Dass das Langenthaler Stimmvolk die Budgetvorlage das Klo runtergespült hat, ist eigentlich nicht verwunderlich, sondern war absehbar.

Wie eigentlich in allen grösseren Dossier der Stadt fehlte es auch hier an einer erkennbaren Linie. Die Stadtregierung hebelte sich einmal mehr gleich selber aus.

Panikmache im Vorfeld auf der ganzen Linie:
- Stadion - sei nicht finanzierbar
- Stadttheater - Kürzungen angezeigt
- zudem Defizit trotz Steuererhöhung
Dies alles bei einem extrem komfortablen Kontostand. Da käme ich mir als Steuerzahler ebenfalls etwas zu doof vor.

Die BZ bläst jedenfalls ins selbe Horn:

BZ - In Langenthal fehlt es an einer Strategie
leider nur mit Abo lesbar.

Hier einige Auszüge aus der BZ, Ausagen von Reto Steiner, Experte für Gemeindemanagement und Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Im Fall von Langenthal erklärt er das Nein zur Steuererhöhung damit:
«Bei den wenigsten haben die Gehälter Schritt gehalten mit den Ausgabensteigerungen.»

Langenthal habe ein hohes Eigenkapital, aber in den letzten Jahren auch über seine Verhältnisse gelebt, sagt Steiner. Er vergleicht es damit:
«Wenn Sie auf Ihrem privaten Bankkonto noch viel Geld haben, dann denken Sie wohl auch nicht ans Sparen.» Wichtig wäre es aber:
«Das Problem ist, dass die Exekutive keine Strategie hat, wie eine absehbare Landung zu einem ausgeglichenen Budget möglich ist, bevor es zu spät ist.»

Steiner nennt denn auch ein Beispiel: Der Personalbestand der Stadt Langenthal könne als hoch bezeichnet werden. Die Gemeinderäte müssten Notwendiges von Wünschbarem trennen, sagt der Experte für Gemeindemanagement.


Was mich sehr bedenklich stimmt ist, dass es in der Regierung und der Stadtverwaltung offenbar schon wieder Stimmungsmacher gäbe, welche dem SCL "scharfmache gegen die Budgetvorlage" unterstellen.
Für mich wird erneut ersichtlich, dass sich in der städtischen Politik nichts ändern wird. Die Fehler werden erneut bei allen andern gesucht, als einmal im Rahmen einer Selbstreflektion über die Bücher zu gehen, einander die Hand reichen und zusammen an einem Strick zu reissen!

Mir stellt sich unweigerlich die Frage; kann sich eine Stadt wie Langenthal unter solch verkaterten, politischen Patsituationen überhaupt noch weiter entwickeln? Kann hier in Zukunft etwas Nachhaltiges geschehen, oder ist vielmehr damit zu rechnen, dass sich die Linke und die Bürgerliche auch in Zukunft immer wieder auf Neue blockieren werden?