hier mal ein bericht, von einem forum, ziemlich genau wie sich die ganze sache in den letzten jahren abgespielt hat, die kabler sind defintiv nicht ganz "unschuldig" und haben den sport einfach zu spät entdeckt :

aus dem forum

Ich versuch mich mal ein wenig zu erinnern, wie es überhaupt zu dieser Konstellation kam.

1998 war es, als die SRG in Sachen Fussball Konkurenz bekam. Sat. 1 zeigte ab da an in ihrem Schweizer Fenster die Sendung "ran live". Anfangs waren es nur kurze Zusammenfassungen, bald aber folgten bis zu 14 live Spiele pro Saison. In den darauffolgenden Jahren erziehlte "ran live" bis zu 20% Marktanteil bei 15 - 49 jährigen, männlichen Zuschauern. Trotz der guten Entwicklung kündigte Sat 1 an, die Sendung im Jahre 2007 einzustellen. Die 18 Millionen pro Jahr waren nicht refinanzierbar.
Ich mag mich noch gut an diese Hiobsbotschaft errinnern. Da hatte man sich über die Jahre an die Livespiele gewöhnt, und dann sollte da dieses grosse Vakum kommen.
Die Rechte für die Superleague wurden dann erneut ausgeschrieben. Doch von vielen Seiten hiess es: Produktionskosten viel zu hoch, unrentabel, nicht refinanzierbar.
Kein Interesse. Auch von Seiten der Cablecom.
Adrian Fetscherin, damaliger Moderator und Kommentator von "ran live" wechselte mitte 2007 zu Teleclub und wurde dort Gesamtredaktionsleiter Sport. Unter seiner Führung sicherte sich Teleclub/Cinetrade die Rechte an der Superleague und baute das Angebot enorm aus. Teleclub glaubte zu dieser Zeit als einziger Anbieter an das Geschäftsmodel "Livefussball".
Für mich als Fussballfan war das eine grossartige Sache. Endlich alle Schweizer Spiele live, so wie es das dazumal bei Prmiere World nur in Deutschland gegeben hatte.
Die 17 Teleclub Kanäle (davon 3 Sportkanäle) damals alle noch in SD, konnte man über Kabel empfangen. Für Cablecom war dies ein tolle Sache; Sie hatten keine Kosten und konnten als grösster Kabelnetzbetreiber von den neu angebotenen Inhalten profitieren. Für Teleclub blieb die Sparte Sport aber defizitär.
Neue Geschäftsmodelle mussten her.
Die Technik entwickelte sich weiter und das neue Format HD klopfte an die Tür. Die Mehrheitseignerin an Cinetrade, die Swisscom, wusste diesen Umstand dann zu nutzen und lancierte ihre eigene Plattform Bluewin TV, das Spätere Swisscom TV. Um diese neue Plattform zu pushen und somit mehr Einnahmen für eine mögliche Quersubventionierung zu generieren, wurden nun die neuen HD Inhalte nur noch exklusiv über diese neue Plattform vertrieben. Die Kabelanbieter erhielten weiterhin das SD Angebot. Fussball in HD, gabs aber nur noch bei Swisscom. Und WOW, dass war mal ein Quantensprung. Für mich fühlte es sich an, als sässe ich selbst direkt im Stadion. So gestochen scharfe Bilder. :-)
Als nun dieses neue Geschäftsmodell erste Früchte trug und die Swisscom den Kabelanbietern immer mehr Kunden abzujagen vermochte, da erwachten nun endlich auch die Kabler, und erkannten, dass es damals ein Fehler war, auf die Fussballübertragungen zu verzichten. Die Kabler schwadronierten dann etwas von "unfair", "monopol", etc. und wandten sich an die Weko. Ausgerechnet die Kabler, die Jahrzentelang ein natürliches Monopol innehatten. Der Rest der jüngeren Geschichte ist bekannt... Die Preise für die Rechte sind explodiert. Die Geschütze hochgefahren. Die Kämpfe unerbitterlich.

Nun, ich möchte jetzt nicht werten, was richtig oder falsch ist. Aber wenn man die Thematik diskutiert, dann sollte man meiner Meinung nach die nun fast 20-jährige Geschichte hinter den Schweizer Sportrechten eine gewisse Aufmerksamkeit schenken.

Was habe ich vergessen, wo stimmt meine Erinnerung nicht? :-)