Original geschrieben von: mathias1008
16 Teams wären wohl sehr viel. Das war mir bereits bei meinem ursprünglichen Post klar. 14 wären auch mehr als aktuell, aber ich habe die Hoffnung, die Liga könnte das mit der Zeit abfangen.

Womit du das wichtigste Argument gegen deinen Vorschlag bereits selber bestätigst: Es gäbe keine Kontrolle über die Ligagrösse mehr. Wenn ein 15. Team die Bedingungen erfüllt, dann steigt es auf. Und Absteiger gibt es keinen.

Original geschrieben von: mathias1008
Deshalb erhoffe ich mir daraus, dass mehr junge Spieler eingesetzt würden und dem Nachwuchs allgemein noch mehr Bedeutung zugewiesen würde

Wie ich bereits geschrieben habe, gäbe es weiss Gott immer noch genug Gründe, um abgehalfterte Ex-Stars zu verpflichten und den Stammplatz der Jungen unter der Wolldecke zu platzieren. Was du über den Einfluss der Sportchef/Teams auf die Lohnspirale schreibst, ist absolut richtig. Genau deshalb finde ich es ja so paradox, zu glauben, dass sich diese Situation verbessern liesse, wenn wir noch zwei Sportchefs zusätzlich in dieses Rennen schicken. Ein grosses Problem der Lohnspirale ist ja, dass auch die Spieler, die es nicht in die Toplinien bei einem Team der oberen Tabellenhälfte schaffen, immer noch einen stolzen Zapfen ziehen. Exakt um diese Spieler würden künftig noch zwei Teams mehr mitbieten. Ich sehe mich gerade vor meinem geistigen Auge, wie ich meinem damaligen Wirtschaftslehrer auf so einem beschissenen Preis-/Mengendiagramm zu zeigen versuche, wie eine Verknappung des Angebots den Preis senken soll...

Original geschrieben von: mathias1008
Die einzige Lösung für dieses Problem ist ein Salary Cap und die damit verbundene Lohntransparenz gegenüber einer Kontrollbehörde. Das haben die Teams nun selbst begriffen.

Puh, ich weiss ja jetzt nicht, auf welche Quellen du dich dabei stützt, aber den zweiten Teil deiner Aussage halte ich für sehr gewagt. Mir ist bisher einzig bekannt, dass Domenig ein Konzept zur Lohnbeschränkung ausgearbeitet hat, dass er ausdrücklich nicht als Salary Cap bezeichnen will. Ob er dafür eine Mehrheit finden wird, scheint mir doch mehr als ungewiss.

Original geschrieben von: mathias1008
Die allermeisten Teams haben keine Absichten in die National League aufzusteigen, erfüllen die Voraussetzungen bei weitem nicht. Sie spielen seit Jahren in der Swiss League, welche für sie das richtige Becken zu sein scheint. Die Zuschauer stören sich überhaupt nicht daran, die Liga hat ihre eigenen Rivalitäten und die Zuschauer kommen jedes Jahr wieder. Auch ohne Aufstiegschancen.
Da würde sich meiner Meinung nach, überhaupt nichts ändern, wenn der Weg nach oben vorerst geschlossen würde.

Der Liga würden zwischen 40 – 50 Spieler und zwei Mannschaften entzogen werden. Aber das sollte doch über eine gewisse Zeit auch wieder rekonstruiert werden können.

Das Team mit dem grössten Verlustpotential wäre vermutlich der SC Langenthal.
Gehen wir davon aus, dass der EHC Kloten und der EHC Olten die beiden besten Voraussetzungen für die National League hätten und aufsteigen würden, würde die vielleicht grösste Hockeyrivalität in der Schweiz wegfallen.

Das wäre schlimm. Aber Langenthal ist nun mal ein Team, welches aktuell keine National League Zukunft vor sich hat.

