Zum SCB:

Marc Lüthi als der Messias? Naja, seine Aussagen im Interview (Zaugg auf Watson)stimmen mich eher skeptisch. Er sagt genau das, was die Stammtisch-SCBler hören wollen, nur heisst das nicht, dass das auch realistisch ist.

Klar dank 6 Ausländern hat man mehr Möglichkeiten, ein Team innerhalb eines Sommers umzukrempeln aber gleichwohl. Sooo wahnsinnig viel Budget ist wohl auch nicht mehr da, mit Spielern a la Vermin, Moser, Baumgartner, Kahun, Loeffel und Untersander.

Man kann jetzt natürlich ein Kaliber a la Olkinuora ins Goal stellen und wenn man neben Kahun und Olkinuora noch 2,3 weitere gute Ausländer holt, siehts sicherlich schon viel besser aus. Zudem sollte wohl Lehmann zurück sein? Aber ich weiss nicht ob Lüthis alte Masche immer noch zieht.

Im Vergleich zu den gloriosen Jalonen-Zeiten gibts mit Servette, Lausanne und Zug drei weitere Vereine die vermutlich mit ähnlich grosser Kelle anrühren. Und Teams die zuvor finanziell klar abgeschlagen waren, wie Biel oder Fribourg, konnten die Lücke zumindest verkleinern.

Lüthi kann sich nicht mehr einfach reiheinweise Top-Spieler zusammenkaufen, weil die Konkurrenz grösser ist und nicht mehr jeder brauchbare Schweizer, der eine gute Saison hatte entweder zum Z oder SCB wechselt.

Aber letztendlich ist es da SCB-Dilemma, ein Grossteil der Zuschauer scheint nur auf einen erfolgreichen SCB Bock zu haben und keine Lust auf etwas magerere Zwischenjahre zu haben. bleiben die Zuschauer aus, schwindet das Budget. Schwindet das Budget, wird Lüthis Strategie nochmals schwieriger. Und ein nachhaltiger Aufbau mit jungen Spielern mit Potenzial sehe ich nicht. Aber da der SCB Budget-mässig nicht mehr so überlegen ist wie früher, wäre das wohl der einzige langfristige vernünftige Weg.

Und, bei allem Respekt für Lüthi, wenn man das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgibt, weiss ich nicht ob er nochmals den gleichen Pfupf hat. Und mehr als 3,4 Jahre macht ers wohl kaum. Und dann? Wiederum planloses durchwechseln von Führungspersonal und eine Strategie-Änderung alle 2 Jahre?

Zudem sollte man, bei allem verdienten Lob, nicht vergessen, dass Lüthi insbesondere gegen Ende seiner Zeit auch Böcke geschossen hat. Chatelain wurde bereits harsch kritisiert und Schelling und Raffainer sind auch unter ihm geholt worden. Und ob es einfach reicht jetzt wieder die alten Rezepte auszubudeln? Die Ausgangslage im Schweizer Hockey hat sich verändert, ob Lüthis Strategie da immer noch passt?