Original geschrieben von: Rugenbräutrinker

Falls dem so ist, hat er die Situation halt, entgegen meiner Annahme, nicht realistisch eingeschätzt. Die von Arx Brüder waren in der Kabine immer noch enorm wichtig, dass sie (die bei jedem Meistertitel dabei waren) eine riesige Lücke hinterlassen werden, wie es sie bis dahin nie zu stopfen galt, war offensichtlich. Zudem hätte ich zwar nicht damit gerechnet, dass Genoni bereits aus dem laufenden Vertrag hinaus wechselt, aber dass man mit ihm nicht verlängern kann und keinen adäquaten Ersatz wird finden können, war aufgrund der sich bereits damals abzeichnenden Situation auf dem CH-Goaliemarkt ebenfalls sonnenklar. Wie die monetäre Entwicklung von den Nullerjahren im Vergleich zu 2015 aussah, weiss ich nicht. Aber die Bautätigkeit und die damit verbundenen zusätzlichen Einsparungen standen sicher bereits damals auf dem (kurzfristigen) Plan und wozu das führen kann, hatte man in Langnau gerade gesehen. Wenn er all diese Punkte tatsächlich nicht berücksichtigt hat, dann muss man jetzt auch nicht derart viel Mitleid mit ihm haben.



Man muss ja auch nicht Mitleid haben. Es ist einfach Schade, dass er geht, weil dadurch dem Schweizer Eishockey eine der grössten Figuren abhanden kommt (zudem eine eigenwilligie Figur mit Ecken und Kanten wie man sie leider doch eher selten findet) und es ist Schade, dass er unter solchen Umständen geht. Natürlich trägt auch er seine Ursachen zur aktuellen Krise und diesem Abgang bei, aber es zeichnet ihn ja auch aus, dass er nach dem unerwarteten Meistertitel 2015 noch einmal etwas aufbauen wollte. Und im Nachhinein betrachtet mag das alles stimmen was du schreibst Rugi, aber eine Analyse ex post ist ja schon was ganz anderes als eine Prognose ex ante (um etwas juristisch zu schreiben ;-)). Wer hätte 1993 damit gerechnet, dass Davos nach nur wenigen Jahren bis 2017/18 eines der dominierenden Teams der Liga wird?
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nik ta mairie!