Die Schweizer-Nati könnte einen neuen Schub brauchen, ein Trainerwechsel nach 8 Jahren würde das wieder Aufschwung bringen?
Werfen wir einen Blick auf das Gesamtbild: Seit 2016 waren die Schweizer unter Fischer immerhin einmal, das war 2018, Vize-Weltmeister, oder weniger schöngeredet Vize-InterkontinentalesNationenTourniersieger.

2016 6. Gruppenplatz
2017 2. Gruppenplatz und VF aus 1:3 gegen Schweden
2018 4. Gruppenplatz - VF 3:2 gegen Finnland - HF 3:2 gegen Kanada und Final 2:3 n.P. gegen Schweden.
2019 4. Gruppenplatz und VF 2:3 n.V. gegen Kanada
2021 2. Gruppenplatz (hinter RUSSLAND!), VF 2:3 n.P. gegen Deutschland
und ab 2022 gilt die Schnapsidee (oder der Geniestreich), dass die Russen nicht mehr mitspielen dürfen, und die Schweizer m.E. beste Chancen auf den Tourniersieg oder zumindest eine Medaille haben sollten.
2022 Gruppensieger (ungeschlagen!), das letzte Gruppenspiel gegen Deutschland 4:3 nach Penalty gewonnen, VF 0:3 gegen USA
2023 Gruppensieger, letztes Gruppenspiel gegen Lettland 3:4 nach Overtime verloren, VF 1:3 gegen Deutschland.

Gegenüber früheren Jahren kann man eindeutig von einer Verbesserung sprechen. Ausser 2013 und 2018 hat es die Schweiz in einer KO-Phase des Tourniers NIE über den Viertelfinal hinaus geschafft. 1998 spielten sie als Aufsteiger (Mitte Neunziger hatten sie grosse Mühe gegen die Ex-Sowjet-Nationen, dank Aufstockung der WM auf 16 Teams sind sie aufgestiegen) zwar im Halbfinal gegen Schweden (1:4 und 2:7), in dem Jahr war die KO-Phase allerdings erst ab Halbfinal.

Es spielen noch zahlreiche andere Faktoren mit. Zum Beispiel der Teamgeist soeie die Teamkultur, denn logischerweise spielen Gegner aus der Ligakonkurrenz im gleichen Team. In dieser Hinsicht kann (oder könnte) der Trainer wertvollen Einfluss ausüben. Vorbereitungstourniere - dank Putin dürfen die Schweizer mit den ganz grossen in Europa mitspielen - formen das Team, und trotz den drei punktelosen Niederlagen, konnte eine Steigerung festgestellt werden. Geht es jedoch um die Effizienz auf dem Eis, müssen die Spieler mitmachen, mit dem Trainer auskommen, an sich selbst arbeiten. An der letzten WM war Fiala auch ohne Torerfolg gefährlich vor dem Tor. Und wenn wir schon NHL-Spieler erwähnen, ein gutes Team sollte auch ohne Spieler aus der weltbesten Liga bestehen können. Ich denke zwar auch, dass beim Einsatz der NHL-Spieler die Vorteile die Nachteile überwiegen, wenn auch eine Herausforderung darin besteht, die neuen Ressourcen in die Blöcke einzubringen, und dadurch die richtigen Spieler zu ersetzen. Psychisch kann das eine entscheidende Rolle spielen. Warum auch nicht? Zweimal hintereinander Gruppensieger und im Viertelfinal ausgeschieden. Das zeugt eher von schwachen Nerven als von schwacher Leistung. Das erachte ich auch im Fussball als eine Schwäche der Schweizer, heute Abend gegen Israel ist der Erwartungsdruck aber nicht allzu gross, es sind danach noch zwei Spiele zu spielen, und mit einem Sieg ist die Schweiz an der EM dabei.

Das "Verwöhntsein" in der NL macht die Schweizer eher schwächer. Der seit 2022 dank schwächerer Konkurrenz (zwei Unterdogs mehr, da Russland und Belarus fehlen) zu erwartende Erfolg hat sich wie gesagt bisher nicht eingestellt. Vielleicht ist es noch zu früh von einem Abwärtstrend zu sprechen? Eine attraktive SL wird automatisch zu einer attraktiveren NL führen, was die Intensität des nationalen Wettbewerbs steigern würde, und sich somit wiederum positiv auf die Nationalmannschaft auswirken würde. Die 14er-Liga mit ihrer Regelung re Ligaquali ist diesbezüglich kaum förderlich. Im Vergleich NL vs DEL ist die DEL in den letzten Jahren stärker geworden. Eine Trendwende wäre schon ein positives Zeichen. Rappi zeigte gestern Abend eine gute Leistung gegen Mannheim, hoffe dass es auch Servette in München packen wird. Durch die Vorbereitungstourniere gegen die Grossen, wird es an Spielpraxis gegen die Mittelmässigen wie zB Deutschland und Slowakei fehlen, was gerade in der KO-Phase zu Patzern führen könnte.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)