Wie gesagt, du machst hier die zwei entscheidenden Fehler, dass du einerseits von einer Zementierung der NLA bei 14 Teams ausgehst und andererseits die heutige Situation als Massstab nimmst, obwohl du diese Situation ja massiv verändern willst. Ja, heute hat die Liga ihre eigenen Rivalitäten. Die mit grossem Abstand wichtigste davon würdest du mit deiner 14er Liga schon mal zerstören, wie du selbst anmerkst. Wenn man sich ansieht, welch unglaublich langwierige und mühselige Ränkeleien nötig waren, bis bspw in Langnau, Biel, Ambri oder Zürich endlich die Bagger aufgefahren wurden, ist es durchaus denkbar, dass auch in der NLB plötzlich der Stein der Neubauten ins Rollen kommt, Visp hat den Anfang ja bereits gemacht. In einem System, in dem aber auch wirklich alle Ressourcen für die NLA draufgehen, hättest du dann so schnell mal plötzlich 16-18 NLA-Teams, was bei deinem Vorschlag, wie bereits eingangs erwähnt, schlicht nicht mehr kontrollierbar wäre.

Original geschrieben von: mathias1008
Man muss aber soweit denken, dass bei einer 10er National League die Zukunft wohl meist so aussehen würde:
National League: EHC Biel, EV Zug, HC Genf, HC Davos, HC Fribourg, HC Lugano, HC Lausanne, SC Bern und ZSC Lions.

Warum so pessimistisch? Du glaubst ja auch daran, dass sich Olten in der NLA etablieren könnte... Servette haben nicht Wenige (inkl mir) vor dieser Saison noch klar ausserhalb der Playoffränge gesehen. Biel hat vor gerade mal vier Jährchen noch den Playoutfinal verloren. Bei Davos und Fribourg ist es ebenfalls nicht lange her, dass sie bei einer 10er Liga abgestiegen wären. Wie es in Lausanne weitergehen wird, wenn die Investoren schon wieder abzotteln, steht auch noch in den Sternen.

Original geschrieben von: mathias1008
Oder anders gesagt, die Teams der zweiten Liste würden meist in der zweiten Liga, abseits vom Schaufenster National League spielen.
Sind diese Vereine dazu bereit?

Nein natürlich nicht, es hat ja auch nie jemand behauptet, dass er auch nur den Hauch einer Chance sieht, für diesen Vorschlag bei den Clubs eine Mehrheit zu finden. Es gibt Leute die finden, dass eine 10er NLA für unser Eishockey das Beste wäre. Dass sich dies nicht (zwangsläufig) mit der Meinung der Clubs deckt, versteht sich von selbst. Oder hast du etwa die Clubs vorgängig angefragt, ob die bereit wären, die (tendenziell künftig wohl eh schon sinkenden) TV-Gelder künftig durch 14 statt durch 12 zu teilen?

Original geschrieben von: mathias1008
Will man grössere Sportunternehmen aus der ersten Liste (Biel, Lausanne, Zug, etc.) aufs Spiel setzen, in dem sie tatsächlich einmal absteigen könnten? (Bern und Zürich waren in den letzten Jahren sehr nahe am 10. Platz)

Ja natürlich will ich das, genau das macht es ja spannend. Ich finde das schon höchst paradox. Du stellst eine Saison als den ultimativen Inbegriff der Spannung hin, obwohl schlussendlich der SCB gewonnen hat wie immer. Aber wenn es für diesen SCB tatsächlich mal richtig spannend werden könnte, weil es für ihn dann um viel mehr geht, als nur darum, ob er sich noch einen Kübel mehr in die Vitrine stellen kann, dann willst du diese Spannung um jeden Preis verhindern. Vorhin hast du noch geschrieben, dass so eh immer nur die gleichen Mannschaften in der NLA spielen würden, jetzt plötzlich siehst du Abstiegsgefahr für Bern und Zürich... Und was bedeutet schon "aufs Spiel setzen"? Wenn sich diese Teams nicht mal in der NLB behaupten können, so wie dies viele NLB-Clubs seit Jahrzehnten schaffen, dann haben die in der NLA erst recht nichts verloren. Artenschutz (und nichts anderes forderst du hier) braucht es da gewiss nicht.

