leaderrolle, welche der EHC Uzwil bei der Nachwuchs-Arbeit ausübt. Diese Situation wurde in letzter Zeit von Seiten des EC Wil immer wieder bemängelt, nicht zuletzt auch deshalb, weil personelle Animositäten eine wesentliche Rolle spielten.
«Es wird nur Verlierer geben»

Der EHC Uzwil-Präsident, der auch Ehrenpräsident des EC Wil ist, bedauert es ausserordentlich, dass es die beiden Vereine bisher nicht geschafft haben, zugunsten des Nachwuchs näher zusammenzurücken. Rolf Gähwiler sieht ein Gefüge zerbrechen, für dessen Zustandekommen er viel Zeit und auch Herzblut investiert hat. «Egal wer in Zukunft mit wem zusammenspannt, es wird nur Verlierer geben. Sicher ist auf jeden Fall, dass es sich beide Vereine nicht leisten können, die Nachwuchs-Abteilungen alleine zu führen.»
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Die Mannschaft allein entscheidet, ob sie es schafft oder nicht!Be the best at whatever you are