Original geschrieben von: Vioemotion
Ach cool, meine Kampfkunst Erfahrung beschränkt sich auf 4 Jahre Yaku-Kobu und Nippon Jiu-Jitsu. War cool, musste dann aber aus Zeitgründen aufhören.

Ja, also ich habe, soweit man das von Aussen bewerten kann, den Eindruck, dass die Zuger viele "schwache" Körpersignale aussenden. Es ist ähnlich wie vermutlich auch im Kampfsport, Wettkämpfe habe ich nie bestritten, du achtest darauf wie der Gegner reagiert, wie er sich verhält, ob deine Taktik Wirkung hatte.
Und genau das ist passiert, Bern hat zweifellos auch gut gespielt, es ist nicht so, dass "nur" Zug versagt hat und Bern einfach gespielt hat wie in Spiel 1. Aber ich sehe auf der einen Seite ein Bern mit einem an Arroganz grenzenden Selbstvertrauen und dem Wissen, dass sie den Gegner wegrumpeln können. Und Zuger, die trotz Bombenqualifikation und viel Qualität im Team, schon wieder frustriert sind und die Hosen voll haben. Etwas übertrieben formuliert.

Hab ich auch schon erlebt, das eigene Team ist läuferisch/spielerisch überlegen und der Gegner hält mit viel Einsatz und Physis dagegen, hat Erfolg, wie zu Beginn des 1. Drittels. Und dann beginnt oft eine unheilvolle Kaskade. Das eigene Team ist frustriert und beginnt mit dem Schiri zu lamentieren, beginnt zu dreckeln, Frustfouls und zunehmend sichtbare Ratlosigkeit. Der Gegner sieht das natürlich auch und gibt umso mehr Gas, was wiederum das eigene Team noch mehr verunsichert.

Spielerische Klasse bringt wenig, wenn du dich durch sowas aus dem Konzept bringen lässt, das erfordert schlicht und einfach mentale Härte. Ein Check fressen, akzeptieren, dass die Berner auch wenn sie kein hochstehendes Hockey spielen, ebenbürtig sind. Den Kampf annehmen, nicht alles auf den Schiri schieben, nicht das Spiel mitspielen und dem Gegner noch mehr Motivation geben durch Frustaktionen. Selbt halt auch einmal simples Hockey spielen. Irgendwie Leute vors Tor bringen und dann die Scheibe Richtung Tor ballern. Sich die Tore erarbeiten, wenn sie sich nicht rauskombinieren lassen.

Und, meiner Meinung nach das Wichtigste, diesen fatalen Satz im Kopf streichen, der bei vielen talentierten Teams/Spielern im Kopf rumgeistert: "Wir sind spielerisch besser, wir schaukeln das schon". Dieser Satz verhindert meiner Meinung nach nämlich, dass man das Prinzessinnenkrönchen wegpackt und die Arbeitshandschuhe anzieht.

Okay, ist jetzt alles etwas zugespitzt, aber ich denke da liegt der Hund begraben.

Und es ist relativ simpel, desto mehr Erfolge du den Mutzen zugestehst, desto besser werden sie.


Wie Du die Zuger beschrieben hast erinnert mich an frühere Zeiten des SCB, als sie selbst als Qualisieger rauspurzelten. Bin aber sehr froh, dass es die Zuger gestern Abend geschafft, hatten. Leider hab' ich das Spiel nicht gesehen, stattdessen Lugano - Rapperswil. Resultatmässig drängt sich die Vermutung auf, dass die Serie nicht mehr als zwei Spiele dauern wird, würde mich freuen für den SCB...hehehe...denn die müssten dann schon was anderes zeigen, wenn sie nochmal gegen Zug gewinnen möchten, dann hätten sie es aber auch echt verdient, trotz mangelnder Sympathiegefühle für den SCB meinerseits. Mit dem finanziellen Aspekt re Qualisieger und Titel hat Le Mieux einen guten Punkt gebracht. Hoffe aber, dass Zug die nächsten beiden Spiele dazu nutzen wird, den Sack zuzumachen.

Lugano - Rapperswil war langweilig. Etwas mehr als die Hälfte des Ersten Drittels zeigte Lugano deutlich mehr Spielanteile, war aber nie wirklich am Drücker. Das Führungstor für Rappi war nur eine Frage der Zeit, denn im Spielaufbau vor dem Gegnertor war Rappi gestern Abend einfach besser organisiert. Beim 2:2 im zweiten Drittel hoffte ich, dass Lugano doch endlich aufflammen würde, dieser Treffer war schön gespielt.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)