Original geschrieben von: mathias1008
Mehr als einmal wurde genannt, das es mit einer grösseren Liga mehr Spiele ohne jegliche Wichtigkeit geben würde. Warum?

Weil selbst in den Saisons die du scheinbar als so unfassbar spannend empfunden hast, nicht alle Teams um die Playoffs mitspielen konnten. Da in der NLB kein Lausanne mehr in Sicht ist, das mal eben so viel Kohle in die Hand nehmen kann, um nach dem Aufstieg direkt in die Playoffs zu kommen, würde die Zahl der Teams ohne Playoffchancen bei einer 14er Liga steigen. Ausserdem schreibst du ja schon selbst, dass man dann halt von den 8er Playoffs abkommen solle, also weisst du wohl ganz genau, was hierbei das Problem ist. Ich empfände dies als Katastrophe. Schon heute ist es höchst fragwürdig, dass der Achte immer noch in die Playoffs kommt. Nach 50 Runden gerade mal einen Drittel der Teams hinter sich gelassen zu haben, ist doch ein höchst bescheidener Leistungsausweis, um um den Meistertitel mitreden zu dürfen. Ich wäre da eher bei der oberen Hälfte, die in der NHL erreicht werden muss, die du ja ansonsten in jedem Bereich als den ultimativen Gradmesser hinstellst. Es geht mit acht halt super auf und nach einer 50er Quali müssen meiner Ansicht nach auch für alle Playoffteilnehmer drei Runden für den Titel nötig sein, aber diese Hürde darf keinesfalls noch weiter gesenkt werden. Für eine einzelne Übergangssaison kann ich damit zähneknirschend leben, aber sicher nicht als längerfristige Lösung. Ich habe mittlerweile verstanden, dass es für dich die ultimative Spannung darstellt, wenn die einzig offenen Fragen einer Meisterschaft sind, ob Bern oder Zürich Meister wird und ob sie dies vom ersten, vom achten oder kunftig auch vom zehnten Platz aus tun. Ich sehe das ein bisschen anders. Ich finde es viel spannender, wenn auch ein Meisterschsftsanwärter mal die Playoffs verpassen kann. Eine Wahrscheinlichkeit, die mit den Pre-Playoffs drastisch gesenkt wird. Wenn dann 85% der Teams (12 von 14) mindestens an den Pre-Playoffs teilnehmen, wertest du die Quali so massiv ab, dass die Zuschauerzahlen überall sinken werden.

Original geschrieben von: mathias1008
Und sind wir mal ehrlich: Wenn ein Team bereits im November von der Landkarte verschwunden ist, interessieren sich die Fans bis März auch heute nicht mehr für das Team.

Dass die Zuschauerzahlen sinken, wenn man dauernd aufs Dach bekommt, versteht sich von selbst. Dass sie nicht so extrem sinken, wie wenn es um nichts mehr geht, allerdings ebenso. Den wichtigsten Einwand gegen deine eigene Argumentation lieferst du (wieder mal) selbst: Ab März steigen dann eben diese Zahlen wieder. Es mag makaber klingen, aber für die Clubs sind das wichtige Einnahmen.

Original geschrieben von: mathias1008
Die Ligaqualifikation wurde gefühlt jedes zweite Jahr auch nicht gespielt

Da täuscht dich dein Gefuhl aber ganz gewaltig. Die Ligaquali gibt es jetzt sicher seit 20 Jahren. Es kam genau zweimal vor, dass der NLB-Vertreter darauf verzichtet hat...

Original geschrieben von: mathias1008
auch bei einer 10er Liga wäre es möglich, dass der Abstieg bereits im November "feststeht".

Nein, das wäre nicht möglich. Nur weil es keine Ligaquali gibt, bedeutet das nicht, dass es keine Playouts gibt.
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Original geschrieben von: Martin
Wir behalten das im Auge und werden für die Zukunft über neue Lösungen nachdenken, damit das Forum möglichst komfortabel ist.

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