Original geschrieben von: LLL


Aha Reflex und jetzt plötzlich ist seitens SCL kein Geld mehr für die Finanzierung vorhanden? Jedenfalls geht genau das aus dem Bericht der Arena Oberaargau hervor (100% SCL Tochter) welche für viel Geld den Auftrag hatte Finanzierungs- und Organisationsmodelle aufzuzeigen. Wenn das Ergebnis daraus ist das die Stadt einen Bärenanteil finanzieren muss ist ein gewisser Widerstand nicht verwunderlich. Was nun leider mit der vorgesehenen Redimensionierung des Raumkonzepts geschieht.
Der SCL, respektive AO AG hätte genau in diesem Bericht aufzeigen können wie viele Millionen beigesteuert werden können. in etwa so wie Sniper aufzeigte. Das es zu grossenteilen eine städtische Aufgabe ist, sehe ich auch so.



Der SCL hatte nie Geld um ein Stadion zu bauen. Es gibt in der Schweiz keine Vereine, welche aus eigener Tasche Stadien bauen, ausser die FIFA (ja, FIFA ist ein Verein).
Da stecken immer Geldgeber und Investoren dahinter. Genau diese Investoren hatte der SCL zusammen!
Die Meinung war, dass der SCL zusammen mit Investoren ein Stadion baut, die Stadt das Land hierfür im Baurecht zur Verfügung stellt.
Diese Option ist genau ab dem Zeitpunkt weggefallen, als die Stadt dem SCL mitteilte, das Land nicht im Baurecht abtreten zu wollen, ohne die Planung und den Bau des Stadions selber an die Hand zu nehmen.

Ein Beispiel:
Du willst ein Haus bauen, entscheidest dich für Land der Burgergemeinde, welche dieses für 90 Jahre im Baurecht an dich abtritt. Als Investor hast du nebst deiner Eigenleistung (mindestens 20% des Gesamtbetrags) eine Bank an Bord.
Nun kommt aber die Burgergemeinde als Besitzerin des Landes und teilt dir mit, sie trete dir das Land nur unter der Bedingung ab, wenn sie die Planung und den Bau des Hauses selber durchführen kann.
Frage 1: hättest du noch Interesse an diesem Projekt?
Frage 2: könntest du unter diesen Umständen die geldgebende Bank (Investor) an Bord halten?

Zu deinen weiteren, leider nicht korrekten Aussagen:

Die Arena Oberaargau ist keine AG, sondern ein Verein!
Ein Verein kann keine Tochtergesellschaft sein, weder vom SCL noch von sonst wem. Sonst könnte ja z.B. eine Guggenmusik eine Tochtergesellschaft eines KMU's sein, da einer von der Geschäftsleitung des KMU's ebenfalls im Vorstand der Guggenmusik ist... Irgendwie grotesk oder?

Der Vorstand des Vereins Arena Oberaargau setzte sich aus diversen Personen aus dem Umfeld Langenthal's (Sport, Wirtschaft, Politik) zusammen, u.a. der Rechtsanwalt Küsu Meyer (Bracher & Partner), welcher unterdessen das Präsidium niedergelegt hat. Ebenfalls sind Vertreter des SCL an Bord, was auch sinnvoll ist. Nur weil Gian im Vorstand der Arena Oberaargau ist, ist dieser Verein längst keine Tochtergesellschaft des SCL. Das juristische Geplänkel (was ist ein Verein, was ist eine Gesellschaft und ab wann ist etwas eine Tochter und kann ein Verein auch Tochter sein) erspare ich euch.

Wie du richtigerweise schreibst, ist der Widerstand in der Politik tatsächlich nicht verwunderlich, sondern normal. Wie du auch richtig schreibst, hat die Stadt kein Interesse, dem Volk einen aufgeblähten Palast zur Genehmigung vorzulegen, da eine solche Vorlage mit an Bestimmtheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Urne scheitern würde!

ABER!!! Genau diese Marschrichtung, dass der Bau überhaupt erst vors Volk muss, dass Stadt- und Gemeinderäte Widerstand leisten, dass die Stadt Angst um Ihre Finanzen hat usw., genau dies kann nicht dem SCL angelastet werden, denn es wäre schlichtweg nicht nötig und nicht so geplant gewesen. Der SCL und die Investoren wollten das Stadion ohne Steuergelder bauen, was in der heutigen Zeit der Privatisierung auch der einzig Konsequente weg gewesen wäre.
Es war schlussendlich der Wille der Stadt, das ganze Projekt an sich zu reissen anstelle die freie Wirtschaft bauen zu lassen.

Übrigens hat diese Masche der Stadt Langenthal Tradition. Vor zig Jahren hatte die Migros Interesse am Land am Ende des Markthallenplatzes (beim alten Werkhof). Lidl Schweiz hatte ebenfalls ein Auge auf ein Grundstück.
Lange Rede kurzer Sinn, Migros baute am alten Standort, Lidl wird in Bützberg bauen und Steuern zahlen, an besagtem Standort stehen nach wie vor die Lotterhütten des alten Werkhofs, an bester Lage notabene!!!