Original geschrieben von: konscht


Spannende Saison. Niemand abgeschlagen. Das heisst die Playoffs werden "günstiger" zu haben sein als letzte Saison, als Gottéron mit 25 Siegen in 50 Spielen unter dem Strich landete!


Die Saison gefällt mir auch ganz gut, die Ausgeglichenheit ist noch markanter als letztes Jahr.

Für mich persönlich schade, kommt Ambri nie richtig in die Gänge, offensiv (nicht nur, aber klar auch wegen dem Weggang Kubaliks) zu harmlos und immer wieder Schlüsselspieler länger verletzt. Trotzdem ist man weit von den Zeiten (2008 bis Cereda) entfernt, als man jeweils mit einem auf dem Papier besseren und klar teureren Kader ziemlich konzeptlos sehr mittelmässiges Eishockey zu spielen versuchte. Und damit auch zu Recht gewisse Kritik von anderen "ärmeren" Clubs auf sich zog. Trotz dem letzten Platz spielt man mit den vorhandenen Mitteln auch diese Saison solides Hockey und die Leute freuts und endlich hat man wieder das Ambri, das man von den 80ern und frühen 90ern kennt. Dieses Jahr kanns bis in die Ligaquali gehen, aber es sind komplett andere Voraussetzungen als in den früheren Jahren. Platz 10 für mich aber nach wie vor ein Ziel, das man erreichen kann. Und dann nächstes Jahr wieder Vollgas.

Zu den anderen Teams:

ZSC spielt endlich wieder mal ein richtig ansehnliches und schnelles Eishockey. Gehts so weiter, gewinnt man die Quali und ist für die Playoffs bereit. Ist von diesem Bonzenclub aber eigentlich auch zu erwarten.

Biel beweist, dass man ein Spitzenteam werden kann ohne über seinen (zwar nicht mehr bescheidenen aber doch vernünftigen) Verhältnissen zu leben. Sehr fähiger Trainer, sehr fähiger Sportchef und ein schön (vielleicht manchmal ein bisschen zu schön) anzusehendes, kreatives und meistens effizientes Spiel. Und wenn Hiller vielleicht vor 2 Jahren noch eine Art Lebensversicherung war, dessen Ausfall Schwierigkeiten verursacht
hätte, so sieht man doch diese Saison klar, dass Hiller wohl das entscheidende Faktum für einen Playofflauf (bis zum Final und noch mehr?) sein kann, dass es aber keinen Grund zur Annahme gibt, dass Biel ab nächster Saison mit seinem Konzept weg von der Spitzengruppe kommen sollte.

Davos für mich die Überraschung schlechthin bisher. So einen guten Saisonstart hätte ich denen echt nicht zugetraut. Aber völlig verdient. Spielen meiner Meinung nach immer noch ähnlich wie damals unter DelCurto (natürlich Ausnahme letzte Saison), aber haben mehr Flexibilität im Spiel und sind daher auch nicht mehr so einfach einzuschätzen. Natürlich kam ihnen der Spielplan entgegen. Hatten zu Beginn der Saison viel Zeit zwischen den Spielen um ihr bereits gutes Spiel detailliert zu analysieren und stetig zu verbessern. Aber bei 3, 4 Niederlagen zu Beginn wäre dieser Spielplan wohl ein Ärgernis gewesen, von daher kann man einfach anerkennen, dass sie sich den Spielplan mit einem engagierten Start zu Nutzen machten.

Servette hab ich enorm Mühe einzuschätzen. Zu wenige Spiele gesehen, aber haben diese Mal anscheinend einen fähigen Trainer gefunden, der die jungen Spieler kennt und mit den starken Ausländern was anzufangen weiss.

Lausanne spielt ähnlich stark wie der ZSC, mit wenigen Ausnahmen, wo man offensichtlich nicht motiviert ist. Ist bei diesem YuppieBonzenClub aber ebenfalls zu erwarten. Für mich nach wie vor der unsympathischste Club und ich hoffe, die Investoren laufen irgendwann davon.

Zug offensiv erwartet stark, defensiv fehleranfällig und dann bringt manchmal auch ein Genoni nichts mehr. Und anscheinend kauft man trotz Academy am liebsten jeden Verteidiger der laufen und schiessen kann. Komisches Konzept, aber jedem das seine und wenn man im Geld schwimmt, passiert das vielleicht halt einfach.

Langnau überrascht mich persönlich nicht. Spielen unter Ehlers unglaublich solid in sämtlichen Zonen und mit starken Ausländern offensiv immer sehr gefährlich. Kann mir gut vorstellen, dass es dieses Jahr wieder für die Playoffs reicht (vielleicht sogar auf Kosten Berns?)

Fribourg die Wundertüte. Kann so weitergehen mit dieser speziellen Konstellation in der sportlichen Leitung, kann aber auch wieder nach hinten losgehen. Habe die glaubs noch nie richtig eingeschätzt, weder vor noch während der Saison.

Lugano ist auf bestem Weg so weiterzumachen wie in den letzten Jahren. Sah teilweise in Ansätzen besser aus, aber nach den letzten Niederlagen, dem oberpeinlichen Interview von Fazzini, den fast schon frustrierten Tönen von Kapanen und Captain Chiesa hab ich das Gefühl, die müssten einen neuen Club gründen um ihre tief verankerte Mentalität loszuwerden. Und mit dieser Präsidentin, naja... Lombardi ist zwar auf seine Art keinen Deut besser, aber wenigstens stellt er mittlwerweile fähige Leute ein und lässt sich von fähigen Leuten beraten.

Bern wurstelt irgendwas rum. Hatten wir ja auch schon. Meistens kommts dann doch noch eingermassen gut und teilweise sogar sehr gut am Ende. Aber ich hoffe sehr, dass es die wieder mal erwischt und ihnen die Ausgeglichenheit der Liga zum Verhängnis wird wie letztes Jahr dem ZSC.
Rapperswil mit erfrischendem Spiel eindeutig in der Liga angekommen. Es hängt aber sehr viel von den Ausländern ab. Playoffs dieses Jahr wohl noch unerreichbar, aber wenn man so weitermacht, kanns bald wieder mal reichen.


Freue mich auf das Gegengemotze und die Anerkennung meiner fachmännischen Analysen.
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nik ta mairie!