Aus der BZ
Dem Vernehmen nach hatten die Berner zuvor dem Bundesrat geschrieben, es sei schwer verständlich, wenn er private Anlässe derart stark einschränke, während in Fussballstadien weiterhin Tausende Zuschauer zugelassen seien. Nachdem der Bundesrat diesbezüglich nicht hatte handeln mögen, erliess Schnegg das Verbot noch am Sonntagnachmittag in eigener Kompetenz.

Schon nächste Woche könnten weitere Kantone folgen. Auch in Basel-Stadt sei «eine Einschränkung von Grossanlässen ein akutes Thema», sagt Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) und kündigt einen raschen Entscheid an. Davon betroffen wären allen voran Spiele des FC Basel, aber auch andere Grossanlässe. Zuvor will sich Engelberger aber mit dem Kanton Baselland absprechen. Denn die Region Basel sei derart verzahnt, dass es eine Koordination brauche. So liegt etwa die Basler St. Jakobs-Halle auf Baselbieter Territorium.
Genf will vorerst an Grossanlässen festhalten

Auch die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) will Grossveranstaltungen ab 1000 Personen verbieten. «Aufgrund der epidemiologischen Lage und weil das Contact-Tracing an Grossanlässen aktuell nicht sichergestellt werden könnte», wie Rickli sagt. Allerdings entscheidet darüber die Zürcher Kantonsregierung, die zuerst mit dem Sonderstab Covid-19 die Massnahmen überprüfen will.

Einschränkungen für Grossanlässe wird überdies der Kanton Thurgau prüfen. Dem Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) bereiten aber weniger Fussball- oder Eishockeyspiele Sorgen als vielmehr Messen, Weihnachtsmärkte und dergleichen. An solchen Anlässen seien die Abstandsregeln noch viel schwieriger einzuhalten als in einem Stadion. «Wir werden das nächste Woche anschauen», kündigt Martin an.