Original geschrieben von: TheRealSchratti
Rugi, ich möchte ja nichts behaupten. Ich denke aber, dass genau der Handball in Deutschland die Sportart nach dem Fussball ist. Handball hat einen riesen Stellenwert in D. Die Liga boomt und ist mit Spanien und mit Abstrichen Frankreich die Stärkste Liga der Welt.
Auch Basketball kommt gut weg. Und wenn sie im Alpinen Skiweltcup noch etwas besser und breiten besetzt werden, wird auch Ski Alpin wie zu Wasmeiers Zeiten wieder boomen. Die DEL mit ihrer geschlossenen Liga ist selber Schuld. Verwirtschaften sich, wegen der von dir geschriebenen NHL getrimmten Situation, dass es innert Jahren wieder einige erwischt und hops gegen. Spitzenteams der DEL können in einigen spielen mit der NLA mithalten. Auf eine ganze Saison möchte ich zuerst sehen. Selber Schuld. Man hätte ein Frankfurt Lions, Bietigheim Steelers, Kassel Huskies und evtl sogar der SC Riessersee aus Garmisch sus der DEL 2, keine Ahnung wie es dort finanziell aussehen würde. Frankfurt und Kassel könnte ich mir sehr gut wieder in der DEL vorstellen. Da wird sich Ghost gut auskennen...Aber man hält an konkursierende Teams. Wer versteht das?


Wann ist eine Liga eine Operetten-Liga?

Hier die Gründungsdaten der DEL-Vereine:
Augsburg 1878
Schwenningen 1904
Straubing 1940
Iserlohn 1959
Berlin 1954
Düsseldorf 1935
Nürnberg 1958
Mannheim 1936
Bremerhaven 1974
Köln 1972
Wolfsburg 1964
München 1998
Krefeld 1936
Ingolstadt 1964

Neue Vereine gab es seit 2000
2002 ERC Ingolstadt
2004 Freiburg
2005 Wolfsburg
2006 Straubing
2007 Kassel
2010 EHC München
2016 Bremerhaven

Wie viele Vereine sind in der Zeit in die NLA aufgestiegen? Da ist der „Verschluss“ der NLA offensichtlich wirkungsvoller als das hohe Eintrittsgeld der DEL.

Und die DEL besitzt einen Unterbau. Angesichts des Elends in der „Swiss-League“ sind die DEL2 und die Oberligen ja geradezu vorbildlich. Die Schweizer Ligen laufen Gefahr im eigenen Saft zu verkochen.

Die Stimmung in Deutschen Stadien ist großartig und die Zuschauerzahlen stimmen auch. (Durchschnitt ca 6400; Handball ca. 4300, Basketball ca. 4200). Mehr geht immer - aber die bestehende Basis hat zunehmend Substanz.

Geldsorgen sind ein allgemeines Problem im Eishockey. Das ist kein spezifisch Deutsches. Entweder hast Du einen Mäzene oder versuchst Dich in der Region breit aufzustellen. Nimm Davos den Spengler-Cup weg und die sind hin.

Und da es in Deutschland mit Fußball so eine „Sport-Gorilla“ gibt, der wenn er sich setzt an der Stelle kein Gras mehr wachsen lässt, gehen andere Sportarten an Krücken. Sei es Eishockey, Feldhockey, Handball. Radsport, Leichtathletik usw. Das kennt die Schweiz in der Form gar nicht.

Und Sponsoring ist im moralin-sauren Deutschland so etwas wie Bestechung. Das „stinkt“ irgendwie.

Das die Deutschen heute Russland auf Augenhöhe begegnet sind, hat für mich drei Gründe. In Deutschland wird auch Eishockey gespielt, Sturm ist ein toller Trainer und die Deutschen wollten etwas. Es ist dieser Geist, die Kameradschaft, und der unbändige Wille, was deutsche Mannschaften auszeichnet. Das ist für mich auch der Unterschied zur Schweizer Nati. Die Schweizer sind besser ausgebildet, haben ein professionelleres Umfeld, verdienen besser, haben es in der Liga viel bequemer (Von Schwenningen nach Bremerhaven ist für Schweizer Verhältnisse eine Weltreise) - ihnen fehlt es aber im Vergleich zu den Deutschen wohl im Bereich Spirit, Wille.


Bearbeitet von Alter Preusse (25/02/2018 08:57)
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